Freitag, 20. März 2020

Heute ist Weltglückstag

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Bisher war mir gar nicht aufgefallen, dass der Weltglückstag am 20.3. genau ein Tag vor dem Welt Down-Syndrom Tag liegt.
Besser könnte es ja gar nicht passen, oder?

Was viele Außenstehende gar nicht glauben können ist, dass wir Eltern von Kindern mit Down-Syndrom sagen, dass sie unser großes Glück sind. Das ist aber tatsächlich so, denn die Sicht auf Dinge verändert sich und man wird dadurch glücklicher.

Man lernt die kleinen Dinge des Lebens zu schätzen und erkennt das Glück in den kleinen Dingen und Momenten.

Auch ein Besuch auf dem Spielplatz ist so ein Glücksmoment und wenn Jolina dann ein Kind findet, das sie einfach mitspielen lässt, dann hüpft mein Mutterherz und ist überfüllt mit Glücksgefühlen.
Ja, es sind diese kleinen alltäglichen Dinge die ganz großes Glück bedeuten, Momente die man sammeln kann und in Erinnerung bleiben.

Ich glaube deshalb heißt die Aktion von Procter & Gamble, Aktion Mensch und REWE  auch "Stück zum Glück"
Hier werden gemeinsam inklusive Spielplätze in Deutschland errichtet und die Spenden werden ganz einfach gesammelt.

·        Mit jedem Kauf eines Procter & Gamble Produktes bei REWE gehen 0,01 € an das Projekt „Stück zum Glück“. 
·        Durch die Spenden wird der Bau inklusiver Spielplätze in Deutschland ermöglicht. Die Aktion läuft, bis das garantierte Spendenziel von 1 Million Euro erreicht wird.

·        Jeder Kauf spendet, in Aktionswochen spenden wir sogar doppelt auf die Produkte in der Werbung


Zurzeit sind die Spielplätze gesperrt, damit sich das Coronavirus nicht allzu schnell verbreitet. Die Bilder sind übrigens bei einem Spielplatzbesuch vor den Schul- und Kitaschließungen entstanden, wir bleiben zurzeit auch zu Hause.

Für einige Kinder ist es leider eine alltägliche Situation, dass sie nicht auf dem Spielplatz spielen können, weil er nicht inklusiv ist.


Ich habe schon öfter gehört, was an einem Spielplatz denn inklusiv sein könnte, da könne doch jedes Kind spielen. Das stimmt leider nicht.

Seht euch mal Jolina an, sie ist eigentlich zu groß für das Wipptier, denn sie ist schon fast 11.  Ein Alter, in dem man nicht mehr so wie Jolina auf dem Spielplatz spielt, doch ihr Entwicklungsalter ist nicht 11 sondern eher 6/7 Jahre.

Dieses Tier ist schon höher und größer als der Durchschnitt, also braucht Jolina Geräte, die auch größere Kinder noch nutzen können.
Andere Kinder, die z. B. im Rollstuhl sitzen können auf Sandboden nicht fahren und benötigen Spielgeräte, die für sie geeignet sind.


In Deutschland können Kinder mit Behinderung auf Spielplätzen häufig noch nicht richtig mitspielen. Das zeigt eine Innofact Studie, die im Auftrag von „Stück zum Glück“ durchgeführt wurde: Nur 36 Prozent aller befragten Eltern kennen einen Spielplatz, der inklusiv gestaltet ist und auf dem alle Kinder gemeinsam spielen können.


Wir haben zwar das Glück zu Hause einen Garten zu haben, doch die Spielgeräte zu Hause sind einfach nicht so spannend wie ein Spielplatz.

Kinder brauchen Kontakt zu anderen Kindern um glücklich groß zu werden. Ich selbst kann da ein Lied von singen, aufgewachsen in einem Minidorf mit wenigen Kindern und als Einzelkind. Ich liebte die Schule, weil ich dort meine Freunde sah und Jolina geht es heute leider ähnlich, allerdings aus anderen Gründen.

