Donnerstag, 14. Juni 2018

Der Russian Circus on Ice

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Bunt, turbulent, atemberaubend
Alice im Wunderland 

vom Russian Circus on Ice


Keiner von uns war bisher bei einer Show on Ice und gerade bei mir stand das schon lange auf meiner Wunschliste der Dinge die ich einmal machen wollte.
Louisa mag Eislaufen auch und Jolina findet alles super das auf einer Bühne aufgeführt wird und dem man zujubeln kann.

So nutzten wir die Chance und besuchten bereits im Januar in Koblenz eine Show des Russian Circus on Ice.



Wir wussten gar nicht genau was uns erwartet, Eis und Zirkus, wie das wohl ist?
Noch erstaunter waren wir, dass das Ganze auf einer normalen Bühne statt fand.
Die selbstschmierenden Kunststoff Kunsteisplatten von Like-Ice fahren mit den Künstlern einfach von Spielort zu Spielort mit.
Louisa hat sich vorher mal darauf probiert, denn sie hatte ihre Schlittschuhe mit und meinte es sei schon gewöhnungsbedürftig, denn es ist schon etwas stumpfer und man braucht mehr Anschub zum gleiten.

Jetzt also zu der Show:


Alice schwebt von oben auf die Bühne und es wird sofort klar, die Artisten tragen zwar Schlittschuhe, doch sie bieten auch noch Akrobatik, Musik und auch Momente zum Lachen.

Die Kostüme waren einfach nur wow. Mir fällt gerade kein Wort ein.
Aufwändig, schillernd, bunt, atemberaubend, ach, nichts trifft es wirklich, sie waren einfach der Oberhammer.


Die Show des Eiszirkus war angelehnt an die Geschichte von Alice im Wunderland, die vermutlich jeder in Ausschnitten kennt.
Erst einmal wurde Schach auf dem Eis gespielt, wie man an den Kostümen sicher schon erahnen kann. Zusätzlich nehmen die Bildschirme im Hintergrund das Thema auf und es gibt auch noch die Geschichte von einem unsichtbaren Erzähler (aus der Konserve) zur näheren Erklärung des Spektakels.


Spektakel trifft es perfekt.
Es gab keine Pause auf der Bühne, kein Moment der Besinnung, immer war jemand in Bewegung und die Geschichte wurde mit atemberaubender Geschwindigkeit voran getrieben.

Das Publikum wurde auch immer von Akteuren, die gerade keinen größeren Auftritt hatten zum Klatschen angetrieben, doch das Koblenzer Publikum war ein Trauerspiel, nach Schulnoten bewertet bekommt das Publikum eine Mangelhaft.


Ich konnte mir ja nicht vorstellen wie Zirkus auf Eis funktionieren kann.
Ich hätte auch nicht vermutet, dass man mit Schlittschuhen Einrad fährt.
Jede Zirkusnummer wurde auf glitzernden Kufen aufgeführt, also noch viel schwieriger, als in der Manege.


Ich oute mich jetzt mal, ich schaue im TV immer so eine Hochzeitssendung. Dort messen sich Brautpaare und oft sind auch russische Hochzeiten dabei. Warum ich das jetzt erwähne? Nun diese Hochzeiten sind durchorganisiert von einer Tamada bis zum letzten Fitzelchen und es gibt keine Pausen, ständig Action und eine enorme Lautstärke, so war diese Eisshow.
Laut, ohne Pausen im Geschehen und ein bisschen wie ein Kindergeburtstag auf dem nur hyperaktive Kinder eingeladen sind.
Das meine ich jetzt nicht negativ, es war nur für das Publikum und auch für mich teilweise schon fast over the Top, deshalb hat das Publikum ja auch kein Ungenügend bekommen ;-)
Wer still da sitzen möchte und nur ein paar Mal am Ende eines Kunststücks die Hände zusammen schlagen möchte ist dort falsch.
Das Publikum sollte mitgehen, Party feiern, Spaß haben.


