Samstag, 15. April 2017

Buchtipp: "Erste Hilfe für die Seele"

Ich habe dieses Buch im Urlaub verschlungen, zwar keine leichte Kost, allerdings habe ich an vielen Stellen zustimmend genickt und bei anderen etwas für die Zukunft mitgenommen, wie man mit bestimmten Situationen umgeht.

Angélique Mundt

Erste Hilfe für die Seele

Einsatz im Kriseninterventionsteam
Erscheinungstermin: 11. Oktober 2016


















Der Verlag sagt: Wer hilft, wenn das Leben plötzlich auseinanderbricht? Wenn man gerade den liebsten Menschen verloren hat? Oder bei einem Unfall Schreckliches mitansehen musste? Angélique Mundt ist Psychologin und arbeitet für das Kriseninterventionsteam Hamburg. Sie steht Menschen unmittelbar nach einer Katastrophe zur Seite, spendet Ruhe, Kraft und Orientierung. Sie leistet erste Hilfe für die Seele. In diesem Buch erzählt sie von tragischen Unglücken und Schicksalsschlägen, von erschütternden Erfahrungen und Menschen, die größtes Leid erfahren haben. Und vor allem macht sie vor, wie Hilfe in den schlimmsten Momenten unseres Lebens möglich ist. Sie plädiert für ein aufmerksames und kraftvolles Leben. Sie zeigt, wie man sich Trauer und den eigenen Ängsten stellen und wie man schöne und besondere Momente intensiv erleben kann.

Angélique Mundt spricht in ihrem Buch etwas an, das mir auch unheimlich wichtig ist.
Es hilft niemanden wenn man die Dinge, so schrecklich sie auch sein mögen, nicht beim Namen nennt.
Manche werden es vielleicht, so empfinden, dass die Überbringer von Todesnachrichten mit der Tür ins Haus fallen, doch dies ist wichtig um sofort klare Verhältnisse zu schaffen.

In einem Kapitel schreibt sie auch über die Arbeit mit Kindern, diese Aussagen müssten ganz viele Menschen lesen, es ist wichtig den Tod beim Namen zu nennen, nicht eingeschlafen oder mit anderen Umschreibungen. Wir können nicht von uns Erwachsenen auf Kinder schließen. Keiner möchte, das Kinder Angst bekommen selbst Abends einzuschlafen, fordern das aber vielleicht durch diese Umschreibung heraus.
Ebenso stimme ich 100% mit der Autorin überein, dass es wichtig ist den Verstorbenen zu sehen, evtl. zu berühren um einfach zu begreifen, dass es diesen Menschen nicht mehr gibt.

Ich selbst war schon als Kleinkind mit auf Beerdigungen und nahm mit 4 Jahren Abschied von meiner heiß geliebten Uroma. Dies hat natürlich dem Tot nicht unbedingt einfacher für mich gemacht, doch ich weiß er ist ein Teil des Lebens und nichts vor dem man sich fürchten muss, oder das man nicht ansprechen darf, auch vor Kindern.
Ich danke meinen Eltern, dass sie alles richtig gemacht haben, jedenfalls sagt dies auch dieses Buch.

Natürlich geht es in diesem Buch ganz viel um Tod und um die Hinterbliebenen und wie sie diese Nachricht aufnehmen, doch es ist auch ein Buch über die Überbringer dieser Nachrichten.

Man erhält in 4 Kapiteln Einblick in die Arbeit des Hamburger Kit (Kriseninterventionsteam) und ist plötzlich dort mit den Hinterbliebenen, was kein Tatort oder anderer Krimi so zeigt.

Die Fälle im Buch sind echte Begebenheiten, doch so verändert, dass die Menschen hinter den Geschichten geschützt sind.

Kein Buch zum abschalten, vielleicht sogar zum mitfühlen, an einer Stelle kamen mir dir Tränen.


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