Samstag, 6. Januar 2018

Buchvorstellung: Das Schmetterlingsprinzip


Nach ein bisschen Pause kommt heute endlich wieder ein Bücherpost am Samstag.
Ich starte das Jahr gleich mit einem etwas schwierigen Thema, doch wie ich finde, einem sehr wichtigen Thema.


2017, Paperback.
Mit Illustrationen von Daniela Henninger.

Books on Demand



Wie spricht man mit Kindern über den Tod?
Wann sollte man mit Kindern über den Tod sprechen?

Ich habe da ja eine sehr klare Haltung und praktiziere sie.
Ich kann meine Kinder nicht vor traurigen Dingen schützen, indem ich sie einfach verschweige.
Wenn ich meinen Kindern von Geburt und Leben erzähle, dann gehört dazu auch über Tod und Sterben zu sprechen.
Und das ganze dann nicht so, wir setzen uns heute mal hin und sprechen über ....
Das funktioniert bei der Aufklärung nicht und beim Thema Sterben auch nicht.

Wie findet man den richtigen Moment?
Ein bisschen Feingefühl und Offenheit zu jenem Thema hilft ungemein.
Bei uns führte der Weg zum Spielplatz immer über den Friedhof, der bei uns noch mitten im Dorf an der Kirche ist und dort kann man im Herbst auch die besten Kastanien sammeln.
Regel war von Kleinkind an, dass man niemals auf Gräber treten darf und dass man nicht lärmt, weil hier Leute oft ganz traurig sind und ein bisschen Ruhe wollen.
Dann ergibt es sich ganz automatisch, das Gespräch über den Tod und ganz kleine Kinder finden das auch nicht gruselig.

Jetzt ist aber nicht jeder so gestrickt wie ich und weiß auch nicht auf Fragen nach dem "Danach" zu beantworten und jetzt werfe ich endlich das Buch von André Hötzer in den Ring.

In kindgerechter Sprache wird die Geschichte der 9 jährigen Marie erzählt, die durch einen Unfall beide Eltern verliert und jetzt in unendlicher Trauer zu versinken droht.
Ihr Onkel, dessen Frau gestorben ist nimmt das Mädchen auf, kann ihr aber nur wenig Trost spenden, da er selbst verzweifelt ist.

Das Schmetterlingsprinzip bringt auch Erwachsene zum nachdenken über das was nach dem Ende ist und ob man als aufgeklärter Mensch überhaupt an etwas "danach" glauben darf.

Nur weil wir etwas nicht sehen können, kann es ja trotzdem da sein und alles kann unterschiedliche Formen annehmen, so wie die Raupe zum Schmetterling wird.

Das Buch ist mit 50 Seiten sehr überschaubar und eher eine Geschichte, als ein Roman.
Die kurzen Kapitel sind geeignet zum vorlesen oder auch zum selbst lesen für Kinder. Liebevolle Zeichnungen lockern das Buch zusätzlich auf.

Ein Buch zu einem wichtigen Thema, bei dem Eltern oft die Worte fehlen.
Die Altersempfehlung ist 8-12 Jahre, doch ich denke als Anleitung für Eltern von jüngeren Kindern um ins Thema einzusteigen taugt es auch.

Hier noch die Kurzzusammenfassung vom Verlag:
""Gestern ist Vergangenheit, Morgen ein Geheimnis, aber Heute ist ein Geschenk."
Marie kann nicht mehr aufhören zu weinen. Vor kurzem sind ihre Eltern bei einem Autounfall ums Leben gekommen. Marie fühlt sich allein gelassen mit ihren Ängsten, Sorgen, Fragen und mit ihrer Trauer. Der einzige Erwachsene, der ihr helfen könnte, Onkel Nico, ist selbst untröstlich und weiß keinen Rat. Doch dann geschieht eines Abends etwas Merkwürdiges. Marie bekommt Hilfe von unerwarteter Seite und ihr eröffnet sich ein Hoffnungsschimmer.
André Hötzer, Jahrgang 1964 und Vater dreier Kinder, hat sich schon von klein an mit dem Thema Tod beschäftigt. Warum haben wir Angst davor, was macht er mit den Hinterbliebenen, gibt es ein Leben nach dem Tod? Mit welchen Strategien überwinden Angehörige Ihre Trauer?
Einfühlsam erzählt André Hötzer davon, wie es auch nach einem so schweren Verlust wie dem Tod von geliebten Menschen möglich ist, wieder positive Kraft zu schöpfen. Das Buch kann eine wertvolle Hilfe dabei sein, um mit Kindern über ihre Trauer zu sprechen. Ein anrührendes Buch – nicht nur für Kinder."


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