Im Blog über das PEp Mainz habe ich ja schon ein bisschen über Arbeitsmaterial erzählt und damit nicht nur wir dieses unheimliche Glück haben damit arbeiten zu dürfen gibt es jetzt die Möglichkeit für jeden, auch auf der anderen Seite der Weltkugel.
Ich habe Thomas Landini 15 Fragen gestellt über das bunte Zebra und über den Menschen hinter dem Zebra.
Ich habe Euch übrigens schon mal von Thomas erzählt und zwar war er der Papa der Jolina in Mainz wiedergefunden hat als sie weggelaufen war. Nachzulesen an dieser Stelle: klick.
Ich habe Euch übrigens schon mal von Thomas erzählt und zwar war er der Papa der Jolina in Mainz wiedergefunden hat als sie weggelaufen war. Nachzulesen an dieser Stelle: klick.
1. Wer steckt hinter „Das bunte Zebra?
Vordergründig ich. In Wirklichkeit aber sind es die vielen
besonderen Menschen, die mich in den letzten 6 Jahren inspiriert haben. Ganz
besonders mein Sohn Raphael.
Ich leitete 17 Jahre lang eine kleine Werbeagentur und kenne
mich daher mit Öffentlichkeitsarbeit, Selbst- und Außendarstellung ganz gut
aus. Nach Raphaels Geburt setzte ich dieses Fachwissen als erstes für den
Elternkreis ein. Inzwischen arbeitet ich aber auch viel mit anderen
(Selbsthilfe)Organisationen im Bereich Öffentlichkeitsarbeit zusammen.
Daraus entstand der Gedanke eine neue Agentur zu entwickeln,
die sich mit ihren Produkten und Angeboten dem Ideal der Inklusion verschreibt.
Ein weiterer Bereich des bunten Zebras ist die Verlagsarbeit.
In enger Zusammenarbeit mit dem PEp in Mainz wird nach und nach das ganze
Spiel- und Arbeitsmaterial (u.a. Lesen-, Schreiben-, Rechnen lernen) in
professionell und liebevoll gestaltete Produkte umgesetzt - und vertrieben
werden. Aber auch andere Produkte sind in der Pipeline. Z.B. ein Fotobuch mit
Jenny Klestil, ein Down-Syndrom Kochbuch, ein Musikbuch von Angelika Jekic und
ein Buch mit Carina Kühne, in dem sie ihre Erlebnisse während der Dreharbeiten
zu Be my Baby beschreibt.
Das bunte Zebra ist ein spannendes und ambitioniertes
Projekt, dass Menschen mit und ohne Beeinträchtigung viel Freude und Neues
bereitstellen möchte.
2. Hat der Name eine bestimmte Bedeutung?
Es ist ein Bild, von dem ich hoffe, dass es sich gut im Kopf
verankert. Einprägsam ist. Auch finde ich es schön eine Stereotype wie „Alle
Zebras sind Schwarz/Weiß“ zu karikieren.
3. Magst Du ein bisschen von Dir/Euch erzählen?
Die Landinis sind zu viert. Neben der besten Ehefrau von
allen habe ich natürlich die zwei
weltbesten Kinder. Raphael wurde 2009 mit dem Down-Syndrom geboren, drei
Jahre später folgte dann Elena. Während ich schon vergleichsweise alt bin ist
der Rest der Familie ziemlich jung. Im Durchschnitt 15. Das bietet viel
innovatives Potential.
4. Wie kamst Du auf die Idee das Bunte Zebra ins Leben zu
rufen?
Natürlich ist der primäre Auslöser die Geburt meines ersten
Sohnes Raphael. Ich habe in den letzten 6 Jahren sehr sehr Vieles von ihm
gelernt und lerne weiter. Die Zusammenarbeit mit anderen Organisationen, die
die Belange von Beeinträchtigten aller Art vertreten ist mir sehr schnell klar
geworden, dass da unglaublich viel Wissen und Engagement bereit steht, dieses
aber nicht (im „Werbesinne“ oder im Sinne professioneller Selbstdarstellung)
gut nach außen dargestellt wird. Wir leben in einer Augen- und Werbewelt. Was
nicht lecker verpackt ist, wird als nicht wirklich wertig missverstanden. Egal ob es sich dabei um
Fischstäbchen oder ein Lesebuch für Menschen mit geistiger Beeinträchtigung
handelt. So lag es nahe meine Berufserfahrung mit der Erfahrung anderer,
beispielsweise dem PEp, zu kombinieren.
5. Wo findet man Dich/Euch im Internet?
www.das-bunte-zebra.com und auf facebook
6. Was dürfen wir bald vom bunten Zebra erwarten?
Lesebücher für alle Altersklassen in Kombination mit Spielen
und Übungsheften
Übungsbücher zur Graphomotorik
Fotobücher, Musikbücher und ein Be my Baby buch von Carina
Kühne.
