Donnerstag, 23. April 2020

Ausflüge im Naheland: Die Felseneremitage Bretzenheim



Die größte Sehenswürigkeit unseres Ortes Bretzenheim ist die Felseneremitage, die zwischen Bretzenheim und Guldental in die dortigen Felsen, das Rotliegend des Saar-Nahe-Beckens gehauen wurde.
Ein sehr alter heiliger Ort.

Die Bretzenheimer Eremitage ist das einzige Felsenkloster nördlich der Alpen.




Man kann die neue Vitaltour "Eremitenpfad" wandern.
Durch die Coronakrise sind die Bänke noch nicht aufgestellt (Stand 04/2020), doch die Beschilderung ist schon vorhanden und man kann den 9,3km langen Rundweg schon schön wandern.

Man kann aber auch wie wir abkürzen, da Jolina den Weg nicht zur Eremitage und zurück schafft, sind wir ca auf Höhe des Campingplatz Guldental gestartet.


Der Weg läuft zwischen den Feldern am Guldenbach und den roten Felsen, mit der Bewaldung oben auf, Guldenbach abwärts Richtung Nahe und hat kaum Steigung, bzw Gefälle, man kann gemütlich entlang spazieren.


Der weiche Standstein hat hier wohl schon immer dazu eingeladen etwas in den Fels zu hauen.
Bisher weiß ich noch nicht was das hier für eine Felskammer ist, vielleicht ein Punkt auf dem Pilgerweg zum alten Wallfahrtsort Eremitage.

Edit (23.04.2020): Weitere Recherchen ergaben, dass es sich hier um die Einsiedelei Heddesheim handelt.
Auch hier hat wohl ein Eremit gelebt, allerdings ganz alleine in einer vorgebauten Klause.
Mehr dazu kann man in den Bad Kreuznacher Heimatblättern lesen.


Der Weg führt in sicherer Entfernung von der Abbruchkante entlang, man sieht ja wie die Bäume hier hängen und Halt suchen.


Diese ist auch das Problem der Eremitage ein wenig weiter, denn das Gestein ich recht instabil und bricht immer wieder ab.



An manchen Stellen sieht man, dass die Vögel hier sichere und trockene Nistplätze gefunden haben.


Nach einem gemütlichen Spaziergang kommt man zur Wohnungslosenhilfe der Diakonie, zu deren Besitz bis im Sommer 2019 auch die Eremitage gehörte. Die Gemeinde Bretzenheim hat das Felsenkloster nun erworben und kann jetzt mit den dringenden Sicherungsmaßnahmen beginnen um dieses besondere Denkmal weiter zu erhalten.

Hinweistafeln zeigen die Geschichte des Felsenklosters und man kann auch sehen wie es innerhalb aussieht.
Durch die Einsturzgefahr können zur Zeit auch keine Führungen angeboten werden.









Hier sieht man den Eingang zur 3 schiffigen Felsenkapelle. Man sieht noch die Halterungen der vorgebauten Kirche, die durch einen Felsabbruch zerstört wurde und dann nach dem Wiederaufbau auch wieder so baufällig wurde mit den Jahren, dass sie abgerissen werden musste.


An dieser Stelle, links neben der Kapelle befindet sich ein Felsengrab eines Ritters mit seinen Grabmal.


Damit man sich vorstellen kann wie das Grabmal einmal aussah steht hier eine Nachbildung.


Dieser Ort wurde schon sehr früh als heidnischer Kultplatz genutzt und danach beherberte er ab ca. dem 5. Jahrhundert ein römisches Mithras Heiligtum.
Geschätzt wird, dass im 6. - 8. Jahrhundert dieser Ort dann christlich genutzt wurde.
Der schriftliche Beweis hat man dann ab 1043, wo der Altar geweiht wurde.


Zum Kloster, oder zur Eremitage wurde es dann erst später.
1716 ließen sich Eremiten in der Anlage nieder und daher hat sie bis heute ihren Namen.
80 Jahre lang war die Eremitage ein rege besuchter Wallfahrtsort, doch 1819 musste die Kirche wegen ihres schlechten Zustands abgerissen werden.
Der letze verbliebene Eremit, Bruder Abraham (Andreas Zahn), verstarb 1827, nach 51 Jahren als Bruder, mit 82 Jahren.


Teilweise kann man nur noch erahnen, dass hier oberhalb des Beichtstuhls ein Gang von einer der frühesten Eremitenklausen zu Kirche führt.


Hier ist der ehemalige Altar, der dann 1830 zu einer Kelter wurde.
Tztztzt, kaum ist der Eremit 3 Jahre verstorben schon wird hier gekeltert.




Dies hier ist eine Figurennische.


Und das hier der ehemalige Beichtstuhl in die Felswand gehauen.


Hier geht es dann hoch in die "Wohnung" in der ich selbst leider noch nicht war.
Bis vor ein paar Jahren gab es hier einmal im Jahr einen Gottesdienst und im Anschluss konnte man die Räume besichtigen. Ich hatte es aufs nächste Jahr verschoben und dann musste der Zugang leider aus Sicherheitsgründen gesperrt werden.

Ich denke aber, dass die Gemeinde als neue Besitzerin bald für die Sicherung dieses wichtigen Denkmals Sorge trägt.


Hinter diesen Fenstern befindet sich die Wohnung, bestehend aus mehreren Räumen und einer beachtlichen Größe von 90 qm.


Auch unterirdisch gibt es noch Räume und ich glaube die Eremitage birgt noch viele Geheimnisse, von denen wir noch gar nichts wissen.


Der Außenbereich der Eremitage ist frei zugänglich und kann das ganze Jahr über besucht und bewundert werden.

Weitere Informationen und Videos gibt es auch auf der Internetseite der Gemeinde Bretzenheim

Weitere spannende Ausflugsziele im Naheland findet man hier: klick
Ein Urlaub oder Ausflug in dieser Region lohnt sich auf jeden Fall.








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