Lohnt sich der Besuch im Zee Aquarium in Bergen aan Zee in Nord-Holland?

So leicht lässt sich die Frage nicht beantworten, das wäre einfach zu pauschal, allerdings kann ich für uns die Frage ganz klar beantworten, denn so kennt ihr mich.

Das Wetter hier in unserem Urlaub in Nord-Holland ist nicht gerade prickelnd und die Situation in Zeiten von Corona ist nicht gerade einfach, also ist man froh über jeden Ausflug den man mit Kindern machen kann und das Zee Aquarium ist ideal für Kinder.

Wir hatten die Karten vorab online gekauft, mussten einen bestimmten Tag auswählen, jedoch kein Zeitfenster.

Der Weg nach Bergen aan Zee führt durch einen Kiefernwald und zeigte uns mal ein ganz anderes Gesicht der Niederlande. Am Ende der Straße ist ein Kreisverkehr und auch direkt das Aquarium, man kann es nicht verfehlen.

Es gibt auch einen eigenen Parkplatz, der war allerdings voll, so parkten wir auf dem Platz vor dem Aquarium und mussten kurz schlucken wie teuer das parken hier ist. Übrigens im ganzen Ort, der gefühlt nur aus Hotels und Ferienwohnungen besteht muss man für das Parken zahlen.

Wo wir dann jetzt beim bezahlen sind erzähle ich dir noch was der Eintritt ins Aquarium kostet:

14,75 Euro für Erwachsene
10,25 Euro für Kinder von 3-12
Eine Ermäßigung für Behinderte gibt es in den Niederlanden selten, aber das ist okay für uns und auch, dass Eintrittspreise höher sind als in Deutschland, da bei uns ja vieles staatlich gefördert wird und nur deshalb so günstig sein kann.

Allerdings ist meine Erwartungshaltung bei 54,50 Euro schon entsprechend hoch geschraubt.
Die Bilder und Beschreibung auf der HP des Aquariums in Bergen waren vielversprechend.

Wie hier überall in den Niederlanden wird Wert auf den Abstand von 1,50m gelegt, Mundmasken sieht man hier gar nicht.
Das war bei den Miniaquarien auch recht einfach möglich, denn mehr als eine Familie kann sich vor diesen kleinen Scheiben nicht aufhalten.
Erschreckend ist allerdings, dass die Tiere darin auch sehr wenig Platz haben, ich glaube artgerecht ist das nicht, obwohl auf jede dieser Beurteilungen bei Google vom Betreiber geantwortet wird, es wäre mit Spezialisten immer abgesprochen.
Okay, also sind in diesem Wasserzoo keine Spezialisten am Start, oder wie muss ich das verstehen?
Hätten wir mal vorher die Googlebeurteilungen gelesen....

Zusätzlich sind unterhalb der Aquarien wie man sieht diese beleuchteten Vitrinen mit Muscheln, das wurde von uns übrigens keines Blickes gewürdigt, allerdings störte es extrem beim beobachten in den dunklen Becken und leuchtete von hinten rein.

Die Languste sitzt auch in so einem Miniaquarium und kam tatsächlich zu uns an die Scheibe, weil sie sich wohl langweilt. Da haben die Tiere in jedem Asiarestaurant mehr Platz wo sie kurz vor der Zubereitung stehen, was zwar auch nicht gerade toll ist, aber mir taten die Tiere unendlich leid.

Spannend fand ich die Haigelege, denn da bewegten sich tatsächlich kleine Embryos in den Eiern, die anderen Haie im Becken hatten kaum Platz zum schwimmen. Was wohl mit den geschlüpften Haibabys passiert?

Diese edlen Tiere kenne ich vom tauchen, dort schweben sie an einem vorbei im weiten Ozean, hier haben 2 Tiere 1 Meter Platz.

Das Bild ist gelungen, doch fast sagt der Blick "Hol mich hier raus!"

Tropische Fische, wie diese Doktorfische ziehen natürlich die Besucher an, dank Disney denkt jeder diese Fische hätten kein Gedächtnis.
Ein Betonbecken, blau gestrichen mit ein paar Steinen drin, man würde es den Fischen wünschen kein Gedächtnis zu haben und ständig zu vergessen wie schlecht sie hier gehalten werden.

Im ganzen Aquarium hat man übrigens ein Faible für Plastikfische mit denen man Bilder machen kann. Auch überall an den Decken hängen diese Dinger. Schlechte Haltungsbedingungen und Kitsch, passt ja dachte ich mir.

Man gibt sich Mühe, aber das reicht nicht. Nicht für mich.

Der Rundweg ist vorgegeben, Corona sei dank, doch eigentlich ist es sowieso nur eine kleine Runde.
Als ich das Aquarium von außen sah war mir schon klar, da konnte nicht viel drin sein in diesem Gebäude.

Freie Wände werden wieder mit "Zeug" verziert.

Ja und dann war die Runde schon zu Ende. Auf dem Bild kannst du die vielen Plastiktiere an der Decke, an Wänden und auch aufgestellt bewundern.

Zum Schluss gibt es noch ein paar Tiere auf dem Trockenen in kleinen Gehegen. Viel zu kleinen.

Wir fanden den Besuch nicht nur total überteuert, sondern hatten hinterher auch noch ein schlechtes Gewissen diese Haltungsbedingungen unterstützt zu haben.
Ich kann den Besuch nicht guten Gewissens empfehlen und wenn man ausrechnet, dass wir auch noch 50 Minuten dort hin gefahren sind...
Wir verbuchen den Tag unter "Erfahrung" und er war gut dafür, dass ich hier diesen Bericht schreiben kann.

Es mag Besucher geben, die das Aquarium super toll finden und die beiden Robben niedlich. Es wird hervorgehoben, sie hätten ein neues Becken und sogar eine Sanddüne. Nun ja, ich sag da mal jetzt nichts zu und frage mich wie schlimm es vorher war.

Dass unser Besuch in Bergen aan Zee doch noch einen schönen Abschluss hatte, der auch mit Fisch zu tun hatte, das erzähle ich Dir morgen.