Wie bei meinem Bericht über den Talk mit Hirschhausen im Historischen Museum in Speyer versprochen nehme ich dich mit in die Medicus Ausstellung im Museum.
Ich hatte mit einigen anderen Bloggern wieder die einmalige Möglichkeit die Ausstellung exklusiv zu besuchen und deshalb auch Bilder zu machen, was sonst natürlich bis auf wenige Fotopunkte verboten ist.
Ich freue mich, dass ich dich ein bisschen mitnehmen und entführen darf auf eine Zeitreise durch die Geschichte des Heilens.
Es war ein wunderschön sonniger Wintertag, einer von denen der die Laune hebt und man Licht tanken kann.
Besonders im Winter, wenn die Bäume kein Laub haben hat man direkt vom Parkplatz aus einen großartigen Blick auf den Dom.
Wer nach Speyer kommt wird sich über die kurzen Wege freuen, alles ist direkt von einem großen Parkplatz aus zu Fuß zu erreichen. Was in anderen Städten oft schwierig ist, ist in Speyer ganz einfach und zudem ist das Parken auch noch recht günstig.
Direkt vom Parkplatz aus läuft man auf das Museum zu, hier sieht man die Rückseite. Der Eingang liegt nur wenige Meter vom Dom entfernt.
Inzwischen ist der Besuch im Museum Speyer für mich wie der Besuch bei guten Freunden, man weiß wo alles ist und fühlt sich wohl.
Zusätzlich bin ich ja schon viel länger treuer Fan des Museums, als dass ich Blogger bin.
Beim Instawalk dem #behmpspeyer2020 trifft man dann auch wie bei einem Klassentreffen immer bekannte Gesichter auf die man sich auch schon tierisch freut, wie das Team vom Museum.
Aber jetzt genug von den Leuten gelabert, du willst doch mit mir endlich in die Ausstellung gehen.
Wir warten noch kurz im Eingangsbereich auf den Direktor, der uns durch die Ausstellung führen wird, bekommen unsere Knöpfe ins Ohr, damit wir auch alles gut hören können und bewundern den Farbwechsel dieses "Tranks"
Gleich zu Anfang steht natürlich der Wagen des Medicus. Hätte ich mir mal den Film angeschaut, dann hätte ich den gleich erkannt, schlecht vorbereitet nennt man das.
Alles andere als schlecht vorbereitet ist Dr. Alexander Schubert. Sein Wissen über die gesammte Ausstellung ist enorm und er erzählt spannende Geschichte auch rund um die Ausstellungsstücke.
So wie die Geschichte, dass dieser Wagen gar nicht die Original Filmrequisite ist, denn den "echten" Wagen hat man einfach im Regen stehen lassen nach Drehschluss und dann ist er total vergammelt. Das hier ist also ein Nachbau fürs Museum.
So etwas kann man gar nicht auf Tafeln neben den Stücken schreiben. Vielleicht ist es ja im Audioguide, den übrigens zum Teil Eckart von Hirschhausen eingesprochen hat, doch wir hatten ja unseren ganz privaten Audioguide dabei, den man auch alles fragen kann.
Natürlich geht die Ausstellung nicht nur um das Buch "Der Medicus", das ist der rote Faden.
Es geht um Medizingeschichte und die Kunst des Heilens durch die Jahrtausende bis heute.
Der Autor des Medicus, Noah Gordon ist bereits über 90 und reist nicht mehr, sonst wäre ein Besuch von ihm natürlich die Krönung der Ausstellung gewesen, doch er hat sein Original Manuskript des Buches geschickt, das hat schon etwas magisches.
Von diesen Köpfen von Franz Xaver Messerschmidt gibt es ca. 50.
Die Charakterköpfe sind oft in Selbststudie mit dem Spiegel entstanden und ich muss sagen, ja, das hat was, ich sehe richtig die Verstopfung im Gesicht und ja, im Museum darf man auch grinsen und sich amüsieren.
Wie gewohnt sind in der Ausstellung nicht nur Vitrinen mit Exponaten und kurze Erklärungen zu sehen.
Es gibt beleuchtete Schautafeln mit Bildern, Teile der Erklärung sind groß an die Wand geschrieben, manches ist interaktiv oder zum anfassen.
Die Ausstellung läd dazu ein immer wieder etwas neues zu entdecken und nicht einfach durch zu laufen und ein bisschen "altes Zeug" anzuschauen.
Vieles der alten medizinischen Instrumente ist nicht erhalten, denn es wurde benutzt bis es eben auseinander gefallen ist.
Ein Glücksfall sind die Dinge von Adligen, die sich so etwas selbst zulegten und dann natürlich sehr prunkvoll.
Das große Ding ganz rechts ist eine Knochensäge, örgs.
Glaube und Heilung hängen ganz eng zusammen.
Schon immer und auch heute hilft es, wenn man fest daran glaubt gesund zu werden. Auf jeden Fall macht es eine Krankheit erträglicher.
