"Also wenn wir mal Kinder haben wird das gaaaanz anders!"
Gott, waren wir naiv, wenn wir als kinderloses Paar über andere Eltern und deren Kinder die Nase rümpften, weil wir würden alles anders machen und unsere Kinder wären die perfektesten Vorzeigekinder der Nation.
Das ist der Punkt wo ihr mal ganz laut ablachen dürft.
Natürlich sind unsere Kinder nicht wirklich anders, als die, über die wir uns aufgeregt haben, okay, in manchen Punkten haben wir echt gute Arbeit geleistet und können uns auf die Schulter klopfen, doch bei vielen Punkten ist es eben so wie wenn man eben Kinder hat.
Perfekte Aufruf von Frida Mercury von 2KindChaos zur Blogparade:
#TheRealLebenMitKindern
Meine Mädels sind 8 und 11, da unterscheidet sich schon manches von Eltern mit Kleinkindern, leider gleicht sich manches immer noch, aaaahhhhhh!!!!!!!
Das Echte Leben ist ja sowieso mein Thema, läuft gerade auf Insta meine Challenge #EchterHerbst, bei dem gerne alle mitmachen dürfen.
Hier sind also meine 20 Punkte über das echte Leben mit Kindern, absolut ohne Glitzer, rosa Feenstaub oder Weichzeichner.
- Schuhe, überall Schuhe! Nicht nur der Vater, der irgendwie das 3. Kind im Haus ist wirft seine Schuhe dort hin wo er sie auszieht, die Mädels genau so. Das erste Bild, das sich unerwartetem Besuch, oder dem Briefträger bietet ist ein Flur voller Schuhe die ich entweder entnervt wegräume, oder hoffnungsvoll darüber tänzle, die könnten jemand außer mir stören und sie endlich mal an den vorgesehenen Platz stellen
- Pubertätshöhlen, das sind Zimmer in denen es immer ein wenig merkwürdig riecht, das liegt zum einen an der Wäsche die sich an den merkwürdigsten Stellen verbirgt und nie den Weg alleine in den Wäschekorb im Bad findet, zum anderen wird das Bett nie gelüftet, denn da liegt gefühlt ständig jemand drin und chillt.
- Krümel. Egal ob mit oder ohne Teller, Jolina liebt es vorm TV zu essen und das sieht man. Wie sie es schaft Frischkäse an den Bildschirm zu schmieren ist mir ein Rätsel und auch diese Krümel sind überall, in jeder Ritze.
- Laaangweilig! Ständig ist es den heutigen Kids langweilig, wenn ich dann auf die verrückte Idee komme Vorschläge zu machen, wie ein Buch lesen, raus gehen, Hausaufgaben machen, lernen, ein Spiel spielen, wird man nur mit Geräuschen bedacht, die einem Neanderthaler würdig sind. Meist endet das Gespräch mit: "Dann langweile dich doch, das ist sowieso gut für die Kreativität" - "Du bist doof!"
- Gemein! Mütter sind immer gemein. Ich erkläre das Kindern, egal ob meine, oder andere immer so. "Wisst ihr in der Schwangerschaft reift mit dem Kind gleichzeitig das Mütter-Gemeinheitsgen, wir können gar nichts dafür, wir sind einfach gemein sobald wir Mütter sind."
Egal was man sagt das Kindern nicht passt hört man darauf "Das ist voll gemein." Das können die uncoolen Gummistiefel bei Regen sein, weil Sandalen doch viel schöner wären, oder das Verbot sich gegenseitig mit Stöcken die Augen auszustechen, ich lebe meine Gemeinheit voll aus und habe nicht mal ein schlechtes Gewissen. - Der TV ist im Besitz der Kinder. Lustige Fernsehabende auf dem Sofa mit der ganzen Familie und jeder findet den Film gut. Gibt es kaum, entweder wird so lange reingequatscht "Das ist blöd" "Was hat der gesagt?" "Was macht der jetzt?" bis ich selbst der Handlung nicht mehr folgen kann und einsehe, dass ich keinen gemeinsamen Geschmack mit meinen Töchtern habe, oder die Große verlässt nach der Hälfte des Films das Zimmer um lieber YouTube auf dem Handy zu schauen, örgs
- Das schmeckt nicht!
Bis Louisa 2 war dachte ich tatsächlich ich hätte das Wunder vollbracht, ein Kind das alles isst. Das war wirklich so, ALLES!!! Dann hatte sie eine Bauchspeicheldrüsenentzündung, wirklich schlimme Geschichte und von heute auf morgen hatte ich ein Kind dem kaum etwas schmeckt.
Sie versucht dann immer zu argumentieren "Es gibt ja auch Dinge die du nicht magst" jaaa, aber bei mir sind das von der Anzahl so viele Dinge die ich nicht mag, wie die, die übrig bleiben die sie mag.
Es gibt Tage da ist Louisas Frühstück, Mittagessen und Abendessen Schokomüsli, ich habe es aufgegeben, so lange sie keine Mangelerscheinungen hat und ich immer genug Schokomüsli im Haus habe..... - Sand! Solange man Kinder im Kindergarten hat, oder welche die auf den Spielplatz gehen, so lange hat man Sand im Haus, auf den Böden, auf der Couch, in allen Ritzen.
In Jolinas Schule sind unter dem Klettergerüst als Fallschutz Holzstücke. Ich bekomme jeden Tag ein Stück Holz nach Hause gebracht, juhu, das ist einfacher zu entsorgen als Sand. - Schlafen. Ihr werdet mich hassen, meine Kinder haben beide vom ersten Tag an durch geschlafen, ist zwar für das stillen kontraproduktiv gewesen und bei Jolina bin ich trotzdem um 4:00 aufgestanden zum abpumpen während das Baby schlief, dafür waren beide natürlich früh wach, IMMER!!!! Wir waren immer bei den ersten im Kindergarten, zusammen mit den Kleinen der berufstätigen Mütter, die noch müde in die Gruppen geschoben wurden, meine waren da immer schon putzmunter und hatten oft schon 2 Stunden Mama auf Trab halten hinter sich.
