Alles hat damit begonnen, dass wir am 5.10. eine Einladung von Amigo zur Spiel17 erhalten haben.
Die Messe Spiel in Essen hatte ich ja sowas von gar nicht auf dem Schirm, bisher hatte ich es als Blogger noch nicht geschafft auf einer Messe aufzuschlagen, einmal hatte ich zwar schon meine Presse-Eintrittskarte, doch dann wurde ich krank.
Da Christian an diesem Tag Dienst am Stand vom 1.KTC hatte musste ich also beide Mädels mitnehmen.
Ich war so verrückt, Messe am Sonntag, mit 2 Kindern und dann noch Fahrt mit dem Zug.
Manchmal schafft man sich seine Chaos-Abenteuer selbst.
Viel Spaß beim Bericht was wir alles erlebt haben.
Traveling Deutsche Bahn
Wir starteten um 9:00 bei uns am Bahnhof, zum Glück wurde die Uhr an diesem Wochenende umgestellt und Louisa musste nicht all zu früh aus den Federn geworfen werden.
Blöd war, dass in Norddeutschland ein Sturm tobte und es deshalb Probleme bei der Bahn gab, wobei einen Grund haben die immer, bei den wenigen Bahnfahrten die ich unternehme war bisher IMMER was, 100% Versagen also, ich könnte ein Buch schreiben, doch davon gibt es ja schon genug, die lese ich dann lieber.
Es begann friedlich, okay, wir stehen noch bei uns im Bahnhof, 5 Minuten später war das Buch schon langweilig.
Bis Koblenz lief es super. Unser IC kam dort auch noch pünktlich, wurde dann allerdings umgeleitet und dann bekam ich Panik, denn statt weiter nach Stralsund fuhr dieser Zug nur noch bis Dortmund, ahh, ein Hoch auf die Bahn-App, Essen war ja ein Halt vor Dortmund.
Natürlich kam unser Zug mit Verspätung an. Im Prinzip hatten wir ab 12:00 einen Termin auf der Spiel bei Amigo, doch wenn der Zug um 12:15 ankommt und nicht direkt vor dem Stand in Halle 3 hält ist man schon planmäßig zu spät.
Was lerne ich daraus? Wenn du Termine hast und mit der Bahn fährst, fahre einen Tag früher und übernachte im Hotel, verlasse dich nie auf den tollen Zeitplan den du aufstellst, egal wie viel zu früh du los fährst, die Bahn wird es schaffen deine Pläne zu durchkreuzen.
Die Messe
Nachdem wir in einer überfüllten U-Bahn gekuschelt haben und feststellten, dass der Haltepunkt "Messe" so gar nicht direkt an der Messe liegt, weil wir dummerweise Messe Ost ausgestiegen sind und nicht wussten, das Messe West richtig gewesen wäre, kamen wir an der Messe an und es war VOLL
Ähnlich voll wie die U-Bahn, nur, dass sich hier versucht wurde selbst zu bewegen und man sich durch Menschenmengen schieben musste, die zu 25% diese seltsamen Kopfbedeckungen trugen, wo auch immer sie die her hatten.
Der Mittelgang den wir komplett durchqueren mussten um zu Halle 3 zu kommen war voll gestopft mit Menschen und ich krampfte meine Hand um Jolinas Hand und drückte uns durch.
Ich hasse es wenn jemand mich berührt, eigentlich hatte ich an dem Tag keine Konfrontationstherapie eingeplant, doch die bekam ich total kostenlos oben drauf.
AMIGO
Auf einem Messeplan zu wissen wo der Stand ist und den dann im Gewimmel wirklich zu orten ist auch erst mal eine Herausforderung, doch ich muss sagen, nachdem Louisa das Logo entdeckt hatte konnte uns nichts mehr davon abhalten 45 Minuten zu spät zu unserem Termin zu erscheinen, total durchgeschwitzt und irgendwie neben uns stehend und etwas atemlos war ich auch, man ist halt keine 20 mehr, der 30, oder 40.
Wir durften dorthin, wo die anderen Messebesucher nicht hin dürfen. So ein Messestand ist zusätzlich noch Besprechungsraum, Büro und Küche.
Da waren wir also. Abgeschottet von den drängelnden Menschen und wenn man es nicht sehen kann, dann fällt einem der Geräuschpegel erst richtig auf.
Tausende Menschen machen wirklich ganz schön Lärm (genau gesagt 182.000 Menschen!!!!) und das verursacht ja noch zusätzlichen Stress. Ich bewundere die Mitarbeiter, die das an den Ständen durchstehen.
