Dienstag, 28. April 2015

Down-Sportlerfestival 2015: Jolinas Sportwettkämpfe

Am Samstag den 25.4.2015 fand wieder das Down-Sportlerfestival statt.

Ein Riesendank geht als allererstes an Hexal und an die Stadt Frankfurt und an die vielen, vielen Helfer und Freiwilligen und Verbände und und und, die das erst möglich machen.

Auch wenn es bei uns gerade sehr ruhig ist will ich einfach wie jedes Jahr von diesem tollen Ereignis berichten.

Inzwischen sind wir ja schon fast routiniert bei der Teilnahme, wissen wo hin und was man braucht, auch sind wir in unserem 5. Jahr nicht mehr ganz so geflasht und emotionsüberwältigt wie in den ersten Jahren. Trotzdem nimmt jeder für sich etwas von diesem Festival für sich mit.

Für mich als Mutter sind es auch ganz andere Dinge die ich vielleicht beobachte und für mich wichtig sind. Natürlich schaue ich mir die älteren Kinder an und die Erwachsenen. Bilder und Filme aus dem Netz und im Fernsehen sind immer nur ein Blick durchs Schlüsselloch, hier sieht man alles, auch Dinge, die vielleicht keiner gerne zeigt in der schönen bunten Welt der Medien.

Und dann gibt es diese kleinen Aha-Effekte wie das Mädchen (vielleicht 12) das sich zu uns rumdreht als ich mit Jolina rede und fragt: "Sie heißt Jolina?" Nur 3 Worte und trotzdem taten die gut, denn sie sprach es aus wie jede andere in dem Alter, sprich, es war kein Übersetzer nötig was sie da gerade gesagt hat. Das bin ich nämlich gerade, Übersetzer meiner Tochter und manchmal bemerke ich schon selbst nicht mehr, dass ich schon bevor die Leute überhaupt signalisieren ob sie Jolina verstanden haben oder nicht einfach als Simultandolmetscher aus dem Hintergrund über Jolina drüberquatsche (das sollte ich mir dringend abgewöhnen!)

Jetzt aber genug davon, mehr von meinen Eindrücken in diese Richtung gibt es dann beim Bericht von der Geschwisterolympiade.


Jetzt also viele Bilder von dem fröhlichsten, fairsten und emotionalsten Sportfest das mir je unter gekommen ist:



Donnerstag, 2. April 2015

Stühle wie neu, mein eigenes DIY

Meist ist ein RUMS ja etwas zum anziehen das man auch selten teilen muss, höchstens man hätte Töchter mit gleichem Geschmack und Kleidergröße.

Taschen stehen da schon eher in der Gefahr dem "Weib" entzogen zu werden.

Mein Projekt ist leider auch zum teilen verurteilt, aber es war mein Herzensprojekt und nach langem Zögern habe ich mich getraut

Wir haben unsere Esszimmerstühle schon sehr lange. Damals habe ich mich direkt in diese Teile verliebt (auch wenn sie "nur" vom Schweden sind) Sie sind auch immer noch gut, also kein Grund so etwas weg zu werfen.

Ich bin da ja etwas eigenartig, aber fast schon wieder modern, denn das ganze nennt man ja "Nachhaltigkeit"

Für mich hat ein Möbelstück eine Funktion, die steht an erster Stelle, Stühle sind zum sitzen, am besten bequem, Schränke um etwas hinein zu verstauen und Tische sind ja so wahnsinnig vielseitig (jedenfalls bei mir)

An zweiter Stelle steht, dass mir die Sachen auch gefallen, natürlich kaufe ich nichts was ich nicht mag, aber natürlich gibt es auch Grenzen und ich würde sicher nicht jeden Preis zahlen, nur weil ich etwas nett finde, da muss die Relation auch wieder stimmen (und nein ich komme nicht aus Schwaben)

Jetzt passiert es aber, dass sich mein Geschmack ändert und Punkt 2 bestimmt nicht mehr auf alle unsere Möbel zutrifft, was aber Punkt 1 keinen Abbruch tut, denn ich kaufe ja keinen Schrott der nach 2 Monaten wieder zusammenbricht.

Folge ist, dass es bei uns zu Hause nicht aussieht wie im Möbelkatalog und nicht alles super modern ist, aber hey, wir sind eine Familie mit zwei wilden Kindern, eines davon noch ein bisschen "besonderer" und da werden Möbel benutzt und das sieht man auch.
Würde man bei neuen Teilen aber auch und sie wären neu gewesen.

