Montag, 9. September 2019

Das Freilichtmuseum in Bad Sobernheim


Wir sind ja große Fans von Freilichtmuseen, was ein Glück, dass wir hier eines direkt vor der Haustür haben. Das Rheinland-Pfälzische Freilichtmuseum in Bad Sobernheim.

Schon von klein auf toben unsere Mädels hier durch das Museum, oft auch mit Freunden, oder bei Ferienaktionen.
Wir waren schon oft in solchen Museen, doch unser Museum in Bad Sobernheim bleibt unser persönliches Highlight.

Als wir letztes Jahr dort waren trafen wir ein Paar aus den Niederlanden, die eine Tour durch Deutschland machen und versuchen dabei so viele dieser Freilichtmuseen zu besuchen wie nur möglich.
Diese Begegnung zeigte uns, dass wir nicht total neben der Spur sind, sondern viele Menschen unsere Begeisterung teilen.



Zum Ende der Sommerferien fuhren wir also nach Bad Sobernheim zu einem unserer Lieblingsorte des Nahelandes.
Es gibt immer wieder Neues für uns zu entdecken und an diesem Tag gab es auch Vorführungen, dass man auch schöne Gespräche mit viel Insiderwissen führen kann.

An dem Tag war es eine Dame die das Flechtwerk eines Stuhls kunstvoll erneuerte und ein Drechsler. Da mein Vater Schreiner war und selbst eine Maschine im Keller hatte war das für mich Kindheit und Heimat zugleich.

Es lohnt sich online das Programm des Museums anzuschauen, denn es gibt oft interessante Aktionen.



Was uns bisher noch nie aufgefallen war, oder vielleicht ist es auch neu, das Schild mit Bretzenheim, die Naheweinstraße geht ja mitten durch unseren Ort, mit Recht.


Die Mädels testeten Brillen mit denen simuliert wird, wie man sieht, wenn man betrunken ist, am Boden liegt ein Geldstück und das muss man berühren. Erstaunlich war, dass Louisa gar keine Probleme damit hatte, doch Jolina lag mind. 10 cm daneben.
In diesem Haus gibt es noch viel mehr über Weinbau zu sehen, fühlen und zu riechen.


Jolina mag Kirchen, sie schaut auch gerne Gottesdienste im TV an, woher sie diese Vorliebe hat können wir uns auch nicht erklären.




Zu Hause wird bei jeder Spinne und jedem Käfer geschrien, doch dann werden solche Bauwerke erkundet, hahaha.



Eine Zeitreise in die 60er und 70er kann man hier auch erleben und mich erschreckt, dass ich diese Vergangenheit schon erlebt habe und meine Kinder es total schräg finden wie das damals so war.


Nach diesem Schnitt hatte sich meine Mutter auch ein Kleid genäht in grünem Glitzerstoff mit ganz viel Lurex


Kennt ihr den Spruch "Dieser Zug hält auch an jeder Milchkanne", nun ja Schienen fehlen hier im Freilichtmuseum noch, aber Milchkannen gibt es.






Wir haben dann mal unsere Kräfte gemessen und festgestellt, dass wir Menschen schon ganz schön schwach sind im Vergleich zu Ochsen.


Natürlich waren wir schon etwas außer Puste durch das warme Wetter, doch im Sommer merkt man wie angenehm kühl es in den alten Häusern doch ist und, dass die alte Baukunst gar nicht so dumm war fürs Raumklima und die Isolierung.



Das ist das schöne an diesem Museum, die Kinder können auch mal rennen, es passiert nix.
Naja, Louisa hat sich als Kindergartenkind mal die Lippe aufgeschlagen an einer Treppe, doch Treppen gibt es überall und ab und zu lernt man auch durch kleine Unfälle.

Es gibt aber keine Autos hier, bis auf den Museumsbus und so können wir gut entspannen wenn Jolina los flitzt.


Das Huhn war allerdings schneller als unsere Tochter und hatte keine Lust auf ein Gespräch unter Damen.


Natürlich haben wir auch immer Hunger wenn wir hier sind und freuen uns schon auf das Museumsrestaurant, das eine ganz neue Karte hat, hmmmmm.