Hier kann man schauen welcher Heiliger früher bei welcher Krankheit angerufen wurde, also jetzt nicht per Telefon, das machte man per Gebet.
Gebe vor dieser Versammlung der Heiligen dein Leiden auf einem Board ein und der Heiligenschein leuchtet auf und du weißt wer der Heilige der Stunde ist.
Manche Dinge empfinden wir heute als seltsam. Die Votivgaben sind so etwas.
Blickt man den abgeschlagenen Kopf von Johannes des Täufers an, hilft das gegen Kopfschmerzen.
Leider, oder zum Glück konnte ich es nicht testen, denn ich fühlte mich richtig gut und kein Zipperlein plagte mich.
Es beeindruckt mich immer wieder was man schon vor tausenden von Jahren medizinisch wusste und konnte.
Nachvollziehen können wir ja nur das wo es Funde gibt, ich selbst bin der Meinung es gibt sehr viel Wissen rund um Heilung das komplett verloren ging und besser war als das was wir heute betreiben.
Wer plötzlich das Verlangen verspürt für seine eigene Gesundheit schnell etwas zu tun, bei soviel Medizin um sich, kann schnell ne Runde auf dem Fahrrad durch den Circus Maximus drehen.
Genauer kannst du das im Video sehen das ich unten anfüge.
Eins vorweg, ich strample natürlich nicht selbst, ich lasse treten.
Immer wieder trifft man in alten Darstellungen auch auf Menschen die heilen, die Mediziner sind.
Meine liebe Hildegard fehlt natürlich auch nicht.
Kann man ja hier im Naheland auf ihren Spuren wandern und pilgern.
Und in ihrem Klostergarten und ihrer Klause stand ich schon öfter.
Hier laufen sonst Filmausschnitte aus der Medicus, die aus Urheberrecht bei unserem Rundgang abgeschaltet sind. Was davor liegt sind Medizinische Geräte aus dem Film, die ein Sammler damals als Requisite zur Verfügung gestellt hat und auch jetzt hier wieder als Leihgeber fungiert.
Ein Krokodil fehlte damals fast nie in der Apotheke als Zeichen, dass man die exotischsten Wirkstoffe führte.
Das ist die Reiseapotheke des Papstes (Namen vergessen, tztztz) und mal ganz unter uns, ich finde das jetzt nicht viel, als Eltern kennt man solche Reiseapotheken auch, nur meine ist weniger prunkvoll und nur ne Plastikkiste mit Deckel, die es mal beim Discounter gab.
Was ich allerdings nicht darin habe sind Einhornspäne, aber ich weiß auch nicht genau gegen was die helfen. Vielleicht pupst man dann hinterher Regenbögen, man müsste es mal ausprobieren.
Die Ausstellung bewegt sich thematisch von Raum zu Raum, auch durch die Länder und Zeiten.
Wir beginnen zwar irgendwann im Mittelalter beim Medicus und den Badern, den Heiligenverehrungen, biegen dann aber ab in die tiefere Geschichte.
All das verkörpert Heilung und Medizin, heute, gestern und vielleicht auch morgen.
Natürlich darfst auch du deinen Besuch in den sozialen Medien teilen, ich finde da geht noch ein bisschen mehr unter
#medicusausstellungspeyer
bei Instagram.
Ich muss den Hashtag aber auch erst noch etwas füttern.
In jedem Raum gibt es Stationen mit Kopfhörern, dort gibt einem ein Arzt der Zeit medizinische Ratschläge zu einem Leiden, mir hat man Zahnschmerzen zugeteilt, aua.
Funfakt, diese Ärzte und Heiler ihrer Zeit sind immer der gleiche Schauspieler, der spielt dann auch die Hildegard von Bingen.
Ich sag ja, Museum muss nicht immer bierernst sein, jedenfalls das Museum in Speyer nicht.
Das Beinwunder.
Man transplantierte ein Bein eines gerade verstorbenen. Geht heute eigentlich immer noch nicht, aber ziemlich aktuelles Thema mit der Organspende, Beine spenden geht immer noch nicht, das ist dann wirklich ein Wunder.
Mich zieht es natürlich wieder nach Ägypten.
Kleine unnötige Information am Rande, ich war mal in so einem Ägyptenfieber, dass ich die Dynastien kannte, etwas Hieroglyphen lesen konnte und sehr viel über die Wissenschaft damals wusste.
Sie nannten damals ihr Land Kemet und das ist ganz nah verwandt mit Chemie.
Aber ich will hier keinen Vortrag über Ägypten halten.
Nur noch soviel, nachdem ich 13 Jahre nicht schwanger wurde stand eine Bastet (Katzengöttin der Fruchtbarkeit) Figur neben meinem Bett. Heute habe ich zwei Kinder, ob Bastet geholfen hat wissen alleine die Altägyptischen Götter.
Auch hier kann man unseren Schauspieler fragen was er denn so bei Zahnschmerzen rät.
