Bei so einem großen Event sind sicher
auch einige bis viele
wirklich "soooooo liebe Kinder" dabei.
Jolina zählt da definitiv nicht hinzu.
Eher zu den besonders zum schmunzeln
anregenden Energiebündel.
Wir hatten gestern wieder die Bestätigung,
unsere Tochter ist ein ganz besonderes Exemplar
unter den besonderen Kindern.
Oft hörten wir von Fremden,
die eigentlich ja die gleichen
oder ähnlichen Spezialitäten
des Down Syndroms genießen dürften,
dass Jolina wohl ein besonders
"lebhaftes" Kind ist.
"Die hat aber Power."
"Hui, da hab ihr aber echt ne aktive Maus"
"Ihr wisst heut Abend aber was ihr geleistet habt!"
Im Prinzip merken wir gar nicht mehr,
dass Jolina wirklich sehr viel in Bewegung ist
das ist unser Alltag,
Jolina geht nicht ins Wohnzimmer,
sie rennt,
wenn ich recht überlege rennt sie fast zu 50%.
Gewisse Situationen vermeiden wir auch
aus reinem Selbstschutz,
man ist ja auch keine 20 mehr oder 30 oder ...
(lassen wir das *hüstel*)
Das Sportfest würden wir aber NIE vermeiden,
so kommt es,
dass ich heute als
nicht teilnehmender Sportler
einen gemeinen Muskelkater in den Armen habe.
Jetzt zeige ich Euch aber zuerst
den Weitwurf,
wenn es auch ein harter Weg bis dahin war
(für mich)
Sieht doch richtig friedlich aus
wie sie den Ball nimmt und dann auch wirft.
Man beachte die "Vulkanier-Handhaltung" hihi |
Und dieses Grinsen,
stolz wie Oskar ist sie.
Nur ich, die Mutter ist
nach einem gefühlt 2 stündigen Kampf
klatschnass geschwitzt
und ein Fall fürs Sauerstoffzelt.
Jolina stand erst ganz vorne in der Schlange,
fand dann aber Weglaufen spannender,
falls ich sie eingefangen hatte und zurückbringen wollte
setzte sie sich auf den Boden.
Also tragen und festhalten.
2 mal wäre sie an der Reihe gewesen,
schrie lautstark NEIIIIIN und stampfte auf,
erst als sie den Ball in der Hand hatte
wurde der Schalter umgelegt
und sie war von der Motzkugel
zum ambitionierten Sportler mutiert.
Wer sich jetzt fragt was das Goslar-Syndrom ist
wird dies in keinem Fachbuch finden.
Der Begriff wurde durch einen Aufsatz geprägt
und einen Ausschnitt daraus habe ich hier gefunden: klick
So oder so ähnlich sieht das dann aus.
Eine andere nette "Disziplin"
ist das Weglaufen,
wir wissen ja,
es ist keine "Weglauftendenz"
sondern eine "Hinlauftendenz"
das ist mir allerdings relativ Wurscht,
denn ich habe dann eine
erheblich ausgeprägte
"Nachlauftendenz".
Es ist kein unübliches Bild auf diesem Sportfest,
Eltern zu sehen,
die ihre Kinder verfolgen,
oder sie fest an der Hand festkrallen,
oder gleich auf dem Arm tragen
um obig Beschriebenes zu verhindern.
Was Mut macht,
ich sah keine Halbwüchsigen Wegläufer,
und es scheint auch nicht mehr notwendig sie zu tragen,
wobei das auch seine natürlichen Grenzen hat,
insofern man nicht Familie Herkules ist.
Im Großen und Ganzen
macht es Mut und Freude
zu sehen,
wie toll die Größeren ihre Workshops wuppen,
aber das ist dann Thema für einen anderen Post.
Ja, da sind wir auch in guter Hoffnung, dass es mit dem rennen mal ein Ende findet... ;-)
AntwortenLöschenLiebe Grüße
Christine & Joshua
Musste gerade lesen, dass eine Mutter stolz auf ihr Kind ist, das es nicht weg rennt. Dies ist kein Wesenszug auf den man stolz zu sein braucht und nichts was man durch ach so super tolle Erziehung geschafft hat, sondern man sollte froh sein und auf Knien danken, dass das Kind diesen Mist der so schwer zu regulieren ist, nicht mitbekommen hat. Ich glaube Christine du verstehst was ich meine und das letzte was ich brauche sind Menschen die eigentlich im gleichen Boot sitzen und auf mich herabschauen, weil ich mein Kind "nicht im Griff" habe.
LöschenDas musste jetzt mal raus, denn ich habe sehr wohl die Blicke manch anderer gesehen, die das Glück haben, dass ihre Kinder an ihrem Rockzipfel hängen, obwohl ein Columbus werden die dann auch nicht werden.
Ja, ich bin angepisst.
Jolina war nicht die einzige mit der Hinlauftendenz, bei Laura war es nicht besser :-) Ich habe Laura dann irgendwann in den Kinderwagen gesteckt.
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