Heute dehne ich das Naheland mal etwas aus. Mörschied liegt nicht wirklich an der Nahe, aber nicht weit entfernt. Einfach dem Lauf der Nahe hoch in den Hunsrück folgen und dann rechts abbiegen.
An dieser Stelle empfehle ich doch eher ein Navi oder oldschool eine Landkarte zu nutzen.
Bereits 2017 war ich als Begleitperson mit Jolinas Klasse bei einer Vorstellung der Karl May Festspiele der Freilichbühne Mörschied. Den Bericht könnt ihr hier nachlesen.
Das Bühnenbild wurde wieder mit viel Liebe zum Detail in die Landschaft eingefügt. Wer den Blogpost von 2017 anschaut, sieht, dass hier nicht jedes Jahr alles gleich aussieht.
Ich ziehe meinen Hut vor den Bühnenbauern, die manche Teile nach jeder Vorstellung ersetzen müssen.
Dieses Jahr wird Winnetou II gespielt und nicht nur die Kinder kennen die Originalgeschichte nicht mehr (wir haben die uns im TV damals bis zum Erbrechen angeschaut, weil es das eben jedes Jahr in Wiederholung gab), auch die jüngere Elterngeneration glänzte durch Unwissenheit "Ahh, diese Melodie kenne ich aus dem Bully-Film"
Natürlich geht es um Gut gegen Böse, mit guten Indianern und bösen Indianern, die dann immer von bösen Bleichgesichtern verführt waren.
Natürlich wurde gekämpft und geschossen und dieses Jahr waren die Kinder schon weniger besorgt und verstanden, dass das gespielt ist und nicht echt, trotzdem habe ich manche sorgevollen Fragen beruhigend beantworten können.
Auch dieses Jahr haben sich die Mörschieder als Improvisationskünster gezeigt, der Old Shatterhand musste kurzfristig aus dem Stück geschrieben werden, da der Darsteller sich schwer verletzt hatte. Auch letztes Jahr gab es diese Porobleme, allerdings da mit Winnetou, der sich während der Vorstellung verletzte. Also kein Kindergarten diese Aufführungen.
Zu den Karl May Festspielen in Mörschied gehören auch viele tierische Darsteller. Pferde, ganz viele großartige Pferde, die so gut trainiert sind und beim Knallen und Explosionen, erstaunlich unbeeindruckt bleiben.
Das spricht für großes Vertrauen zwischen Reiter und Pferd.
Dieses Jahr ist sogar ein Wasserfall in die Kulisse eingebaut, Leute ihr bringt mich wieder zum staunen.
Und natürlich gab es bei mir dieses Kribbeln in der Magengegend als diese Winnetoumelodie gespielt wurde und der edle Indianer auf seinem Pferd auf dem Hügel seinen typischen Gruß machte.
Wir fanden ihn als Kind alle toll.
Ein Highlight ist auch die Postkutsche die die Freilichttruppe ihr Eigen nennt. Ich habe im Netz Aufrufe gelesen, dass sie 2 Zugpferde benötigen, da die eigenen dieses Jahr ausfallen.
Ich bin froh, dass sich ein Gespann gefunden hat. Wie sich das wohl anfühlt in so einer Kutsche? Ob mir da nach 1km schon kotzübel drin ist?
Wie im letzten Jahr wird auch wieder ein Tanz aufgeführt.
Und natürlich gibt es großartige Pyrotechnik, wer erwartet das schon bei einer Laienspieltruppe?
In der Pause war ich überrascht wie schnell und reibungslos große Horden von hungrigen Kindern mit Pommes und Würstchen versorgt wurden und wie günstig die Preise waren.
Eigentlich hatte Jolina ein Brot dabei, doch da das Mädchen, das bei uns im Auto mit gefahren ist Pommes und Wurst wollte, war Jolina auch nicht zu halten.
Nach der Pause ging es weiter, wir hatten übrigens wieder ganz großartige Plätze.
Sehr besorgt waren die Kinder als das Indianerdorf abgefackelt wurde und ich dachte mir, "Wow, 13 Vorstellungen und jedesmal müssen neue Zelte her."
Es gibt auch nachdenkliche, traurige Szenen, das ist eben auch Karl May.
Sogar mit Stunds wird gearbeitet, wie dieser brennende Schauspieler.
Natürlich verabschiedet sich Winnetou so wie er gekommen ist und so wie es auch in den Filmen war.
Für mich ist das ein Stück Kindheit, für Jolina und die anderen Kinder etwas das ihnen wohl anders in Erinnerung bleiben wird wie mir, das ist der Lauf der Zeit.
Trotzdem erzählt Jolina immer wieder von Pferde, BumBum und Indianer, es hat also nachhaltig Eindruck gemacht.
Am Ende verabschieden sich natürlich alle Akteure nochmal und holen sich ihren verdienten Applaus ab.
Wenn ihr im Sommer im Naheland unterwegs seid, dann lege ich Euch diese Freilichtbühne ans Herz.
Alles Laiendarsteller, die viel Freizeit und Herzblut in die Vorstellungen stecken.
Die günstigste Karte kostet 10 Euro, es ist also ein wirklich günstiges Vergnügen, das einen Besuch im Naheland lohnt.
Ach so, nicht wundern, manche Darsteller haben einen leichten Hunsrückplatteinschlag in ihrer Sprache, aber die Einwanderer damals in die USA sprachen sicher auch nicht reines Hochdeutsch ;-)
Wir werden auf jeden Fall 2019 wieder Gäste sein von den Karl May Festspielen in Mörschied, ich glaube ich habe etwas vom Ölprinz gelesen.
Mehr Ideen für einen Besuch des Nahetals findet ihr unter Mein Naheland
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