Das hier ist übrigens nicht Bastet sondern Sachmet, hilft gegen Pest. Die habe ich nicht zu Hause weil ich damit nicht unbedingt in nächster Zeit rechne.
Nein, Keilschrift kann ich nicht lesen, ist ja nicht Ägypten.
Wenn das Museum eine Vase als Leihgabe bekommt, weil da eine medizinische Szene abgebildet ist und die Vase plötzlich ziemlich groß ist.
Diese Büste hat mich in meiner Schulzeit verfolgt.
Sie war auf meinem Geschichtsbuch auf dem Einband und ich habe Geschichte als Fach gehasst.
Diese blöden Kodexzahlen.
Jede Stunde kam irgendeiner am Anfang dran und wurde für eine mündliche Note abgehört, die ersten 5 Fragen waren 5 dieser unnötigen Geschichtszahlen.
Das hat mir den Spaß an diesem Fach versaut, ich hatte sogar eine fünf im Zeugnis, ja, so schräge Dinge passierten auch damals schon in der Schule, wenn Lehrer den Fokus auf die falschen Dinge legten, dabei ist Geschichte so spannend.
Es gibt übrigens auch einen Audioguide für Kinder, deshalb die Tafeln mit Jumus, dem Löwen des Jungen Museums.
Ich weiß, ich bin ein Sanguiniker, passt auch recht gut zu mir, bis auf die negativen Punkte natürlich.
Ein heiterer, lebhafter und leichtsinniger Mensch. Er wird auch als phantasievoll, gesprächig und optimistisch angesehen. Als negative Eigenschaften werden ihm Unstetigkeit, wenig Skrupel und häufige Exzesse zugeschrieben.
Was bis Du?
Was ich nicht wusste, ist dass auch Frauen Medizinerinnen waren.
Ich hätte die jetzt eher in den Topf Hebamme geworfen, doch da war man ganz früher wohl etwas fortschrittlicher als in dem Früher, das noch nicht so lange her ist.
Grabbeigaben erscheinen mir immer als Verschwendung, doch für die Geschichtsforschung natürlich genial.
Ich überlege nur ob es sinnvoll ist mich mit Laptop und Kamera begraben zu lassen in der Hoffnung in 2000 Jahren gräbt mich jemand aus und erkennt: "Hey, die haben damals Sachen ins Netz geschrieben, wie niedlich."
Bücher über Medizin sind immer auch ein Einblick darüber, wie viel man über den Menschen und den Körper wusste.
Man muss dabei bedenken, ganz legal kam man die Erkenntnisse nicht, dafür hat man dann auch schon mal ein paar Tote auf dem Friedhof geklaut um reinzuschauen.
Im letzten Raum kann man sich in einen Ganzkörperscanner stellen und erfährt dann die ganze Wahrheit.
Meine Organe liegen wohl so im Körper wie das 1503 war.
Am Ende der Ausstellung sind wir in der Neuzeit und Zukunft angelangt.
Es bleibt spannend und manches möchte ich eigentlich gar nicht, dass wir es weiter erforschen.
Da sind wir dann auch bei meinem Herzensthema Vorgeburtliche Selektion wegen Trisomie21.
Da können wir heute so viel tun und unterstützen und dann lässt man die Kinder abtreiben, ob das ein Fortschritt der Medizin ist, ist wohl eine Ethische Frage.
Ja und was soll ich sagen, wenn Blogger eingeladen werden, dann muss man denen immer was zu Essen hinstellen.
Wichtig ist, dass es schön aussieht und wir es fotografieren können.
Beauty- und Fittnessblogger fotografieren oft nur, ich gehöre zu der Sorte, die das Ganze dann begeistert auffuttern.
Ich muss hier dazu sagen, das war so, so lecker.
Leicht orientalisch angehaucht, vegetarisch und zum reinlegen köstlich.
Ein großes Lob an den/die Küchenzauberer.
Ich hebe mein Glas auf das Historische Museum Speyer und das Team das Geschichte absolut nicht angestaubt an die Besucher bringt, die mich immer wieder begeistern und überraschen und ich kann wirklich nur schwärmen, weil ich das früher schon gemacht habe, als ich noch nicht zu Instawalks eingeladen war, sondern weil ich es einfach nur großartig dort finde.
Ja, das ist die ganze Bande und nein, ich hatte keine Verstopfung, wenn mein Gesichtsausdruck dem des Charakterkopfes auch sehr ähnelt, was hab ich da gerade gemacht?
Ist halt so, einer schaut auf Gruppenbildern immer doof aus, dieses Mal trifft es mich mit voller Breitseite.
Jetzt muss ich noch einen guten Termin finden, an dem sonst kein Mensch ins Museum gehen würde und zeige meiner Familie die Ausstellung und hüpfe dann auch noch beim Grüffelo rein, dabei gibt es den doch gar nicht, oder etwa doch?
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