Samstag, 18. Mai 2019

Mein Lieblingsbuch: Außergewöhnlich


Wie ich bei der Erstellung meiner Down Syndrom Bücherliste gemerkt hatte, habe ich dieses Buch tatsächlich zwar mehrfach erwähnt, doch niemals so richtig besprochen.
Das wird wirklich aller höchste Zeit.

Außergewöhnlich (A little extra / by Conny Wenk)*



Dieses Buch muss ich mit Superlativen beschreiben, denn in der Überschrift steht ja, dass es mein Lieblingsbuch ist, mein Herzerweicher, mein Glückszurückbringer, mein Tränenlocker.

Das hat übrigens nichts damit zu tun, dass auch eine Geschichte von mir im Buch zu finden ist.

Eigentlich ist dieses Buch ein Nachfolger des Buches, das bei mir all die oben genannten Dinge bewirkt hat.

Als Jolina mit dem Down Syndrom zur Welt kam war es als wäre mein komplettes Leben eingefroren, alle um mich bewegten sich weiter, doch in mir war alles stehen geblieben, erstarrt.

Klar, kurz vor der Geburt hatte ich die Vermutung, doch ein paar Prozent Hoffnung ich hätte mich verrannt und in meiner Berechnung aller Fakten geirrt. Doch als es dann doch ein Kind mit Down Syndrom war kam der Schock genau so als hätte ich gar nichts erwartet.
Die ganze etwas absurde Geschichte gibt es hier: klick

Man drückte mir im Krankenhaus die beiden Bücher in die Hand die es damals von Conny Wenk bereits gab und sie waren der Schlüssel zu meinem Herzen.
Die Bilder übermalten meine alten Bilder im Kopf, die ich hatte obwohl ich viele Menschen mit Down Syndrom kannte, doch auch viele bestätigten das alte Bild und soll ich dir was sagen? Die laufen hier heute in der Stadt manchmal immer noch genau so rum, wirklich schlimm und in der Vergangenheit hängen geblieben, schon alleine die Frisuren und Kleidung, das ist so schlimm.....

In Connys Büchern waren das aber alles ausgesprochen hübsche Kinder, zwar sah man das Down Syndrom, doch es unterstütze nur deren Schönheit.

Die Geschichten der Familien erzählten mir von Normalität, genau das was ich glaubte ab sofort für immer verloren zu haben.
Kein Wunder, dass ich das Buch nur zur Hand nahm, wenn ich alleine im Krankenzimmer war, denn dann heulte ich, ...

... sorry, musste gerade kurz pausieren und die Tränen wegwischen, die kommen immer noch, wie auf Knopfdruck, wenn ich daran denke.


Irgendwann war das Buch fast ausverkauft und es gab keine Möglichkeit es nachzudrucken, so entstand das neue "außergewöhnlich" und eine der größten Ehre meines Lebens wurde mir zu Teil, ich durfte eine Geschichte beisteuern.


Viele Mütter schrieben neue Mutmach-Geschichten und Conny zauberte diese wundervollen Bilder aus dem Leben.

Denn am Ende ist ein Kind mit Down Syndrom einfach nur ein Kind.
Klar dieses extra Chromosom ist zwar da, aber es ist einfach Bestandteil des Lebens und ich kann mir ein Leben ohne Jolinas Extra nicht mehr vorstellen.

Conny Wenk hat sehr viel für ein positiveres Bild des Down Syndroms in der Gesellschaft beigetragen, ob Nachahmer deshalb schlecht sind oder nur in sehr große Fußstapfen treten und die Arbeit noch unterstützen, kommt auf deren Herz an.

Conny sieht die Menschen nicht durch den Sucher der Kamera, sondern mit dem Herzen und das merkt man ihren Fotos an, ich glaube sie drückt auf den Auslöser, wenn ihr Herz vor Freude schneller schlägt und nicht wenn ihr Kopf denkt, das sei ein tolles Foto, das macht Connys Zauber aus.

Fotos von Menschen mit Down Syndrom sollten weder eine Geschäftsidee sein, noch das Sprungbrett um selbst bekannt zu werden, sie sollten nicht zur beliebigen Massenware werden und sie sollten immer mit dem Herzen fotografiert sein.

13 Mütter + 1 Vater + wundervolle Kinder mit und ohne Extra = ein Buch das man haben muss.

Ich sage ja immer: "Jeder sollte eine Jolina haben, dann wäre die Welt etwas besser." Da nicht jeder eine Jolina haben kann (und ich muss auch leider schreiben: will), sollte doch jeder sich dieses Buch ansehen um die Bilder im Kopf zurecht zu rücken.
Jeder mit der Diagnose sollte diese Buch lesen müssen und einen Test ausfüllen, ob es auch wirklich gelesen wurde. Vielleicht würden dann noch ein paar Kinder leben, von den 90% abgetriebenen Kindern, die nie die Möglichkeit haben werden fröhlich in eine Kamera zu lächeln, egal ob in die von Conny, oder die Handykamera der glücklichen Eltern.

Wenn Conny mein versteinertes Herz geöffnet hat, natürlich mit Hilfe einer bezaubernden Jolina, dann sollte sie es auch schaffen viele andere Herzen etwas weicher zu machen.

Das Buch bekommst du beim netten Buchhandel um die Ecke, das ist bei mir übrigens die Leseratte ;-) , oder über Nacht per Post hier: klick*

Meine Bücher sind übrigens selbst gekauft und das war im Erscheinungsjahr das must have Weihnachtsgeschenk von uns.

Mehr Bücher mit und über Down Syndrom findest du auf meiner Bücherliste: klick

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