Da überschlagen sich die bunten Blätter der Welt, dass eine junge Frau auf der Fashion week über den Laufsteg läuft und dabei ist das doch nichts Neues.
Nun ja, eigentlich doch, aber dann auch wieder nicht.
2014 haben wir zum Markt der Möglichkeiten eine Modenschau auf die Beine gestellt.
Möglich war das ganze nur durch viele fleißige Hände von begabten Nähfeen, starken Bühnenbauern, wortgewandten Moderatoren und mutigen Laufstegmodels.
Bisher habe ich die Bilder nur auf der facebook Seite von JoLou gezeigt, zuerst hatte ich weder Nerven noch Zeit einen Blogbeitrag zu schreiben, dann war es einfach zu lange her um noch zeitnah etwas darüber zu schreiben.
Doch jetzt, wo Models mit Down Syndrom überall in aller Munde sind möchte ich gerne zeigen, dass es auch so geht.
Die Mode war übrigens den Models auf den Leib geschneidert und wir präsentierten zusätzlich den neuen Schnitt für Kinder mit Down Syndrom.
Von diesen Schnitten habe ich aus meiner Shopzeit noch einige hier liegen und werde morgen einen für Euch verlosen.
Mutig eröffnen Lily, Marie und Mia die Show.
Das nächste Geschwisterpaar hat ihren Lauf auch toll gemeistert, trotz der vielen Zuschauer, immerhin sind die zwei erst fast 5 und 3,5 Jahre zu dem Zeitpunkt.
Das extra Chromosom hat sich hier zu dem Bruder verirrt, aber da wir ja Inklusion leben, durfte natürlich bei uns auch ein Model ohne kleines Extra laufen ;-)
(fast so wie auf der Fashion Week, eben anders rum)
Dann schwebten und drehten sich BFFs auf der Bühne.
Klar, dass beste Freundinnen auch Partnerlook brauchen.
Keine Angst vor den vielen Menschen vor der Bühne hatte dieser kleine Rockstar.
Extra angereist aus Berlin ist Aila (12) deren Mutter mit dem Label "Zauberdrum" den Schnitt für Kinder mit Down Syndrom erdacht hat.
An ihrer Hand ein kleines Geburtstagskind, das zum 4. Geburtstag ein extra schönes Prinzessinnenkleid bekommen hat.
Wie ein absoluter Profi hat Nils den Laufsteg gemeistert und das obwohl er sich sicher nicht heimlich GNTM anschaut.
Weiter mit einem männlichen Model das auch auf den Punkt los gelaufen ist, einfach perfekt.
Wir haben übrigens nicht proben können, nicht einmal, es musste einfach klappen, oder es würde total in die Hose gehen. Glaubt mir, ich habe mir Wochen lang nen Kopf gemacht.
Aber hey, im Publikum saßen Leute, die täglich mit kleinen und größeren Menschen mit Down Syndrom zu tun haben. Die wissen, dass man manches einfach nicht einplanen kann und der Moment entscheidet über Top oder Flopp.
Hüstel, wie war das mit nicht planen können und in die Hose gehen?
Natürlich, meine Tochter!
Jolina wollte nicht los laufen als sie dran war und auch ihre Partnerin bekam Angst vor den vielen fremden Gesichtern da unten in der Menge.
Ich fragte also Marie, ob sie sich Jolina schnappen könnte und sie vorne ans Ende des Laufsteges stellen könnte.
Allerdings hat mein kleines Rübchen noch vor der Modenschau frech auf der Bühne gestanden und sich die Leute angeschaut.
Da war kein bisschen Angst, aber da sollte sie ja auch nicht da vorne rum hüpfen.
Somit war es aber ein kleines Warm up für das Publikum, hatten doch mitgedacht die zwei Süßen.
Allerdings "pflückte" ich die zwei dann doch noch vom Bühnenrand.
Erst dürfen sie nicht und dann sollen sie, ist ja auch echt schwierig. Ich schnappte mir also Franzi kurz bevor sie loslaufen wollte, da war ich wieder zu fix, tztztztz
Und so kam ich dann auch in den Genuss über den Laufsteg zu wanken, da hatte ich ja jetzt gar nicht mit gerechnet, Hilfe.
Zum Schluss kommt ja eigentlich immer eine Braut, doch das haben wir uns gespart.
Dafür hat Nina die Bühne gerockt.
Mehr über Nina erfährt man auf ihrer Seite über das Wohnprojekt WG-mal-anders
Zum Glück musste ich nicht moderieren, aber ein paar Worte mussten doch gesagt werden.
Natürlich habe ich die Hälfte vergessen zu sagen, obwohl ich nen Zettel in der Hand hatte. Das üben wir dann nochmal, oder überlassen es das nächste Mal Profis, hihi.
Natürlich gab es am Ende das große Finale mit allen Models und Designerinnen. Der Applaus war umwerfend und alle haben es super gemacht.
Vom Markt der Möglichkeiten bekam ich in dem Jahr viel zu wenig mit, denn wenn ich nicht mit viel zu hohem Blutdruck bei der Modenschau stand, war ich hinter dem Verkaufsstand meines Labels.
Inzwischen gibt es den Shop nicht mehr und nur ab und zu, meist als kleines Geschenk, oder gebraucht im Flohmarkt kann man Kleidung von JoLou bekommen.
Ich bedanke mich auch hier für das Team des Marktes mir so viel Vertrauen entgegengebracht zu haben. Bei den nähenden Freunden (die alle ein Kind mit Extra haben), ohne die das nie möglich gewesen wäre und natürlich für die Verwendungserlaubnis der Fotos von Mau, Christine und Ulli.
Jetzt soll die Bild-Zeitung nochmal behaupten Models mit Extra wären was besonderes, ist doch total normal wie man sieht.
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