ABER heute, wo beide zur Schule müssen sind die nicht aus den Federn zu bekommen, jeden Morgen der Kampf, suuuuper!!! - Lustige Sonntagsausflüge!
Was hatte ich mich darauf gefreut. Weil meine Mutter immer am Wochenende arbeiten musste hatte ich das als Kind nicht und habe es vermisst, meine Kinder sollten das mal besser haben.
Lustig ist es selten, entweder sind die Kinder müde und quengelig, oder aufgedreht bis zum Anschlag, bei kleinen Kindern schleppt man alles mit von Wechselklamotten über Windel bis zur Verpflegung für 3 Tage um dann das was man braucht doch nicht dabei zu haben und wenn die Kids endlich groß genug sind, dass man entspannt mit ihnen wegfahren könnte, haben sie keinen Bock mehr, weil alles was man vorschlägt uncool ist. - Geschwisterliebe. Ich bin Einzelkind, habe mir immer eine Schwester gewünscht. Mein Kind sollte nicht alleine aufwachsen, die wäre manchmal gerne Einzelkind, manchmal aber auch nicht und vor kurzem meinte sie ein Baby wäre toll im Haus, aber wehe das wäre da.
- Hausaufgaben, machen die Kinder. Warum sitze ich dann immer dabei? Fühlt sich manchmal an wie ne Strafe für Eltern und zusätzlich sind die Kinder dann noch von mir genervt weil ich will, dass sie die erledigen, bahhh, ist doch gar nicht meine Schuld, die Lehrer sind das.
- Aufgaben im Haushalt, können Kinder ja schon gut übernehmen ab einem bestimmten Alter. Wenn man sich als Kind aber doof genug dabei anstellt, macht Mutter das lieber alleine, oder es ist schneller erledigt als 10 mal daran erinnert.
- Whats App Gruppen. Das wirklich schlimmste am Kinder haben sind diese Whats App Gruppen in die man zwangsläufig gerät, durchs Kinderturnen, Gardetanz, bei Jungs Fußball, Klassenelterngemeinschaft..... Das wäre ne gute Sache, würden da die wichtigen Sachen ausgetauscht und sonst nichts. Wird ein Kind krank gemeldet erfolgt ein "Gute Besserung" mit zigfachem Echo. Zusätzlich die "putzigen" Videos die geteilt werden, oder die Informationsflut mit den neuesten Hoax und Kettenbriefen, ich frage mich manchmal ob diese Eltern selbst noch Kinder sind, oder ob ich einfach zu alt bin für diese Sch....
- "Wo gehst du hin?" Jolina fragt mich das ständig, ich kann nicht Wäsche wegräumen, neue Getränke aus dem Keller oder aufs Klo gehen, ohne dass ich darüber Rechenschaft abliefern muss, wenn ich dann zurück bin wird noch gefragt "Wo warst Du?" als hätte ich mich nicht schon ordnungsgemäß abgemeldet.
- Privatsphäre im Bad, gibt man auf sobald man Kinder bekommt, selbst wenn man sich klammheimlich zur Toilette schleicht während das Kind total gefesselt von einem Spiel ist, wird es wenige Sekunden nachdem du denkst "ahhh endlich alleine!" die Tür aufreisen und fragen "Mama was machst du?" Wobei mein Anblick in dem Moment eigentlich selbsterklärend sein müsste.
- Bad die zweite. Louisa ist 11 und hat eröffnet, dass Papa wohl künftig unten im Keller duschen müsse, da sie mehr Zeit im Bad braucht und zwar alleine. Aha!
Die Vorbesitzer haben extra 2 Waschbecken eingebaut, damit man das Bad optimal nutzen kann. Ich hätte das nie gemacht u.a. aus vorgenanntem Grund. - Das habe ich nicht gehört.
Wir reden ständig aneinander vorbei, aber echt alle und keiner hört dem anderen zu. Vor kurzem sah ich mit Louisa eine Kinderserie in der das genau Thema war. Der Vater erzählte vom Geburtstag der Mutter und er hatte ein Schmuckstück gekauft. Die Kinder hörten "BlaBlaBla, Glitzerding, BlaBlaBla nur für Dad interessant." Ich glaube so ist das bei uns auch. Wir als Familie reden wirklich miteinander, yeah, nur wir hören uns nicht zu. - Viren. Irgendwie bringen mir die beiden immer noch jeden Mist aus der Schule mit und ich stecke mich an, so wie im Moment.
- Gespielt wird im Kinderzimmer, ab einem bestimmten Alter stimmt das, aber trotzdem schleppen die alles ins Wohnzimmer und hier sieht es immer aus wie nach einer Spielzeugkisten-Explosion.
Aber egal wie chaotisch das Echte Leben mit Kindern ist, ich wollte nicht tauschen. Niemals!
......die "Unappetitlichkeits-Toleranz" wächst notgedrungen auch... angefangen von vollen Windeln, die man mit der Nasenprobe feststellt über Malheure beim Thema sauber werden samt der passenden Gespräche auch bei Tisch ("drückst du gerade") .... Magen-Darm-Infekte, die einen lehren, wo man überall hinspucken kann bis hin zu (Wie du schreibst) der Neigung, Schmutzwäsche ungeniert in der Gegend zu drapieren......
AntwortenLöschenDas ist "real life". Danke für deinen Einblick. Ich habe uns in vielen Punkten wiedergefunden 😉
AntwortenLöschenLG Christine