Buchvorstellung: Einfach Yeshi

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Heute stelle ich euch ein Buch vor, das ich schon vor einer Weile lesen durfte, jetzt ist es endlich auch im Handel erhältlich und ich kann euch davon berichten.

Einfach YESHI*
von Gabriela Kasperski

Dieses Buch hat mich besonders gereizt zu rezensieren weil es um "anders sein" geht und um Akzeptanz. Alleine der Titel hat mich schon getriggert, denn ich nutze auch oft "Einfach Jolina" weil ich sage, Jolina ist Jolina und in einer Vorstellung muss das Down Syndrom nicht im Vordergrund stehen.

So ist das mit Yeshi auch, sie ist einfach wie sie ist und das genügt als Beschreibung.

Mir gefällt dieser Grundgedanke des Buches.
Ob mir das Buch als Ganzes gefällt ist schwer zu sagen.

Das Buch ist für Kinder ab 8 empfohlen, doch genau hier sehe ich die Schwäche des Buches, okay, nicht alle 8 jährigen sind gleich, das Thema passt auch super zu dem Alter, nur fühlt es sich an, als habe ein 8-jähriges Kind die Geschichte geschrieben.

Ich war ehrlich gesagt über das Verhalten der Hauptfigur öfter höchst erstaunt, sie ist Neun und hat so extreme Probleme mit Zahlen und der Sprache, dass ich mich fragte, ob Yeshi eine Behinderung hat, schließlich stecke ich ja tief in diesem Thema drin. "Normal" ist ihr ganzes Verhalten nämlich nicht.

Im Verhalten ist Yeshi wie ein Vorschulkind und das macht mir wirklich Bauchweh beim lesen des Buchs, denn im Buch geht es um andere "Besonderheiten" Yeshis Hautfarbe ist dunkel und sie wurde adoptiert, nicht mal dieses Wort kann sie richtig aussprechen, es ist wirklich an vielen Stellen extrem unglaubwürdig, auch dass sich von jetzt auf gleich Yeshis Rechenschwäche am Ende des Buchs auflöst und zwar wie wenn eine Blockade von ihr abfallen würde, wenn das mal so einfach wäre.

Das ist mein größtes Problem, die Glaubwürdigkeit vieler Einzelstränge der Geschichte.
Da bekommen die Kinder plötzlich ein Tattoo verpasst und jeder findet es cool, am Ende löst es sich auf, dass es ja nur so ein Tattoo war, das mit der Zeit weggeht, aber trotzdem KEINER würde 9 jährigen Kindern auch nur einfach so ein kurzlebiges Tattoo verpassen.

Es wird auch die Flüchtlingspolitik mit ins Boot genommen, keine Ahnung wie das in der Schweiz ist, denn dort spielt die Geschichte, aber alles in mir sträubt sich weil vieles so extrem unglaubwürdig ist.

Wie gesagt, der Grundgedanke ist toll, die Erzählung könnte von einem jüngeren Ich von mir sein, ein sehr junges Ich.
Würde man sagen, das Buch hat ein Kind geschrieben, zöge ich meinen Hut, doch das kommt nicht wirklich so rüber.
Am Ende steht, dass die Autorin die Geschichte gemeinsam mit ihrer Tochter Samira entwickelt hat, ja okay, entwickelt heißt aber nicht, dass man nicht auch ein bisschen mehr Logik rein bringen darf, es gibt so viele Stellen an denen ich dachte "das kann so gar nicht passieren, solche Geschichten schreiben Grundschüler"

Eine Stelle des Buches hat mich dann aber wieder sehr gefangen, Zitat:

"Weißt du, Yeshi, alles, was anders ist, ist zuerst fremd."
"Bis es nicht mehr fremd ist." sagte Doro
"Dann ist es immer noch anders." sagte ich.
"Anders ist aber nicht schlimm."
"Fremd schon?"
"Fremd ist eben fremd"
"Und anders ist anders. Nicht mehr fremd."
"Wie heißt es dann? Unfremd?"
"Vertraut?"
"Bekannt?"
"Einfach anders. So wie wir alle. Einfach anders. Einfach Lian, einfach Doro, einfach Yeshi."
Einfach Yeshi

Genau diese Passage ist wunderschön, ich befürchte nur fasst, dass sie untergeht in dem vielen BlaBla des Buches und der extrem vielen Handlung innerhalb nur weniger Stunden.
Es gibt bestimmte Wörter die ständig wiederholt werden, irgendwann ist das nicht mehr witzig, auch für 8 jährige nicht, es hat einen gewissen Nervfaktor und zerstört das eigentlich schöne Buch.

Ihr merkt, ich bin hin und her gerissen, das Buch an sich hat ein tolles Thema, hat eine schöne Geschichte, nur dann hat man es ein bisschen zu sehr auf Kleinkind gebürstet und ich stellte mir öfter die Frage für wie blöd man Kinder in dem Lesealter hält?

Das sagt übrigens amazon darüber:

"Yeshi hat ein großes Flatterherz. Einen Tanzfuß. Und tausend Ideen im Kopf. Der manchmal steinfelsbetonhart sein kann. Vor allem, wenn die fiese Doro sie Kackbohne nennt. Ob das der Grund ist, dass Yeshi keine Freunde hat? Liegt es daran, dass Yeshis Eltern sich trennen? Oder vielleicht an ihrer Hautfarbe? 

Als sich Yeshi eines schönen Sommertags von einer Flüchtlingsfamilie mitreißen lässt, beginnt eine abenteuerliche Reise. Bald schon gesellt sich ein kleiner Mops-Hund dazu, die nicht mehr so fiese Doro und Lian aus Yeshis Klasse folgen. Dann ist da noch ein Tätowierer. Und ganz wichtig: die pfefferminzgrünen Turnschuhe! 

Ein Buch für Kinder von 8 bis 12 Jahren – und eines, das auch Erwachsene gerne lesen."

Das Buch gibt es jetzt seit 19.8. im Buchhandel und natürlich über Nacht hier.*

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Das Buch wurde mir zur Rezension überlassen, dadurch wurde dieser Bericht nicht beeinflusst und ich schreibe wie gewohnt 100% meine Meinung