Das Spiel das ich mir vorführen lasse habe ich 2 Tage vorher bei facebook entdeckt und denke das ist genau das richtige für uns. Es heißt "Tief im Riff" und wird von allen Spielern gemeinsam gespielt, ich finde das wirklich schön, denn so ist Jolina nicht benachteiligt, zusätzlich haben Christian und ich wieder mal die Möglichkeit ab zu tauchen, denn seit 12 Jahren sind wir jetzt schon nicht mehr getaucht und unsere Wetsuits passen auch nicht mehr, die müssen eingelaufen sein bei dem warem Karibikwasser.
Ich habe das Spiel geordert und wenn es hier ankommt werde ich es näher vorstellen, doch auf den ersten Blick ist es genau richtig für Familien wie uns, bei denen zwischen den Kindern ein großer Altersunterschied ist, oder eines, wie Jolina, nicht so mithalten kann im Wettbewerb um den Sieg.
Nach dem kurzen Termin schauten wir uns am Stand von AMIGO um, ich fand den sehr gelungen und übersichtlich, andere Stände waren ziemlich vollgeknallt und man fühlte sich nicht eingeladen.
Auch waren bei Amigo sehr viele Mitarbeiter am Stand, so dass man immer einen Ansprechpartner fand.
Das sage ich jetzt nicht weil ich Markenbotschafter von AMIGO bin, sondern weil es mir aufgefallen ist und ich an vielen Ständen wo mich dann auch mal was interessiert hätte niemanden fand, der mit mir sprechen wollte.
Die Krönung war übrigens ein Stand, bei dem an den heiß begehrten Tischen, wo man Spiele ausprobieren konnte, 2 Mitarbeiter saßen, man erkannte sie eindeutig am T-Shirt und zusammen ein Spiel spielten. Nein ich nenne die Firma nicht und, nein, ich werde kein Spiel dort kaufen, die nächsten Jahre sicher nicht.
Louisa wollte schnell noch einmal ICE-COOL spielen, doch dann stellten wir fest, dass der Stehtisch mit dem Spiel zwar genau die richtige Höhe für uns hatte, aber Jolina gerade über den Rand schauen konnte.
Also verließen wir den Stand von AMIGO um uns ins Getümmel zu werfen.
Brettspiele und Co
Unser großes Problem war, dass man in diesen ganzen Menschenmassen den Wald nicht vor Bäumen sieht. Ich hätte mich vorbereiten müssen, mich vorher um andere Termine bemühen müssen und mir ein paar konkrete Ziele aussuchen müssen, jedenfalls wenn ich als Blogger hätte unterwegs sein wollen.
Dagegen hatte ich mich entschieden, da ich ja meine Mädels dabei hatte, ich dachte wir lassen uns treiben und schauen uns an was uns gefällt.
Doch wir konnten uns nur das anschauen wo keine Menschentrauben standen.
Endlich ergatterten wir einen Tisch um dann fest zu stellen, das Spiel ist nix für Jolina.
Ein anderer Tisch war frei, wir versuchten zwischen den ganzen viel zu eng gestellten Tischen durch zu kommen, ein Mitarbeiter der Firma saß breit auf einem Stuhl und reagierte nicht auf unsere Versuche und schon kam eine Familie von der anderen Richtung und wir kamen wieder nicht zum spielen.
Dieser Stand bot alles mögliche an, was Louisa auch in ihrer Akrobatik-Gruppe benutzt hatte, auch Pois die man anzünden kann.
Louisa hatte ihr Herz an einen JoJo verloren, zielsicher einer der 30 Euro kostete, und ganz ehrlich? Ich gebe keine 30 Euro für einen JoJo aus der dann wieder in der Ecke liegt.
Die anderen Besucher kauften übrigens Unmengen an Spielen, heute waren teilweis die Preise am letzten Tag reduziert, sie hatten große Reisekoffer, Taschen und Kisten voller Spiele bei sich und drückten sich damit durch die Massen. Mich hat in der Atmosphäre so gar nichts zum kaufen animiert, NICHTS!
Was ich allerdings gut finde, dass es so viele Leute gibt die gerne spielen, wir hatten vor den Kindern auch öfter mal Spieleabende mit Freunden, ein bisschen vermisse ich das.
An diesem Sand konnte Louisa immerhin, nach etwas warten versuchen Stühle zu stapeln, das Spiel kannte sie aus dem Krankenhaus, wo es im Spielzimmer für die Kinder zur Verfügung stand.
