Dienstag, 7. Oktober 2025

Römer, Goldschätze und mein Weinschiff im Rheinisches Landesmuseum Trier


 Bei unserem kleinen Sommerurlaub in Trier waren wir nicht ganz sicher was wir alles schaffen anzuschauen. Das Landesmuseum wollten wir auch sehen, aber nur, wenn wir das auch noch irgendwie rein bekommen.
Zum Glück waren wir da, es hat sich gelohnt und ich wünschte wir hätten mehr Zeit gehabt.



Der Zustrom war enorm und die Karten bekommt man an einem Häuschen auf der Seite, damit hätten wir so gar nicht gerechnet.



Wenn man mich fragt, was mir am besten gefallen hat, dann sind das unter anderem die Mosaike.
Es fasziniert mich schon von klein auf und diese Meisterleistungen, wow, doch dazu später mehr.



Jolina meinte dann recht laut, dass das ja ein Penis sei, stimmt.


Das ist übrigens keine Miniatur, sondern ein Bogen von oben geknipst.
Man bewegt sich im Museum von oben nach unten und ganz ehrlich, manchmal haben wir auch die Laufrichtung verloren.


Ein ein Nachruf für mich, mein Name ist schon sehr alt


Die Ausstellungsstücke gehen auch viel weiter zurück als nur bis zur Römerzeit, wobei das die größte Summe ausmacht.


Vielleicht sind wir etwas morbide, aber wir finden das sehr spannend.
Leider spiegelt es hier extrem und man sieht immer auch ein bisschen von uns



Christian wollte unbedingt den Goldschatz sehen und ich wusste gar nicht von was er redet, peinlich.


196 n. Chr.: In den Wirren des Bürgerkriegs unter Kaiser Septimius Severus versteckt ein Unbekannter eine immense Geldsumme in Form ca. 2650 römischer Goldmünzen in einem Keller in Trier – zur Bergung kommt er nicht mehr. Der Schatz verbleibt in der Erde; 9. September 1993: Nach 1800 Jahren wird der Schatz wiederentdeckt – Eine Sensation. In Trier bricht das Goldfieber aus, die Münzen kommen jedoch ins Rheinische Landesmuseum; 8. Oktober 2019: Zwei Einbrecher steigen ins Museum ein, um den Münzschatz aus 18,5 kg reinem Gold zu stehlen. Die Polizei vereitelt den Raubversuch – die Täter flüchten ohne Beute, richten jedoch hohen Schaden an. Das Münzkabinett ist zerstört.
Es handelt sich um den größten Goldmünzenschatz der römischen Kaiserzeit weltweit. Er bestand aus ca. 2650 römischen Goldmünzen (aurei), von denen 2518 im Rheinischen Landesmuseum erhalten sind (ca. 96%). Der Goldschatz wurde bei Bauarbeiten bei einem Krankenhausbau im September 1993 zufällig entdeckt – ein Bau-LKW kippte Erdaushub aus der Baustelle am Trierer „Kockelsberg“ für Planierarbeiten ab, in welchem Hobby-Archäologen die ersten Goldmünzen entdecken. Einer suchte daraufhin die ursprüngliche Baustelle auf und entdeckte das Gros der Goldmünzen und das zugehörige Schatzgefäß aus Bronze und brachte den Jahrhundertfund ins Rheinische Landesmuseum. (Quelle HP Landesmuseum)


Dieser Raum ist wirklich beeindruckend und es ist tatsächlich kein kleiner Schatz.


Mich fasziniert noch mehr als Gold: Glas.
Wie groß muss das Wissen gewesen sein, ohne moderne Messgeräte für die Temperatur.



In jeder Vitrine, mit jedem Modell entdeckt man Neues


Und auch das gehört zum Leben, auch wenn viele das am liebsten verdrängen.


Es ist erstaunlich, welche Mengen aus der Römerzeit noch erhalten sind, wenn auch manchmal kopflos.


Oder eben nur Köpfe


Vielleicht wäre noch mehr erhalten, wenn man es nach heutigem Wissen ausgegraben hätte.


Bei uns in der Nähe wurde beim Bau eines Hauses eine römische Weinkelter gefunden. Angeblich ein sehr wichtiger Fund. Es wird aber wieder zugeschüttet und das Haus darf darüber gebaut werden.
Ich hätte es ausgegraben und "gerettet"


Von unten wirkt das Tor doch etwas majestätischer


Und eigentlich ist es wirklich richtig groß


Was früher schon perfekt war, muss man in der Neuzeit nicht mehr ändern.
Als Schreinertochter stand ich fasziniert vor den Hobeln.



Und dann waren da die Räume mit den Mosaiken.
So viele, so viele Steine, so gut erhalten. Ich glaube kaum, dass von uns überhaupt etwas übrig ist in 2000 Jahren, darüber sollte man sich mal Gedanken machen.


Wer solche Kunstwerke schaffen konnte war ein echter Meister.


Hier die Fundstelle einiger Mosaike.



Hier ist es dann, "mein" Weinschiff"
Ein Teil eines römischen Grabmals eines Weinhändlers
Bei mir war es in der Mittelstufe in den 80ern auf einem Schulbuch




Die Rückseite sah man ja nicht und doch ist auch hier noch angedeutet was zu sehen wäre.


Und dann waren wir wirklich fasziniert.
Wenn man hört, dass die Römer Grabmale an den Straßen aufstellten, dann dachte ich an Grabsteine, so wie den, der bei uns in der Römerhalle ausgestellt ist und es die Legende dazu gibt, dass dies der Vater Jesu gewesen sei.
Solche Prachtbauten hatte ich nicht im Kopf.
Wie muss das gewesen sein, die Straße zB nach Trier hinein zu gehen?



In unseren Köpfen sind ja die Steinkunstwerke der Antike naturfarben, doch sie waren bunt, so richtig bunt und manche Farben sind noch erhalten.




Hier musste ich an ägyptische Mastabas denken, die Vorgänger der Pyramiden, die man "Bänke" nannte.



So bunt, so wunderschön, in unseren Köpfen muss das Grau verschwinden, die Vergangenheit war bunt.






Voller Eindrücke, dem Wissen nur einen Bruchteil gesehen zu haben und müden Füßen verlassen wir das Museum, wieder mit der Erkenntnis, dass wir den ursprünglichen Weg durch die Ausstellungen komplett verloren hatten.

Mein Tipp: Nimm dir genug Zeit für dieses Museum, es lohnt sich.

Wir waren übrigens auch als erstes in der Sonderausstellung Marc Aurel die im Eintrittspreis enthalten war

Die aktuellen Infos findest du auf der HP des Museums

Viel Spaß


















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