Heute teilt eine Mutter ihre Gedanken zum Thema "Schattenkinder" mit uns. Sie spricht ein wichtiges Thema an, das bei uns auch gerade aktuell ist, in einer Lebensphase in der wirklich ALLES peinlich ist, nämlich der Pubertät, ist ein Geschwisterkind mit Behinderung, mit dem man manchmal auffällt natürlich alles andere als angenehm. Danke Christiane, dass du deine Geschichte erzählst.
Schattenkinder,
ein wichtiges und interessantes Thema.
Ich denke das es da auch auf die Behinderung drauf an kommt. Ein Kind das nur wenig Einschränkungen hat, da wird es auch leichter sein mit dem Geschwisterkind. Im Babyalter ist es nicht viel anders als bei Nichtbehinderten, denn da müssen ja alle Geschwister zurückstecken und Rücksicht nehmen. Allerdings müssen die Geschwister von behinderten Kindern immer Rücksicht nehmen und zurückstecken, das ist dann bei Familien ohne behinderte Kinder nicht mehr der Fall. Natürlich holt man sich Hilfe und schaut, dass man den Bedürfnisse des Geschwisterkindes auch gerecht wird.
Aber es ist halt im Alltag nicht immer machbar und man verlangt oft von dem Geschwisterkind (vor allem wenn sie älter sind), dass sie Rücksicht nehmen und es verstehen.
Nicht umsonst sind die viele Geschwisterkinder so sozial eingestellt
Natürlich nicht bei allen, aber ich bekomme es selber immer wieder mit, wenn ich mit betroffenen Eltern darüber spreche, und sehe das auch an den Kinder.
Es ist zwar nicht nur alles negativ, allerdings finde ich es schon schade, dass wir ihnen so ihre normale Kindheit ein Stück weit wegnehmen.
Allerdings muss ich sagen, bei uns läuft es auch recht normal. Wir nehmen unseren Sohn überall mit hin und machen alles mit ihm. Aber wenn er mal wieder ausrastet und keiner so recht ihn ruhig bekommt, belastet das auch die Schwester.
Mama mit behindertem Bruder Wochenlang im Krankenhaus, oder Reha, war für sie auch nicht gerade schön. Auch wenn Papa und Oma da waren, aber sie ist halt ein Mamakind.
Was Hobbys oder Freunde angeht gibt es keine Defizite für sie, wir fahren sie überall hin und erfüllen auch ihre Bedürfnisse.
Aber einen normalen Umgang mit ihrem Bruder und Familie, das gibt es nur selten.
Deswegen denke ich, ist auch sie ein Schattenkind. Auch wenn ich das Wort nicht passend finde.
Unser behinderter Sohn ist das jüngere Kind, hat ICP, Ataxie, Hyperaktivität, Wahrnehmungs- und Impulssteuerungsstörungen.
Ihm ist seine Behinderung voll bewusst und hat ganz große Probleme damit umzugehen, deswegen gibt es mehrmals in der Woche Wutausbrüche und Toben usw...und das egal wo wir gerade sind.
Sowas ist natürlich für eine 12 jährige inzwischen nicht gerade schön mit zu erleben.
Andererseits hat sie ab und zu mehr Geduld und einen besseren Draht zu ihrem Bruder als wir Eltern. Was mich sehr gewundert und erfreut hat, sie ist jetzt in der 7. Klasse, kam jetzt ein Autist in die Klasse. Als ich sie darauf ansprach, hat sie ganz einfach gesagt, ihr macht es nichts aus, wenn ihr Klassenkamerad ausrastet, sie findet ihn sogar recht normal und meinte nur, dass sie sowas ja schon von ihrem Bruder her kennt. Somit war das Thema erledigt.
Was mir Sorge macht ist, dass sie ganz viel mit sich selber aus macht und mit uns über ihre Gefühle usw nicht spricht.
Okay in der Pubertät normal, aber sie hat schon immer alles mit sich selber ausgemacht. Trotzdem merkt man immer wieder mal, dass sie Sorgen hat.
Deswegen bekommt sie seit längerer Zeit Kunsttherapie, wo sie sich besser ausdrücken kann, das tut ihr gut, auch wenn sie auch dort lange braucht um sich zu öffnen.
Das ist halt dieses Angepasste, das sie schon immer drauf hatte.
Was es zwar für uns Eltern leichte machte...aber nicht für die Kinderseele.
Danke an meine Gastautorin Chritsiane Angrick. Sie teilt ihre Gedanken für zugelassene Leser auf facebook unter Kämpferkind Dominik
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