Hier bekommt ihr einen Link von mir, denn an diesem Stand wurden wir freundlich aufgenommen, er bot etwas für Kinder und nicht nur Erwachsenen Brettspiele, und scheinbar fand keiner dieses Thema spannend, schade.
Also wir waren gelandet bei eitech und Jolina trug sofort den Bauarbeiterhelm.
Ein Angebot von eitech-Spielwaren sind teifoc Steinbaukästen.
Hier kann man wirklich richtig mauern und bauen, eine ganz andere Herausforderung als Lego ineinander stecken und am Ende auch richtig schön.
Louisa ist jetzt schon aus dem Alter raus und bei Jolina hapert es sehr an der Feinmotorik, sonst hätte ich mindestens einen dieser Kästen mit nach Hause geschleppt.
Wir durften diese Hundehütte bauen und mit nach Hause nehmen, okay, das Bild ist unscharf, ich hatte ja nur mein Handy zum knipsen dabei, doch so sieht man nicht wie schief ich gemauert habe.....doch
Natürlich habe ich auf der Seite natürlich doch noch etwas gefunden, das das ideale Weihnachtsgeschenk für Jolina wäre, eine rosa Gitarre, hach, die Farbe, schööööön.
Sollte ich mir Ohrschützer dazu kaufen?
Louisa wollte nur noch raus, sie kommt wohl sehr nach mir, sie konnte diese Menschenmengen nicht mehr ertragen und entschuldigte sich ständig bei mir, dass wir jetzt schon gehen müssten.
Doch ich selbst fand es ja auch schlimm. Jolinas Hand war die ganze Zeit wie in einem Schraubstock in meiner Hand eingequetscht.Wenn ich kurz beide Hände brauchte, musste Louisa sie fest halten.
Wäre sie in diesen Menschenmengen nur 3 Meter von mir weggelaufen, wäre bei ihrer Größe die Chance sie zu finden gleich 0 gewesen und das bei einem Kind, das seinen Namen nicht mal richtig sagen kann, dass es jemand auch versteht und in Hallen in denen es so laut ist, dass man nicht mal Lautsprecherdurchsagen hören könnte.
Auch im langen Gag, der die Hallen verbindet waren Angebote, spielen, Essen, eine Hüpfburg.
Jolina wollte seit wir die Messe betreten haben nur zur Hüpfburg, doch nein, das war unmöglich, mit so vielen Kindern konnte ich sie da nicht rauf lassen.
Meine Kinder waren so genervt von dem Trubel, dass sie auch nicht die Muse fanden hier oder bei anderen Ständen etwas zu bauen.
Ich kann es verstehen, mein Adrenalinspiegel war auch so hoch und ich hätte mich nicht hinsetzen können, denn mein Körper war mit seinen Steinzeitgenen einfach auf Flucht programmiert.
Ich wollte aber unbedingt für das viele Geld das uns dieser Tag gekostet hatte noch unbedingt in eine andere Halle und dort hatten wir noch ein positives Erlebnis.
Erstens fand Louisa diese 3D Puzzles richtig cool und sie mag auch Harry Potter und zweitens war ein sehr fähiger Mitarbeiter am Stand, der trotz großem Andrang alle Menschen ansprach, zwar auf englisch, so dass ich Louisa ein wenig übersetzen musste, doch unendlich freundlich.
So wünsche ich mir das, ich sehe interessiert aus, also hilft man mir freundlich aber nicht aufdringlich weiter, klar die meisten Mitarbeiter waren am letzten Messetag am Anschlag, doch sie waren leider oft ein ganz schlechter Botschafter ihrer Marke, denn dort werde ich jetzt sicher nichts kaufen für dieses Weihnachten, bin ich im Netz unterwegs, sorge ich selbst für mich, bin ich sozusagen als Person real als Kunde oder möglicher Kunde am Stand möchte ich nicht übersehen werden, selbst wenn ich versuche Kontakt aufzunehmen und der Mitarbeiter nur Löcher in die Luft starrt.
Besonders hat mir das Weihnachtsdorf* gefallen, hach, ich Weihnachtswahnsinnige ;-) und das bekommt man sogar über Netz bei uns, ich glaube ich wünsche mir das jetzt.
Wir durften noch ein Gewinnspiel mit machen, das fand ich cool und die Firma hat jetzt unsere E-Mail-Adresse, finde ich aber nicht schlimm, denn ich bin ja begeistert und freue mich über Kontakt.
