Donnerstag, 28. März 2019

Rezept aus der Pfalz: Weckfüllsel


Ab und zu koche ich Rezepte aus meiner Kindheit aus meiner alten Heimat, der Hinterpfalz rund um Kusel, auch Westrich, oder Pfälzer Bergland genannt.

Hier lebten arme Leute und demnach ist dann auch das Essen, einfach, sättigend und auch noch der letzte Rest wird verwertet. Neudeutsch würde man sagen total nachhaltig.

Ich kann auch schlecht Lebensmittel wegwerfen, zu sehr wurde ich durch meine Eltern geprägt die beide im Krieg Kinder waren.

Deshalb habe ich vor kurzem Brötchen verwertet die übrig waren.

Wie immer ist es schwer den Dialekt irgendwie SEO optimiert wiederzugeben, haha.
Also ich sage dazu "Weckfilsele" da das aber sicher kein Mensch je so suchen wird, nenne ich es mal Weckfüllsel und hoffe man versteht mich.




Wie der Name schon sagt ist es ursprünglich eine Füllung. Wir machen es auch so zB in die Pute, oder typisch Hinterpfalz in die "Gefillde Knebb" = große gefüllte Knödel, oft mit einem bombastischen Durchmesser. Der Pfälzer würde sagen "Wie e Kindskobb so groß"

Dieses Gericht kann man aber auch einfach so zubereiten, wenn man Brötchen übrig hat.



Zutaten:


altbackene Brötchen (wir sagen dazu eben Weck)
Lauch
Ei
Milch
Salz, Pfeffer
Öl für die Pfanne

Auf 5 Brötchen nehme ich 3 Eier und 1/2 Glas Milch
und 1 Stange Lauch, hier kann ich schlecht Mengenangaben machen, denn es ist so ein typisches Rezept "Das mach ich so nach Gefühl" Brötchen sind unterschiedlich groß und unterschiedlich trocken, je nach dem braucht man manchmal auch etwas mehr, dass sie etwas "schlotzig" werden


Zubereitung:

Die Brötchen in mundgerechte Stücke schneiden und in eine große Schüssel werfen. (Achtung, das krümelt wie blöd)

Eier und Milch mit den Gewürzen vermischen und über die Brötchen gießen und unterheben, damit die trockenen Brötchen die Flüssigkeit aufsaugen ohne matschig zu werden, eben nur ein bisschen.

Den Lauch klein schneiden und auch dazu geben.

Dann alles in der heißen Pfanne unter häufigem Wenden backen.

Dazu schmeckt ein grüner Salat.




Viel Spaß beim nachkochen, bei Pinterest sammle ich übrigens Pfälzer Gerichte



6 Kommentare:

  1. Hallo Jolina, habe ich heute auch gekocht. Kenne das auch von früher da ich bei Kusel aufgewachsen bin. Mein Freund aus dem Rheinland konnte sich nichts unter dem Namen vorstellen, deshalb habe ich es hier gesucht und deinen Beitrag gefunden. Danke. Das Essen kam auch gut an :)

    AntwortenLöschen
    Antworten
    1. Mein Mann aus Rothselberg kannte es auch nicht, ich glaube das gibt es wirklich nur ganz regional begrenzt. Könnte ich auch mal wieder machen, fällt mir ein

      Löschen
  2. Also in unserem Füllsel kommt noch Hackfleisch dazu

    AntwortenLöschen
    Antworten
    1. Da es ja ein klassisches Arme Leute Resteessen ist ist das bei uns klassisch ganz ohne Fleisch, aber ich kann es mir auch mit Speckwürfeln vorstellen

      Löschen
  3. Hallo Martina, ich habe tatsächlich Filzel gegoogelt und bin bei dir gelandet. Habe gerade alte Weckle daheim und mich erinnert was meine Mutter daraus gemacht hat. Bei uns gab es das immer ohne Lauch...... aber das ist eben alles sehr regional. Übrigens wir sind im Nordschwarzwald zu Hause, es gab auch immer Haschee (Bolognese) der Begriff/Rezept kommt glaub ich auch aus der Pfalz. Grüße und einen schönen Tag euch!

    AntwortenLöschen
    Antworten
    1. Stimmt, früher gab es bei uns immer Haschee mit Reis, da kannte man Bolognese bei uns noch gar nicht.
      Wir haben viele französische Begriffe im Dialekt, so auch das Viande hachée das zu Haschee wurde

      Löschen



MIT ABSENDEN DES KOMMENTARS STIMMT IHR DER DATENSCHUTZERKLÄRUNG https://jolina-noelle.blogspot.com/p/datenschutzerklarung.html SOWIE DER SPEICHERUNG EURER DATEN ZUM KOMMENTAR ZU.



ACHTUNG: Kommentare müssen freigeschaltet werden