Ohne den Einfluss und die Prägung von uns Eltern gelingt Inklusion bei Kindern meist ganz natürlich.

Inklusion kann man auch nicht erzwingen, nicht jedes Kind spielt gerne mit jedem anderen Kind, die Chemie muss schon auch stimmen. Doch wenn der Spielplatz nicht geeignet ist, wie sollte dann überhaupt die Chance entstehen sich kennen zu lernen?


Es braucht ein Umdenken, um eine inklusive Gesellschaft zu werden.
Manche Dinge fallen uns ganz leicht. Es ist für uns logisch und richtig, dass neben der Schaukel für größere Kinder eine Schaukel hängt, die kleinkindgerecht ist.

Wenn man will ist das auch schon eine ganz einfache Form der Inklusion.
Wenn jetzt neben diesen Schaukeln auch noch eine Nestschaukel hängt, dann ist das wirklich Inklusion, jedenfalls was die Schaukeln betrifft.

Viele Menschen haben leider verlernt über den Tellerrand zu schauen, nicht nur sich und ihre Situation zu sehen.
Wir müssen hinhören, was brauchen die anderen? Jeder hat andere Bedürfnisse, wenn wir nicht in deren Schuhen stecken, kennen wir die auch nicht und deshalb müssen wir einfach miteinander reden.


In diesem Video kann man mal hören was Kinder selbst über Spielplätze denken und wie sie sein müssten.



Die Projektpartner bedanken sich bei allen, die mit zur aktuellen Spendensumme beigetragen haben.
„Stück zum Glück“ kann weiterhin mit jedem Kauf eines Produkts aus dem Sortiment von P&G, zu dem Marken wie Pampers, Ariel, Always, Oral-B und Gillette gehören, bei REWE unterstützt werden. Denn dank des Projekts werden deutschlandweit noch weitere inklusive Spielplätze gebaut und bestehende Spielplätze mit inklusiven Spielgeräten erweitert.





Schon 18 Spielplatzprojekte wurden bisher deutschlandweit durch diese Aktion umgesetzt.
Der aktuelle Spendenstand ist 831.391€
Das kann man auf der Seite von "Stück zum Glück" immer aktuell verfolgen, auch wo noch Spielplätze geplant sind.


Jolina geht ja offen auf andere Kinder zu und ich beobachte das im Urlaub immer, dass sie plötzlich eine "Freundin" oder "Freund" hat, mit denen sie dann über den Spielplatz, oder auch mal den Kinderbereich des Spaßbades tobt.

Du musst nicht denken, dass ich dann kein Kopfkino hätte. Da laufen ganze Monumentalfilme mit Überlänge ab, anstatt dass ich entspannt zuschaue.

Ausschnitte aus dem Drehbuch:
- Ob das andere Kind merkt, dass Jolina das Down-Syndrom hat?
- Hoffentlich macht Jolina keinen Blödsinn
- Kann das andere Kind Jolina verstehen?
- Wie stehen die anderen Eltern dazu, dass ihr Kind mit einem Kind mit Behinderung spielt, das auch noch 5 Jahre älter ist?
- Wie schafft Jolina das nur immer?
- Wie schön, dass die beiden so toll spielen.
- Es tut so gut zu sehen wie glücklich sie ist.
......


Vielleicht ist es ja nicht von Vorteil, dass ich meinen Kopf nicht ausschalten kann, doch was am Ende bleibt ist meist ein großes Glücksgefühl, wenn Inklusion an dem Tag gar nicht groß Thema war, sondern einfach komplett natürlich passierte, da die Voraussetzungen einfach gut waren.



Ich wünsche uns heute am Weltglückstag, dass unsere Kinder bald wieder unbeschwert auf den Spielplätzen quer durchs ganze Land toben können und dass Inklusion ein bisschen selbstverständlicher wird, als sie im Moment ist.
















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