Wir entwickeln diese Dinge nicht nur für Menschen mit
Down-Syndrom.
Auch die Geschwisterkinder oder andere Mitspieler werden einbezogen.
7. Wen möchtest Du/Ihr ansprechen mit deinen Produkten?
Im Prinzip alle, die Neugierig werden. Natürlich sind die
Produkte „technisch“ so
aufgearbeitet, dass sie für Menschen mit geistiger
Beeinträchtigung oder Lernschwierigkeiten „funktionieren“. Durch ihre Anmutung
und Machart sollen sie aber auch für Regelmenschen attraktiv sein, so dass
Situationen auftreten, dass sich z.B. Regelkinder für die PEp-Romane
interessieren und die dann gemeinsam mit unseren DS-Kindern lesen oder das
Spiel dazu spielen.
8. Wer oder was inspiriert Dich?
Nicht nur meine Kinder überraschen mich ständig aufs Neue.
Vor allem die Wahrnehmungswelten der vermeintlich Beeinträchtigten, die ich
inzwischen habe kennen lernen können. Noch vor 7 Jahren hatte ich keine Ahnung
dieser unglaublich vielseitigen und inspirierenden Welt. Meine optische- und
„emotionale Wahrnehmung“ hat deutlich zugenommen. Dafür bin ich sehr dankbar.
9. Was bedeutet für dich Glück?
Ruhe, ein gutes Buch und die Gewissheit, dass es allen gut
geht. Zu wissen, dass das was man tut gut ist und das man dort, wo man ist,
richtig ist.
10. Welches Buch sollte man unbedingt gelesen haben (jetzt
keins vom bunten Zebra, *grins*)
Das ist fies :-) Ich
mag die Amerikaner, z.B. Denis Johnson, Jonathan Franzen, Richard Ford, ... Ich
habe sehr viele Bücher zu Hause und eine Top 10 fiele schon schwer. Wenn ich
mich auf einen Autor festlegen müsste wäre es wohl Cormac McCarthy. Da ist
jedes Buch wunderbar geschrieben.
11. Gibt es das bunte Zebra nur im Netz oder auch live und in
Farbe und zum anfassen und wenn ja wo oder wann?
Das Zebra hatte gerade sein Outing auf der DS Fachtagung in
Augsburg. Natürlich werden wir uns, sobald ein solider Grundstock an Produkten
erarbeitet und gedruckt ist, auf verschiedenen Messen zeigen. Wir möchten
Elternkreise oder DS Ambulanzen informieren und anbieten bei bestimmten Events
vor Ort zu sein. Zwei, drei Jahre in die Zukunft gedacht hoffe ich auf eine
kleine, feine Agentur in der Menschen mit und ohne Beeinträchtigung an spannenden
und coolen Projekten zusammen arbeiten.
Da dürfen dann gerne mal Gäste auf einen Tee oder Kaffee
vorbeikommen.
12. Was war bisher die beste Entscheidung deines Lebens?
Vater werden zu wollen
13. Was steht auf dem bunten Zebra Schreibtisch? Kaffee oder
Tee, oder sogar härtere Sachen?
Kaffee steht für Arbeit, Tee für Urlaub. Ich versuche bei
der Arbeit öfters mal Tee zu trinken.
14. Ergänze bitte diesen Satz: „Menschen mit Down Syndrom
sind…….“
Menschen.
Oder wie André Zimpel es formuliert: „Menschen, die mit den
besonderen Bedingungen einer Trisomie 21 leben.“
15. Welche 3 Dinge würdest Du auf die berühmte einsame Insel
mitnehmen?
Meine Familie. Der Rest ergibt sich.
Fotos: Jenny Klestil |
Ich wünsche dem bunten Zebra einen großen Erfolg, denn so etwas hat wirklich noch gefehlt und ist eine Bereicherung.
Eine ganz tolle Sache, wunderbar dass Thomas sich diesem wichtigen Thema angenommen hat :). Viel Erfolg wünsche auch ich dem bunten Zebra (so eine coole Idee, der Mann ist echt ein Profi :))
AntwortenLöschenHuhu Martina, schön das Thomas sein buntes Zebra hier bei dir vorstellen konnte. Es steckt jede Menge Schwess und Nerven, aber vor allem viel Herzblut in seiner Firma. Ich freu mich riesig auf die 1. Exemplare und hoffe das sich viele mit uns freuen werden :)
AntwortenLöschenIch würde übrigens tatsächlich auch meine 2 besten Männer der Welt und die beste Prinzessin der Welt auf die Insel mitnehmen. Würd zwar mein Smartphone sehr vermissen, aber mit denen 3 wird einem doch eher nicht langweilig, selbst wenn man grad will ;)