Bei der Hitze waren wir recht früh da um noch einen Schattenplatz zu ergattern.
Gleichzeitig waren schon ein paar Tische reserviert und eine Geburtstagsparty wurde auch gefeiert, das spricht ja auch für die Küche.
Zudem kann man direkt neben das Restaurant in den neuen Escaperoom, der sicher von der Partygruppe genutzt wurde.



Der Salat wird ansprechend in Weckgläsern serviert.



Die Portionen sind so groß, da würde auch ein hungriger Wanderer satt, der eine größere Strecke zurückgelegt hat.


Wer Schnitzel mag, findet verschiedene Variationen auf der Karte, wie hier das Winzerschnitzel.




Ich bin nicht so der Schnitzelfan und hatte einen köstlichen überbackenen Feta, nur fehlte mir dazu etwas Brot, hätte ich bestimmt auf Nachfrage auch bekommen.



Der Spielplatz wurde neu gestaltet und ist nachdem der Musikpavillon versetzt wurde auch von den Sitzplätzen gut zu beobachten, so können die Kleinen spielen und die Großen ein bisschen ausruhen.


Louisa und Jolina legten nach dem Essen auch noch eine Runde auf der Schaukel ein, schaukeln geht doch immer.


Wer kennt die noch aus seiner Kindheit?
Hier gibt es allerdings kein Kaugummi oder Spielzeugringe, sondern kleine Kräuterbälle.


Im Sommer fühlt sich das Weihnachtszimmer immer etwas schräg an.
Doch in dem kleinen Dorf in dem ich aufgewachsen bin gab es noch viele Häuser mit der "Gut Stubb", das Wohnzimmer in dem man nur an Weihnachten oder zu hohen Festtagen war und sonst war es ungenutzt, daher heißt es dort wo mein Mann herkommt auch "Die kalte Pracht" da immer ungeheizt.



Wer findet das noch gruselig?


Ich mag Bauerngärten und ich finde es so schön, dass hier im Museum die Gärten liebevoll gepflegt werden und wirklich aussehen wie früher. Auch Felder gibt es hier, zB ein kleiner Kartoffelakter den Schüler hier bewirtschaften.


Tiere gibt es hier auch noch, aber nicht mehr so viele wie in der Vergangenheit, zu viele Tierquäler waren unter den Besuchern, die keinerlei Respekt vor den Tieren hatten, das ist schade, aber zum Tierwohl leider nötig.


Das was in meiner Kindheit und Jugend normal war ist für Louisa voll Retro und total Vergangenheit.
Wie oft stand ich in so einer Zelle und rief meine Mutter mit 20 Pfennig an, dass die Schule früher aus ist und ob sie mich abholen kann, weil kein Bus kommt.





Auf dem Rückweg testeten Christian und Jolina die Reisigbesen, die echt am allerbesten kehren.



Irgendwann meinte ich jedoch sie sollten lieber mal vor der eigenen Haustür kehren.


Das Freilichtmuseum eignet sich für mehrere Stunden darin zu verbringen und auch ein bisschen durch den Wald spazieren zu gehen, eine gemütliche Zeitreise die uns immer wieder Spaß bereitet.
Die Eintrittspreise sind so günstig und für Kinder bis 17 sogar frei, ebenso wie für Begleitpersonen von Behinderten, für Auszubildende, Sozialhilfeempfänger, Kurkarteninhaber, Schwerbehinderte u.m. ist der Eintritt verbilligt.


 Und weil wir immer für so kleines Geld einen schönen Tag verbringen dürfen möchte ich hier einen Aufruf starten, den ich aus Zufall auf der Museumsseite sah als ich den Link kopierte.

Das Museum hat ein Crowdfundingprojekt gestartet um ein altes Kiosk zu retten und ins Museum zu transportieren. Natürlich habe ich schon gespendet und bin erstaunt wie wenige das tun, doch es ist wohl auch nicht bekannt, deshalb erzähle ich davon. Nur bis 14.10.19 soll das Geld zusammenkommen.

Ansehen kann man sich den Kiosk und was es als Belohnung für die Spende gibt auf der Cowdfundingseite.
Und juhu, seit dem ich auf facebook geteilt habe kam schon ein Spender dazu, da ist Luft nach oben und nächstes Jahr kaufe ich dann am Büdchen ein und verlose ein Büdchen Geschenpaket.
Das verspreche ich hier, wenn das Projekt gestemmt wird.





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