Kleine Geschichte am Rande: Wir waren froh, dass unser uralt Fernseher mit dicker Röhre noch lange lief, Jolina klatschte immer daran herum und das Ding war einfach stabil. Aber manches geht dann doch kaputt und ein neuer Fernseher musste her, es war Winter, was eigentlich egal wäre, doch Jolina beobachtete mich beim Scheiben kratzen am Auto und am nächsten Tag dachte ich nur "Was ist das für ein Geräusch im Wohnzimmer?" Jolina nutzte ihre Haarspange aus Metall zum Scheiben kratzen am Fernseher (die heutigen Dinger sind aber leider nicht mehr mit Glas) ihre Fingerspuren hielt sie wohl für Frost.
Der neue Fernseher ist nun schon einige Jahre alt und nur bei hellem Raumlicht und dunklem Bildschirm sieht man fast nix mehr vom Film, klassischer Fall von dumm gelaufen. So wäre das auch mit neuen Möbeln.


Unsere Esszimmerstühle mag ich eigentlich immer noch, sie sind bequem und man kann darauf sitzen, nur der Bezug war nach den sehr vielen Jahren etwas peinlich.

Also habe ich endlich Hand angelegt.

das war der schlimmste Stuhl,
im Dezember ist er aufgerissen,
daher musste ich handeln

super stabiler Stoff und "dankbare" Farbe die hier gar nicht reinpasst
und eigenartiger Weiße blieben Flecken sehr standhaft gegen alle Reinigungsversuche

Als Schreinertochter kann man natürlich einen Schraubenzieher bedienen
und als Frau eines Elektrotechnikers weiß man, dass das Ding eigentlich Schraubendreher heißt

Der alte Bezug war genäht und mit einem Gummizug versehen
dazu hatte ich aber keine Lust
und da mein Vater Stühle auch per Tacker bezog wenn er das mal in seiner Werkstatt
für Bekannte tat, schnappte ich mir den Tacker und los

Da der Stoff eine Neoprenunterseite hat kann er nicht ausfranzen
und ich konnte einfach schneiden und ohne umschlagen oder umnähen
lostackern

passt der Stoff nicht toll zu der lila Wand?
und der Stuhl passt immer noch zu meinem Erbstück

An den Ecken habe ich echt gepfuscht, das kann ich nicht so gut,
aber vorher war das jetzt auch nicht gerade eine Augenweide

Vorher-Nachher
So habe ich wirklich günstig meine Stühle wieder herzeigbar gemacht
und wegwerfen kann man so etwas dann wenn es auseinander fällt.



Der Schrank im Hintergrund ist übrigens ein "Erbstück" okay, geerbt ist er nicht, meine Oma(92) lebt noch und ich habe ihn ihr abgeschwatzt. Meine Urgroßmutter hat ihn sich nach ihren Wünschen von ihrem Onkel schreinern lassen als sie ihre Familie gründete und in ihr eigenes kleines Häuschen zog, das war vor mehr als 100 Jahren.

Der Schrank hat noch Original-Scheiben (total hubbelig), die ersten Knäufe und alle Schlüssel sind noch dazu da.

Meine Mutter hat vor über 70 Jahren beim Spielen Macken hinein geschrammt und nur die dunkle Bemalung mussten wir leider abbeizen, denn wir mussten dem Holzwurm an den Kragen.

Ein Möbelstück mit Geschichte, das nur einmal umgezogen ist und zwar zu uns.





Ich denke wir schätzen unsere Dinge heute zu wenig wert.
Möbel, Kleidung, Menschen, alles wird bedenkenlos und viel zu schnell unmodern und auf den Müll geworfen.

Vielleicht sollten wir lernen Beziehungen auf zu bauen, zu Menschen, aber auch zu Dingen.
Diese Stühle haben Kratzer, denn unser geliebter Kater machte es sich zum Spaß auf den Stühlen unterm Tisch zu kauern und wenn man vorbei ging schnellte die Pfote nach vorne hähähä und man konnte seine Augen vor Freude blitzen sehen.

Kater Romeó ist schon fast 7 Jahre nicht mehr bei uns, aber seine Erinnerung hat sich in unsere Herzen und in diese Stühle eingegraben.

Daher ist auch dies ein RUMS, denn es sind meine Stühle und am meisten sitze ich darauf, denn der Rest der Familie fletzt lieber auf der Couch und gegessen wird in der Küche. Gerade jetzt sitze ich auch auf einem dieser Stühle, als Tisch einen alten Nähmaschinenschrank nutzend, dessen Geschichte ich nicht kenne, aber ich schreibe sie gerade weiter.

Mehr RUMS gibt es hier.



gefunden habe ich den Bezugsstoff übrigens bei buttinette, (für 6,99 der Meter) , natürlich ist das ähnlich als kaufe man seine Nudeln beim Discounter, aber ich finde ALDI-Nudeln echt lecker und alltagstauglich.
Daher für Klamottis stehe ich auf andere Stoffhäuser, doch bei solchen Projekten und Webware-Baumwolle ist man dort nicht in falschen Händen.