Freitag, 30. Oktober 2015

Ihr fragt - Jolinas Welt antwortet, Nr. 4: "Bemerkungen die treffen"

Weiter geht es heute mit Euren Fragen die Ihr mir in diesem Post stellen konntet und immer noch könnt.

"Manchmal gibt es Bemerkungen oder Fragen die mich treffen obwohl objektiv betrachtet es keinerlei Anfeindungen oder .... sind. Geht es Dir genauso? wobei?"



Oh ja, das gibt es. Wobei das natürlich auch auf die Tagesform ankommt.

Es gibt Tage, da perlt das meiste an mir ab, dann wandle ich auf meinem glitzernden Regenbogen und da holt mich so schnell keiner runter.

Und dann gibt es diese Tage, da ist man so dünnhäutig, dass selbst eine gut gemeinte Bemerkung, die objektiv betrachtet nicht "schlimm" ist an mir frisst.

Ich glaube das geht den meisten so, immerhin sind wir Menschen und ich bin auch noch Mutter, die menscheln ja ganz besonders.


Da gibt es Tage, da hat mich Jolina mit ihrem Dickkopf und ihrer Schreierrei schon so an meine Grenzen gebracht und wenn dann diese "Kopf hoch Sprüche" kommen, die versuchen dem Down Syndrom was nettes abzugewinnen, dann muss ich echt an mir halten den Leuten nicht mit Anlauf ins Gesicht zu springen.
Nr. 1 auf der No-Go-Hitliste ist dann natürlich: "Es sind ja so liebe Kinder."

Warum sollte ein Zusatzchromosom liebe Kinder produzieren? Und warum ist es dann an meinem vorüber gegangen.
Zusätzlich habe ich dann das Gefühl die Leute denken es sei ja so einfach mit einem immer soooo lieben Kind, ist es aber nicht und an Tagen wie diesen, trifft mich das, dann richtig tief, auch wenn es doch nur nett gemeint war.


Dieses "Habt ihr es vorher gewusst" trifft mich jetzt wiederum gar nicht, ich habe ja ne ungewöhnliche Geschichte dazu zu erzählen.


Was mich aber so richtig innerlich auf die Palme bringt ist, wenn ich mal bei anderen Eltern mit "Normalbausatzkindern" mein Herz aus geschüttet habe, weil Jolina dieses oder jenes macht, oder nicht macht.
Wenn dann die Antwort kommt: "Das ist/war bei uns genau so", dann möchte ich die Leute an den Schultern nehmen und durch schütteln während ich ihnen jedes Wort einzeln ins Gesicht schreie: "Nein! Das! Ist! Es! Nicht!"

Klar, auch andere Kinder haben schon mal schreiend irgendwo gelegen und gebockt.
Allerdings nicht innerhalb von 2 Stunden an 5 verschiedenen Orten und sie waren wahrscheinlich zwei und nicht sechs Jahre alt.

Ich will nicht hören, dass es anderen genau so geht, das schwächt meinen Kummer ab und heißt soviel wie "Stell dich nicht so an!" Ein einfaches "Boah, das ist ja ätzend" hilft da schon eher.

Ich frage mich ob die Leute wirklich denken sie hätten den gleichen Mist an der Backe, oder glauben die mir nicht?

Mir kann man es manchmal einfach nicht Recht machen, weiß ich schon.
Aber manchmal ist ein Kind mit Behinderung haben eine Ausnahmesituation und dann ist es schwierig es richtig zu machen mit solchen gestressten Müttern wie mir.


Noch mehr Fragen hatte das "Rumpelpumpelhaus" und hat ein Interview mit mir veröffentlicht, nachzulesen: hier.

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