Mittwoch, 18. Oktober 2017

Das Brownies&downieS in Gouda


Bei unserem Abstecher nach Gouda waren wir natürlich auch im Brownies&downieS, oder waren wir in Gouda um dort einkehren zu können? Ein bisschen Wahrheit steckt wohl in beiden Varianten.

Nach der fulminanten Premiere in Valkenswaard und der Ernüchterung in Alkmaar war ich fast schon etwas nervös was uns dieses Mal erwarten würde.




Die Lage des Lokals ist 1A, besser geht wirklich kaum, man wendet sich auf dem großen Marktplatz, wenn man vor der bekannten Käsewaage steht nach rechts, läuft ein paar Meter in die Seitenstraße und ist schon da, so einfach hätte ich mir das gar nicht vorgestellt.


Die Räumlichkeiten sind wieder mit diesem ganz eigenen niederländischen Charme und Gefühl für den aktuellen Trend eingerichtet. Man kommt rein und fühlt sich direkt wohl. Hier würde ich am liebsten einmal pro Woche einen Kaffee trinken, währen 4,5 Stunden Fahrt nicht ein wenig übertrieben um die Atmosphäre dort zu atmen.
Zusätzlich verkauft das B&dS hier auch noch Geschenkartikel.


Mein Herz klopfte schon etwas weniger aufgeregt als ich die Speisekarten auf den Tischen sah, damit kam ich zurecht. Die große an die Wand geschriebene Karte in Alkmaar war für mich ja wirklich eine Katastrophe, Kurzsichtigkeit und niederländisch in geschwungener Schreibschrift sind da schon echt schon etwas too much gewesen.

Hier wurden wir zusätzlich sofort freundlich begrüßt und gefragt ob wir vielleicht auch noch die englische Karte möchten.

Das war der Moment in dem mein Herz auf "Jetzt chillen wir mal  Modus" schaltete und ich mich so willkommen fühlte, wie das einfach sein sollte in einem großartigen Café.


Wir hatten uns an einen 4er Tisch im Erdgeschoß gesetzt und merkten dann erst, dass es noch eine Treppe nach oben gab. Da ich mit dem Rücken zur Theke saß konnte ich leider nicht ganz so viel von den Angestellten mitbekommen.




Es ist auch kein Problem, dass Jolina einfach nur Pommes bekommt, obwohl die als Einzelgericht gar nicht auf der Karte stehen, zu dem bestellten Ketchup gab es auch noch Majo, die Jolina sofort runter vom Teller haben wollte, denn das schmeckt nach ihrer Meinung "etlid"


Christian hatte sich für ein Schinken-Käse Toast entschieden.


Für alle hatten wir noch eine Käseplatte bestellt.


Louisa war froh, dass es hier auch Tortillas gab, denn mit einer Hand kann man nicht wirklich viel essen, ohne, dass jemand mithilft. Sie fand übrigens, dass dies die beste Guacamole ihres Lebens war.


Ich hatte Salat mit Carpaccio, den Salat findet man übrigens unter dem Fleisch, das sehr, sehr gut war.


Hinterher haben wir uns noch einen Espresso gegönnt und hofften auf einen Brownie, der auch prompt dabei war, wie etwas Wasser und auch Sahne.
Der Brownie war nicht ganz so gut wie in Valkenswaard aber trotzdem: "Schmatz!!!"
Zusätzlich wurde wieder auf tollen Tabletts serviert.
Die Griffe aus Wasserleitung passen zum Konzept, denn auch an der Decke waren Rohre gespannt über die, die Deckenleuchten hingen.


Das Essen hat übrigens nicht nur toll ausgesehen und wurde in ungewöhnlichen Tellern serviert, sondern es schmeckte hervorragend gut.
(Okay, die Tomaten waren grenzwertig, doch man kann ja nicht alles mögen)


Zu dem Käse muss ich jetzt noch etwas erzählen, wir wussten ja nicht was wir da gegessen haben, doch es schmecke so geil, dass wir uns auf dem Markt und später im Käsegeschäft auf die Suche nach diesen ungewöhnlichen Käsen machten.
Den einen nannten wir Schlumpfkäse, den anderen Vorschulknetkäse.
Leider wurden wir nicht fündig. Mir schmeckte übrigens der BunteKneteKäse am besten.