Vielleicht sind sie ja auch schon in deutschen Spielwarenläden, wo ich mich nicht all zu oft herum treibe.
Das Publikum war übrigens auch international.
Besonders lustig war ein Asiate vor uns in der U-Bahn der seine Sieder-Erweiterung, oder Sonderedition unablässig streichelte. Ich dachte er sei behindert, so wie Jolina, da er sich wie ein begeistertes kleines Kind verhielt, doch dann sah ich, er war nicht behindert, einfach nur ein Spielefreak der sein neues Spiel liebte.
Im Zug waren übrigens noch mehr von diesen Leuten, aus aller Herren länger mit Spielen im Arm oder auf dem Schoss und seligen Gesichtern über ihren Schatz...."Mein Schaaaaatzzzzz"... aber zu Herr der Ringe kommen wir später
Was wir an diesem Tage auf der Messe noch gesehen haben waren sehr viele Menschen in Kostüm. Das waren zum einen Mitarbeiter der Spielefirmen, wie hier beim Piraten Kapern von AMIGO
Bei anderen war man sich da nicht so sicher, doch bei den meisten konnte man erkennen, dass sie Besucher der ComicMesse waren, oder eben von Rollenspielen.
COMIC ACTION 17
Jeder hat schon von der Comi Con gehört, auch die Schlagzeilen, dass keine Waffen mitgeführt werden durften.
Hier waren die Besucher nicht nur verkleidet, sie führten auch ihre Spere, Hellebarden und Schwerter mit.
Eigentlich hätte man sich in eine Ecke setzen müssen und die kunstvollen Kostüme bewundern müssen.
Zudem bin ich ja Fan der Serie The Big Bang Therory und so erwartet man fast Sheldon und seine Freunde hier zu entdecken.
Leider hatte wohl auch Jolina den Overload und konnte sich gar nicht begeistern, dass plötzlich Rapunzel mit dem Zwerg aus Herr der Ringe hier beim Einhornshopping war.
Vielleicht hat sie es auch gar nicht mehr wahrnehmen können, es war sicher einfach zu viel für sie, den ganzen Tag zwischen so vielen Beinen herum gezerrt zu werden.
Am Rande konnte ich trotzdem immer noch ein paar nette Szenen entdecken, wie dieses Mangagirl, das sich gerade etwas gekauft hat und es voller Freude entgegennahm.
Überall lagerten die Kämpfer und sahen aus, als seien sie durch ein Portal in unsere Welt gefallen und suchten nun den Weg zurück in ihre Dimension.
Louisa hätte gerne dieses große Einhorn gehabt, doch das war wohl schon ausverkauft (pssst, zum Glück ;-) )
An diesem Japan-Kitsch-Sand regten sich Louisas Lebensgeister und sie hätte gerne gewusst was das süße Lama(?) kostet, allerdings war der Mitarbeiter des Standes gerade abgetaucht, entweder war er gerade etwas geistig "weggebeamt" oder zuviel Japankram macht high. Er streckte sich, machte Übungen, gähnte, schaute durch uns durch und ich kam nochmal davon Louisa ein rosa Lama zu kaufen.
Natürlich macht so ein Messetag müde und wer weiß wo die Jungs schlafen über Nacht, so nahm sich dieser Standmitarbeiter ne kleine Auszeit während sein Kollege Kunden bediente.
Während bei den großen Spielfirmen alles durch organisiert ist und professionelle Messestände ein wenig "Luxus" wie Küche und Rückzugsmöglichkeiten bieten, ist es in der Comic-Halle sehr ursprünglich rustikal und oft sind die Messestände Kellerregale vom Möbelschweden und Tapeziertische.
14:38h in Deutschland....nichts geht mehr, wir verlassen die Messe wieder. 2 Stunden, länger haben wir es echt nicht ausgehalten.
Meine Hand tat weh vom Jolina fest halten, Jolina tat ihre Hand sicher auch weh, doch sie hat so tapfer durch gehalten, oft einfach nur rum gestanden wenn Louisa und ich was schauten, bis auf das Bauen der Hundehütte gab es hier gar nichts für sie und das auf einer Spielemesse, schon traurig.
Da unser Weg ja recht weit zur U-Bahn war und ich etwas unruhig war, da unser Zug angeblich laut App nicht fahren sollte zog mich der Hauptbahhof Essen auch magisch an.
