Samstag, 25. Juli 2020

Buchtipp: Sind wir Jugendliche oder haben wir Down-Syndrom

Sind wir Jugendliche oder haben wir Down-Syndrom? Cover


Endlich wieder ein Buchtipp von mir, ich hatte so viel um die Ohren, dass ich einfach kaum die Muse zum lesen hatte, im Urlaub habe ich dann dieses Buch fertig gelesen, das ich mir beim Info-Center bestellt habe.

Das Thema wird bei uns bald aktuell werden, Jolina macht die ersten Anstalten, die erahnen lassen, dass sie bald groß wird, wie sie auch immer behauptet: "Ich bin bald groß!"

Der Titel ist recht lang und entstammt einem Ausspruch eines Jugendlichen:

Sind wir Jugendliche oder haben wir Down-Syndrom?

(Erfahrungen aus einer Jugendgruppe)

v. Caroline Tidemand-Andersen
In vielen Büchern und auch Selbsthilfegruppen geht es um Babys und Kleinkinder, klar, die Eltern stehen einer neuen Situation gegenüber, doch die nächste Stufe der Herausforderung ist, wenn die Kinder mit Down-Syndrom zu Jugendlichen und jungen Erwachsenen werden.

Im Buch geht es um Identitätssuche, was ja in der Pubertät ein zentrales Thema bei allen Jugendlichen ist.
Das Original kommt aus Norwegen und als es 2010 in Bergen auf dem Down-Syndrom-Kongress vorgestellt wurde hat die wundervolle Cora Halder, Gründerin des Down-Syndrom-Info-Centers das Buch  2011 in Deutschland heraus gebracht, denn darüber gab es bisher nichts in deutscher Sprache.

Die Autorin berichtet von Jugendlichen, die sie über Jahre in einem Jugendtreff begleitet hat. Ihr ist klar, dass es eine ideale Möglichkeit war für die Jugendlichen mit Down-Syndrom, denn viele haben nicht diese Möglichkeit in der Nähe Gleichaltrige zu haben, die auch Down-Syndrom haben.

Die Erfahrungen hat sie aufgeschrieben und gibt auch Ratschläge, wie man den jungen Leuten helfen kann, gut in ihr Leben als Erwachsene zu starten.
Sie zeigt auch die Missstände der Inklusion, die keine echte Inklusion ist und wie die Jugendlichen mit Down-Syndrom darüber denken und auch ihre Mitschüler.

Ganz klar wird, dass es wohl typisch ist, dass Menschen mit Down-Syndrom nicht gut für sich sprechen können und immer gefallen wollen, bis sie die Nase voll haben.
So kenne ich es von Jolina.

Bespiel: Jugendliche spielten Theater, die einen was Anspruchsvolles, die mit Behinderung Märchen. Die machten ein Jahr ohne Murren mit und hörten dann einfach mit der Theater AG auf. Erst nach intensiven Nachfragen kam heraus, dass sie die Märchen doof fanden und sich für dumm verkauft fühlten, das hätten sie aber nie gesagt. Das muss geübt werden.

Solche und andere Tipps auch wie Menschen mit Down-Syndrom Liebe und Nähe interpretieren.

Das Buch bekommt man beim DS Info Center

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Dieses Buch ist selbst gekauft