Auf der Bühne war ein ständiges Feuerwerk der Farben, die Lichteffekte taten ihr übriges dazu.
Für mich auch typisch russisch, das jubeln oder juchzen nach jedem geglückten Kunststück.
Es ist schon gewaltig Tempo auf der Bühne und die Künstler legen da eine gehörige Leistung hin.
Ich habe etwas Vergleichbares wirklich noch nicht gesehen, das ist Hochleistungssport über eine wirklich lange Strecke.



Ich hätte am liebsten ununterbrochen applaudiert, so war es glaube ich auch gedacht, etwas getrübt wird dieses Erlebnis jedoch wenn um einen drum herum lauter Muffelköpfe sitzen.
Ich kann Euch diese Show so sehr ans Herz legen, aber nicht mit diesen Leuten die an dem Abend da waren.
Zusätzlich ist es für mich ein No Go sein Kind während der Show auf seinem Stuhl stehen, oder knien zu lassen, dieser eine Kopf auf meinen Bildern ist kein Riese, sondern eben eines dieser Kinder von Eltern, oder Großeltern ohne Anstand. Jolina und Louisa sahen fast gar nichts wegen dieser Leute (Ich bin für die Bilder teilweise kurz aufgestanden, denn als Berichterstatter soll man sicher nicht nur Hinterköpfe zeigen. Zusätzlich saßen hinter uns kaum noch Leute, somit störte ich niemanden)

Trotz Anfeuerung von der Bühne war es den Leuten schon zuviel ein bisschen zu klatschen.
Ich habe mich für mein Mitpublikum fremd geschämt.


Falls ich übriges dachte Einrad fahren mit Schlittschuhen sei das Erstaunlichste, das mir an dem Abend geboten wird, dachte ich falsch.


Man kann auch auf einem dreifach (Ein-)rad auf Schlittschuhen fahren, oder ist es dann ein Dreirad?
(Ich liebe solche kleinen Hirnaushänger)



Besonders gut kamen die Musiknummern an, federführend war hier immer der "König", der das Publikum auch perfekt im Griff hatte und da machte es noch mehr Spaß.



Immer wieder wurden neue Akrobatiknummern in den Ablauf eingebaut und zwischendurch auch mal klassischer Eistanz, der hier aber eher beiläufig ist. Vielleicht hatten die Leute mehr davon erwartet. Natürlich gab es auch diese Momente mit fetziger Musik und perfekt eingefügt in den temporeichen Ablauf.


Meine Lieblinge waren ja die Zwillinge DidelDum und DidelDei, die ich bei der Geschichte gar nicht mag, aber hier auf der Bühne fand ich die beiden echt genial.




Die Akrobatik am Seil in luftiger Höhe fand ich einfach großartig, nicht nur weil da keine Hinterköpfe die Sicht behinderten.


Mit dabei immer ein großes Kissen, das ins Publikum geworfen wurde und dort einfach weiter gereicht wurde. Kissenstagediving also. Keine Angst, das Kissen ist ganz leicht.


Das Kissen ist mit Luftballons gefüllt, also wirklich ne Gaudi. Ich konnte mich allerdings nicht von der Produzentin verabschieden, weil eine Dame sich beschwerte das schreckliche Kissen hätte ihren Ohrring ausgerissen und sie fordere, dass sofort alles abgesucht wird.
Ich kann nur sagen, hätte man mit gemacht und die Arme nach oben gestreckt, dann hätte das Kissen kein Ohr berührt...dieses Publikum war eine Strafe für die Künstler, die sie nicht verdient hatten.


Nichts ahnend von dem Ohrringdrama, das sich gerade abspielte, boten die "Zwillinge" eine geniale Show. Was eine Körperbeherrschung, einfach beeindruckend.




Kein Zirkus ohne Jongleure.
Allerdings ist das bei Schwarzlicht schon ne geile Show. Ich mag das ja total und hatte in meiner Jugend auch eine Schwarzlichtlampe im Zimmer. Neon hatte ich ja genug zum leuchten, es waren übrigens die 80er und ich hatte Ohringe in neon-pink von fast der Größe dieser Reifen die so spielerisch über die Bühne gewirbelt wurden. Jaaa, ich bin alt.




