Donnerstag, 7. Oktober 2010

Abschied nehmen ist traurig

Hallo!
Eigentlich bin ich ja gar nicht traurig, aber Mama.
Ich bin doch noch etwas zu klein um die Worte "nie mehr" oder "für immer" wirklich zu verstehen. Auch meine große Schwester rennt oft beleidigt in ihr Zimmer und schreit: "Ich komme NIE MEHR runter!" Das sind dann max. 30 Minuten ;-).
Heute war ich vorerst das letzte Mal im Bretzenheimer Spielkreis, denn nach den Ferien werde ich Donnerstags mit Mama zur PEp fahren wo ich dann GUK und andere tolle Dinge lerne.
Mit mir hat heute Mia Abschied gefeiert, denn die wird leider weg ziehen.
Wenn andere Kinder im Spielkreis Abschied feiern gehen sie in den Kindergarten, aber für mich ist es auch wieder ein kleiner Abschied von der Normalität.
Mama ist es schon immer wichtig gewesen, dass ich "normale" Sachen unternehme, Pekip, Babyschwimmen, Spielkreis. Am Anfang hat Mama noch erklärt ich hätte Down Syndrom, das macht sie inzwischen nicht mehr, sie hält es für unwichtig, entweder die Leute merkens selbst oder auch nicht, wer was wissen will kann fragen oder bei Bedarf Abstand von uns halten, auch das ist okay, zwar schade aber okay.
Warum Mama es nicht mehr sagt? Weil andere ihr Kind auch nicht vorstellen: "Das ist XY und er hat einen viel zu großen Kopf!" Oder was auch immer. 1. Ist es unwichtig und 2. Kann man es auch sehen.

Mama und ich waren immer total gerne im Spielkreis. Ich weil man so schön mit anderen Kindern spielen kann und weil wir immer am Anfang so toll gesungen haben und Mama weil sie da wunderbar mit anderen Mamas quatschen konnte.

Der Spielkreis war auch der Ort an dem Mama vor vielen Jahren mit Louisa endlich mal Leute im Ort kennenlernte vorher haben meine Eltern 10 Jahre im Ort gewohnt und niemanden gekannt.

Mama ist auch schon lange im Leitungsteam des Spielkreises, bereitet die Stunden mit vor und kümmert sich um den Ablauf usw.

Das ist nun alles mit einem Knall vorbei, vollkommen ungeplant. Wir wollten ja noch dabei sein bis ich drei bin.

Das einzig gute für Mama ist, dass sie nicht noch einen zusätzlichen Termin unterbringen muss, sondern einfach den Ort tauscht und dass sie sich nicht kümmern muss sondern einfach andere machen lassen kann.

Das ist mein Kumpel Cedrik, wir waren schon Kugelzeit-Freunde

Die Spielekisten sind immer das größte

Doch heute gabs noch einen anderen Höhepunkt. Mia und mein Abschiedsessen.
Mias Mama hat kleine Küchlein gebacken und Mama kleine Laugenteile.


Es gab auch immer bei jeder Spielkreisstunde ein Kind das sich ganz intensiv mit mir beschäftigt hat. Ich musste noch nie viel tun, die Kinder lieben es zu mir zu kommen.
Heute war es Lilith, wir haben uns schon lange nicht mehr gesehen und sie wich kaum von meiner Seite, hat mich gestreichelt und versucht mit mir zu spielen.
Das wird Mama fehlen. Sie möchte, dass ich viel Kontakt zu Kindern im Ort habe, sie sollen mit meinem kleinen Extra aufwachsen, keine Fragen stellen müssen sollen sehen ich bin wie ich bin. Da muss Mama bald andere Wege finden, doch dann werde ich älter sein und die anderen Kinder auch und nicht mehr so natürlich unvoreingenommen wie es Kleinkinder untereinander sind.













Ganz zum Schluss haben Mia und Mama noch kleine Geschenke unter den Kindern verteilt, von Mia gabs Süßes von mir kleine Tierbücher.



...und ich habe meine erste Urkunde bekommen. Die bekommt einen Ehrenplatz in meinem Zimmer.


In drei Wochen erzähle ich Euch dann von meinem ersten Tag bei PEp und vorher noch viele andere Sachen. Lustige und traurige so wie das Leben ist, wie eine kribblige Achterbahnfahrt im Halbdunkel.
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Bussis
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Eure Jolina









1 Kommentar:

  1. Oh ja abschied nehmen das ist nie leicht!
    Aber ihr habt ja etwas tolles daraus gemacht!!!
    Liebe Grüße Samea

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