Traveling Deutsche Bahn die Zweite
Wir hatten noch fast eine Stunde Zeit bis unser Zug gehen sollte, oder auch nicht, so dachte ich Jolina soll wenigstens eine Freude am Tag haben, so verzichteten Louisa und ich auf Subway oder Nordsee und wir enterten Mc Donald's.
Ab sofort werde ich immer eine Juniortüte essen, nein Kidsmenue, Kidsbox, Mist wie heißt das jetzt wieder? Die Menge ist okay für mich und die Mädels haben ein zusätzliches unnötiges Spielzeug das dann auch noch hier bei uns rum fliegt.
Ich hatte schon so früh eine Rückfahrt gebucht, da der Zug um 16:00 nur einmal umsteigen bedeutete und genug Umsteigezeit bestand und ich mit den Kindern nicht all zu spät zurück kommen würde.
Soviel zur Planung.
Die App sagte der Zug fährt nicht, also in eine unendlich lange Schlange am Infostand gestellt.
Inzwischen wurde unser Zug an der Tafel angezeigt, okay, also fuhr er wohl doch.
Wir gingen auf den Bahnsteig um dort zu lesen, dass er jetzt wohl 10 Minuten zu spät ist... okay, wir hatten immer noch 7 Minuten Umsteigezeit in Koblenz übrig, so konnte ich zwar dort nicht meinen Pipi-Gutschein einlösen, aber es reichte zum umsteigen.
Der Zug kam und zeigte über den Plätzen an "ggf reserviert" na toll, noch war alles frei, doch wenn dann später, wenn alles voll ist, jemand kam und der Platz war reserviert hatten wir ein Problem, wir suchten uns nen tollen Platz.
Der Zug fuhr wieder die Umleitung um Köln drum herum, und schaufelte sich zusätzliche Verspätung drauf.
Dann stand da plötzlich dieser Typ, stand da und schaute mich an, ich dachte, okay, rück ich rüber und nehme unsere Rucksäcke vom Platz.
Er schaute mich immer noch empört an.
Fragezeichen ploppten über mir auf, sprechen wäre in so einen Fall hilfreich.
Dann pampte mich eine seiner Begleiterinnen an: "Es sind aber alle 4 Plätze reserviert!"
Aaaahh, der Fall war eingetreten, der Zug war inzwischen recht voll und hier hatte jemand ggf. reserviert.
Zu unserem Pech eine 4er Gruppe Arschlöcher mit Großkotzsyndrom.
Ich wollte gerade erklären das das heute ein bisschen blöd sei und wir das nicht sehen konnten .... kam aber nicht weiter als bis zu "Das ist..." da hochnäselte die Tussi: "Da hinten sind noch ganz viele Plätze frei." Am liebsten hätte ich ihr gesagt "Dann setzt dich doch dort hin, du blöde Kuh." doch der nicht sprechende Typ, der mich immer noch mit Blicken durchbohrte, wedelte mit seiner Reservierung gefährlich nah an meinem Auge.
Für seinen Geschmack bewegten wir uns wohl viel zu langsam und dann musste er auch och einen Schritt zur Seite gehen, damit wir vorbei kamen.
Wir packten also unser ganzes Zeug und gingen zu den freien, ggf. auch reservierten Plätzen.
Louisa und ich waren stinksauer, klar wer reserviert hat dem stehen die Plätze zu, doch dieses Benehmen war unter aller Sau und wir sprachen da auch SEHR laut darüber und 3 Reihen vor uns auf den reservierten Plätzen hörte man es sicher.
Ich bereute, dass meine Kinder keinen klebrigen Apfelsaft trinken und auch sonst keine Getränke auf die Sitze gekippt hatten, oder Schokolade, ich hätte noch ein Döschen Soße süßsauer in der Tasche gehabt, hätte ich das geahnt, hätte ich ihnen diese gerne auf die Sitze geschmiert.
Blödes eingebildetes, unfreundliches Pack.
Zum Glück kam keiner mehr der ggf. den Platz reserviert hatte.
Dafür waren fast keine Toiletten offen im Zug, schon beim Start und wir waren die zweite Station beim Einsteigen, denn der Zug war wohl tatsächlich der, der in Dortmund gestrandet war oder ein ähnlicher. Das Restaurant war auch zu, da die Crew noch in Hamburg fest hing, doch jemand der denen zwischendrin mal das Klo putzt gibt es ja wohl an jedem Bahnhof.