Der nächste Schlittschuhläufer hat wohl wenig bis nichts gesehen.
Sagte ich schon, dass die Kostüme der Hammer waren? Ich weiß ich wiederhole mich, doch ein großes Ei auf Kufen, wer erwartet das schon?
Okay, ihr, wenn ihr diese Show auch besucht.



Kann man auf Schlittschuhen Seil springen?
Na klar, inzwischen weiß ich, man kann alles auf und mit Schlittschuhen.




Eine Pause gibt es auch
Hier fühlt man sich wirklich wie im Zirkus. Die Darsteller, die bisher vollen Einsatz auf der Bühne zeigten hatten keine Pause. Jetzt waren sie im Publikum unterwegs um kleine Leuchtstäbe und ähnliches zu verkaufen.
Natürlich standen sie auch bereit für Bilder, wenn man sie danach fragte.





Nach der Pause ging es weiter mit dem Farbenspiel.
Blumen tanzten übers "Eis" und ein Schmetterling fuhr auf Stelzenschlittschuhen von Blüte zu Blüte.






Jetzt kam endlich auch der Auftritt auf den ich mich schon sehr freute. Ich hatte dem Artisten bei der Probe zugeschaut wie er diesen Würfel um sich drehen, tanzen, hüpfen lies, mit den Lichteffekten war das noch beeindruckender, das war wirklich einer meiner liebsten Auftritte.






Das Ende von Alice auf dem Eis ist dann etwas an andere Märchen angelehnt, denn sie bekommt zum Schluss den Prinzen.

Es ist aber so zauberhaft wie die beiden durch die Luft schweben, dass es gar nicht stört.



Dann folgte natürlich ein buntes fröhliches Finale


Die Bälle flogen wieder durchs Publikum, die wie das große Kissen hier ein bisschen durch die Leute tanzen sollen.





Und dann passierte etwas, das mir zeigt, dass viele Leute absolut keinen Anstand besitzen.
Alle Darsteller waren auf die Bühne gekommen und dann gehört es sich, dass man applaudiert, einige taten das auch, doch, dann geht ja eigentlich jeder Künstler nochmals einzeln nach vorne um sich den eigenen Applaus abzuholen, es ist ein Zeichen von Wertschätzung des Publikums dies zu tun, doch diese Leute standen auf und gingen, noch während des ersten Schlussbildes verließen die Leute drängelnd den Saal und klatschten natürlich nicht.
Im Kino finde ich das schon nervig, aber bei einer Bühnenshow habe ich so ein empörendes Verhalten noch nie erlebt.
Es war ja fast als seinen die Leute froh endlich gehen zu dürfen.
Wir blieben stehen und klatschten und bevor die Künstler hinter die Bühne gingen war der Saal mehr als zur Hälfte leer.
Trotzdem wird der Russian Circus on Ice auch 2019 im Januar wieder nach Koblenz kommen, dieses Mal mit einem anderen Stück und ich wünsche der Crew ein besseres Publikum als dieses, das mir sogar selbst ein bisschen den Abend verdorben hat.

Wenn ich jetzt zu meinen Schulnoten zurück komme sage ich:
Mitarbeit: mangelhaft
Betragen: ungenügend

Ich kann Euch diese Show nur ans Herz legen, sie ist großartig, bunt, laut, verzaubernd, mitreißend und bitte, gebt den Künstlern das was sie Verdienen Respekt und Applaus.


Als kleines Appetithäppchen habe ich noch ein kleines Video für Euch vom Musikclown, oder war es dann doch eher der Musikkönig? Ihn liebte das Publikum, er bekam auch richtig viel Beifall.
Ein langes Video gibt es demnächst noch bei Töchterleins YouTube Kanal, das verlinke ich Euch dann gerne.

Sehen wir uns 2019 beim Russian Circus on Ice?


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