Nachdem ich mich selbst an meine Kindheit erinnert habe und Euch auch dazu aufforderte und danach ein Projekt vorgestellt habe, das Demenzpatienten ein wenig Erinnerung, oder ein geborgenes Gefühl zurück geben soll, möchte ich Euch heute ein Buch zum Thema Alzheimer vorstellen
Cecilie Enger
Die Geschenke meiner Mutter
Roman
Erscheinungstermin: 11. Oktober 2016
Cecilie muss ihr Elternhaus ausräumen, da ihre Mutter im Pflegeheim lebt. Das Haus wird verkauft, da keines der drei Kinder in das Haus ziehen wird, oder Verwendung dafür hat. Ein Schritt der wahrscheinlich irgendwann vielen von uns bevorsteht und man spürt wie schwer es der Autorin, die das Buch in Ich-Form schreibt fällt, ich selbst möchte gar nicht an diesen Punkt denken, wenn es bei meinen Eltern so weit ist, nein, kein leichter Schritt.
Es werden Dinge verteilt und noch mehr einfach weggeworfen. Dann findet Cecilie Listen auf den die Mutter über 4 Jahrzehnte notiert hat was sie anderen zu weihnachten geschenkt hat und was sie bekommen haben. Auch für die Kinder sind Spalten vorhanden und so sind liebevoll die kleinsten Dinge notiert wie Steine, oder Muscheln, die verschenkt wurden.
Die Listen rufen Erinnerungen an die Menschen in der Liste wach, an weihnachten zu Hause, oder bei den Großeltern und ihre Kindheit.
Zwischendurch blendet die Autorin in die Gegenwart, wenn sie ihre Mutter im Pflegeheim besucht und von Besuch zu Besuch verschlimmert sich der zustand der Mutter, bis hin zum nahenden Tot.
Die Erinnerungen versöhnen Cecilie ein wenig mit ihrer Mutter, die schon in ihrer Vergangenheit kein einfacher Mensch war und sehr streitbar. Dies ändert sich natürlich mit zunehmendem Alzheimer nicht und Cecilie kann damit nicht wirklich gut umgehen.
Ungefähr in der Hälfte des Buches wird erwähnt, dass die Mutter dafür kämpfte, dass Kinder mit Autismus eine Schulbildung erhielten und in den letzten Jahren in ihrem Haus, als sie sich nicht mehr um den Garten kümmern kann, kommen die inzwischen erwachsenen Männer mit Autismus und pflegen ihren Garten, aus Dankbarkeit und vollkommen selbstverständlich.
Das Buch spielt in Norwegen, das macht es ein wenig schwierig für mich alles zu verstehen, wie regionale Künstler oder die politischen Vorgänge in den 60er und 70er Jahren in dem Land.
Ich hatte trotz des ernsten Themas Freude am lesen, denn die Listen ziehen sich wie ein liebevoller roter Faden durch das Buch.
Stimme des Verlags: "Schon lange fürchtete Cecilie sich vor diesem Tag: Ihre an Alzheimer erkrankte Mutter muss in ein Pflegeheim. Beim Ausräumen des Elternhauses findet sie in einer Schublade Zettel, auf denen die Mutter über vier Jahrzehnte hinweg gewissenhaft alle Weihnachtsgeschenke notiert hat, die in der Familie ausgetauscht wurden. Mit den Gaben werden Erinnerungen an geliebte Menschen wach, an Familiendramen, Schicksalsschläge, aber auch große Momente des Glücks.
Ein selten schönes, Trost spendendes Buch über die Vergänglichkeit, über die Liebe einer Tochter zu ihrer Mutter, die Kraft der Familie und über die Freude, die das Schenken bereitet."
4 von 5 Sternen von mir
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