Bevor wir uns wieder in die Gassen von Gouda stürzten besuchten wir aber noch das Örtchen, das zum Glück oben war, so konnte ich auch noch einen Blick auf den Bereich im 1. Stock werfen.

Louisa fragte mich, warum ich das Toilettenpapier geknipst hätte.
Ich wollte einfach zeigen, dass es hier einen roten Faden gibt, ich finde es genial, ich würde ja auf sowas nie kommen.


Ein weiterer Pluspunkt habe ich verteilt, weil es hier keine elektrischen Händetrockner, oder Papiertücher gibt, sondern kleine Handtücher, die man, wenn sie benutzt sind in Drahtkörben entsorgt. Das wirkt nicht nur edel, sondern wirkt nachhaltig und schafft sicher noch zusätzliche Arbeitsplätze in der Wäscherei für behinderte Menschen.


Ach ja, das habe ich dieses Mal noch gar nicht erwähnt, weil es für uns schon so selbstverständlich ist. Das Brownies&downieS ist eine Kette in den Niederlanden. Franchisenehmer können ein Restaurant eröffnen und es arbeiten immer Angestellte mit geistiger Behinderung in den Lokalen (Nicht nur Down Syndrom, aber natürlich ganz oft auch).
Deshalb sollten sich die Betreiber sowohl mit Gastronomie, als auch im sozialen Bereich auskennen.


Wie man auf dem Foto erkennt ist im Obergeschoß auch noch viel Platz für Gäste und somit ist das Lokal ungewöhlich groß für niederländische Verhältnisse, denn hier wohnt und arbeitet man ja oft in Puppenstuben.


Als wir das Lokal verließen waren auf die Tische im Außenbereich besetzt, denn es war ja ein wunderschöner Herbsttag und in Holland sitzt man ja sowieso in Restaurants das ganze Jahr im Freien, dann halt unter Heizpilzen und unter bereitliegenden Decken, brrrrrr.


Wenn ich Sterne oder Kochlöffel verteilen dürfte, dann bekäme das B&dS einen von mir, für Gastfreundschaft, Essen das schon vom Aussehen her Freude bereitet und eine Einrichtung die einfach einmalig und gemütlich ist.

Noch ein Satz zum Schluß.
Nein, ich mag den Bergriff Downie nicht, es rollen sich jedesmal die Zehennägel hoch wenn den jemand benutzt. Nur hier rollt sich nichts, den ich liebe es, wenn man mit Sprache spielt, auch das ist eine Art Kunst, so gab es ja auch in den Niederlanden den Abklatsch von Dynastie als Downestie, GROSSARTIG!
Uns Deutschen fehlt die gewisse Gelassenheit, Louisa würde jetzt sagen "Ey chill mal!"
Und jetzt gehe ich schnell nochmal Korrektur lesen, ob mir nicht irgendwo aus Versehen rausgerutscht ist, dass die Mitarbeiter am Down Syndrom "leiden", da ist man ja auch nicht ganz so gechillt in den Facebookcommunities. ;-)

Also die Niederlande sind schon richtig gechillt und weltoffen, nur schade, dass auch dort das Down Syndrom am aussterben ist, wir wissen ja warum und nicht, dass sich die Kette bald umbenennen muss, weil ihnen die Mitarbeiter ausgehen.



Wie alle Blogger freue ich mich natürlich, wenn ihr diesen Beitrag teilt 💝

2 Kommentare:

  1. Sorry....aber irgendwie stehe ich auf dem Schlauch, was mit dem "roten Faden " auf dem Klo gemeint ist....

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    1. Wasserleitungsrohre an den Tabletts, an der Decke zur Halterung der Lampen und nun auch als WC-Rollenhalter, hätte ich weiter gesucht, hätte ich sicher noch ganz viele Wasserrohrobjekte gefunden, die als etwas anderes benutzt wurden

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