Mittwoch, 21. Oktober 2015

Vom Glück genau hier zu wohnen wo wir wohnen, nicht nur mit einem Kind mit Down Syndrom

Als wir vor vielen Jahren hierher in den Vorort von Bad Kreuznach gezogen sind war ich am Anfang nicht wirklich zu Hause hier.

Zu wenige Wälder, zu wenige Kartoffeläcker, wenige Dialektsprecher und überall Weinreben.

Ich war eben ein Kind der Westpfälzer Berglandschaft und das war für mich Heimat. Die Kreisstadt in die ich zur Schule ging ist tatsächlich die kleinste Kreisstadt Deutschlands und hat ohne die eingemeindeten Dörfer ungefähr so viele Einwohner wie hier unser "kleines" Dorf. Mein Heimatdorf war immer knapp unter 200 Einwohner und ihr könnt Euch vorstellen dass dort wirklich jeder jeden kannte.

Heute bin ich glücklich hier im Naheland, ich liebe die Weinberge und dass hier nicht überall Kartoffeläcker und Kuhställe sind finde ich mehr als schön.

Das was ich wirklich hier an unserem schönen Weinort schätze ist die Dorfgemeinschaft, dies war auch der Grund genau hier ein Haus für uns zu suchen und nicht einen oder zwei Orte weiter. Hier spielen die Kinder noch auf der Straße, man kennt sich aus Vereinen und die Kinder wechselten einfach vom Kindergarten über den Fußweg rüber zusammen in ihrer Gemeinschaft in die erste Klasse.

Es war auch nie ein Problem ein Kind mit Down Syndrom zu haben, nun ja, im Kindergarten hat man sich nicht zugetraut sie aufzunehmen, aber ich finde es gut solche Ängste offen auszusprechen, dadurch können Lösungen gefunden werden.

Jolina geht in Bad Kreuznach in den Diakoniekindergarten, der schon seit einer gefühlten Ewigkeit inklusiv arbeitet.

Die Diakonie Bad Kreuznach ist einer dieser Glücksfälle hier zu leben.
Andere Familien müssen weite Wege auf sich nehmen um zu einem SPZ zu fahren, wir brauchen 10 Minuten, zusätzlich bekommt Jolina ihre Therapien auch im SPZ und das SPZ gehört wie der Kindergarten zur Diakonie.

Jolina kam auch im Diakoniekrankenhaus zur Welt und am 2. Lebenstag standen Therapeuten des SPZs neben ihrem Inkubator und machten Übungen.

Ich weiß welches Glück das bedeutet, denn ich habe in den letzten Jahren viele Geschichten gehört wo es ganz anders gelaufen ist.


Ein weiterer Glücksfall in unserer Region ist das PEp in Mainz.
Hier lernt Jolina schon ganz lange sprechen, Feinmototik, Alltagskompetenz usw.

Die Arbeitmaterialien des PEp sind genau auf die Bedürfnisse von Kindern mit Down Syndrom abgestimmt und auf ihre Art zu lernen.




Jolina hat auch immer Hausaufgaben auf und macht die meist mit Freude.


Ich glaube hätten wir das PEp nicht, dann würde Jolina weiter hinterher hinken in ihrer Entwicklung. Vor allem hat sie bereits sehr früh gelernt in einer Kleingruppe zu warten bis sie dran ist und sich mehr oder weniger ruhig zu verhalten.

Natürlich sehe ich auch, dass es Kinder mit Down Syndrom gibt die sich besser entwickeln als Jolina, sie sprechen besser und können auch eher ihre Gefühle mitteilen, doch Jolina hat eben ihr ganz eigenes Tempo trotz Förderung.

Das PEp bietet natürlich auch Förderung an für Kinder die weiter weg wohnen, doch ich kenne mich, ich würde als Mutter nicht so gut zu ihr durchdringen als die Therapeuten.

Für alle die jetzt sagen: "Schade, solches Material hätten wir auch gerne!" Habe ich die beste Nachricht überhaupt.
Wartet ab und lest morgen im Blog was es Neues gibt.

1 Kommentar:

  1. Ich mag deine Seite >3 und ich bin gespannt auf morgen... das noch so lange hin.... Liebste Grüße

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