Die Bahnapp wurde an diesem Tag rege von mir genutzt, natürlich nur wenn Netz war, denn auf dem größten Teil der Strecke hat man kein Zugang zum Internet, grmpf.
Es würde sauknapp, inzwischen hatten wir nur noch 2 Minuten zum umsteigen, mit Jolina, die schlecht Treppen laufen kann eine Herausforderung.
Ich bekam mit, wie andere Reisende auch Probleme bekamen, kein Anschluss mehr in Mannheim, also Weiterfahrt bis Stuttgart und dort weiterfahren und dann um 0:54 ankommen, die Dame war sichtlich erschlagen von der Info, kein Wunder.
Die Zugbegleiterin war so wahnsinnig nett, sie tat mir richtig leid, bei so einem Sauhafen arbeiten zu müssen, der täglich Leute verärgert, puhhh.
Ich hatte festgestellt, dass wenn wir unseren Zug nicht bekommen, wir eine halbe Stunde später einen bekämen der dann nach Mainz fährt und wir von Mainz wieder umsteigen müssten. Der nächste Zug direkt nach Kreuznach ging erst 2 Stunden später, schluck.
Ich fragte ob wir einfach im IC bleiben dürften bis Mainz und ob wir da unser gebuchtes Ticket Koblenz - Bad Kreuznach nutzen könnten.
Sie schrieb mir etwas auf die Tickets und meinte wir sollen auf die Durchsage hören, wenn der Zug angesagt würde, dann würde er warten und wir hätten genug Zeit zum Umsteigen, wenn nicht könnten wir über Mainz fahren.
Wir kamen 3 Minuten in Koblenz an nachdem unser Zug abgefahren war, ursprünglich hatten wir ja 17 Minuten Puffer.
20 Minuten waren noch okay für den nächsten Zug in Mainz zu bekommen.
Unsere Umsteigezeit verkürzte sich mit jedem Bahnkilometer den der IC am Rhein entlang schneckte.
3 Minuten waren übrig, Ich sagte Jolina sie müsse rennen, einfach rennen, Louisa und ich ließen sie an unseren Händen praktisch die Treppe herunter fliegen, geschafft, 18:59 der Zug würde um 19:00 fahren, doch wir hätten nicht so rennen müssen, er hatte 5 Minuten Verspätung.
Ich nahm Louisa das Versprechen ab mir eine zu knallen, falls ich innerhalb der nächsten Monate auf die wahnwitzige Idee kommen sollte eine Bahnfahrt zu planen.
Bahnfahren wäre cool, würde es klappen wie man es plant.
Es ist mit Kindern einfach der Horror.
Ich habe noch gar nicht erzählt als wir mal auf der Bahnfahrt von Mainz vom PEp zurück auf der Strecke feststeckten, weil vor uns ein Güterzug blockierte Bremsen hatte und wir im voll besetzten Zug auf diesen Klappsitzen ausharren mussten, zum Glück hatte ich was zu trinken und Essen für Jolina dabei und sie war mega brav, doch was ist wenn sie austickt?
Deshalb fahre ich lieber Auto, obwohl es so entspannend sein könnte mit der Bahn zu fahren.
Könnte......
Wahnsinn was ihr alles erlebt habt auf eurer Bahnreise. Ich höre ja oft von Deutschen, dass Bahnfahren in der Schweiz so viel angenehmer sei. Scheint ja wirklich so zu sein. Ich fahre viel ÖV, meist aber nur im Regionalverkehr. Wenn ich aber mit den Bundesbahnen unterwegs bin, dann passiert wirklich selten mal was. Meist klappen auch lange Routen wunderbar. Ab und zu passiert mal irgendwo ein Unfall oder ähnliches, da kann ja dann keiner etwas dafür und etwas Chaos gibt's dann von alleine. Meist haben sie das aber schnell im Griff, stehen Ersatzbusse oder Züge bereit. Wir sollten wohl zufrieden sein mit dem was wir haben ;). Denn über die Bundesbahnen reklamiert man hier auch sehr gerne.
AntwortenLöschenDas klingt ja wirklich... anstrengend! Und ich hasse Zugfahren! Mein erster Freund kam aus Mönchengladbach, also kenne ich die Strecke gut :D da hab ich auch schon einiges mitgemacht :D
AntwortenLöschenUnd auch von der Uni Mainz zu uns nach Kreuznach (grade die Anfänge mit der Vlexx-Bahn...) - das glaubt einem keiner, wenn man das erzählt, weil es so unfassbar ist :D
Liebe Grüße,
EsistJuli