Bei unserem kleinen Urlaub in den Ardennen (Belgien) bekamen wir bei Anreise ein Heftchen mit Sehenswürdigkeiten in Belgien, so kamen wir auch zum Schokoladenmuseum.
Wir stellten fest, dass es sehr viele Grotten und Höhlen gibt, so lag unser Ferienpark auch in der Straße zur Grotte.
Wir suchten und die Grotten von Remouchamps zu einem Ausflug aus und das war glaube ich eine sehr gute Wahl.
Wir wären fast am Eingang vorbei gefahren, denn der liegt einfach im Ort, zwischen Häusern.
Das mit Parken in Belgien haben wir auch nicht so wirklich kapiert, wir haben uns mal zu den Einheimischen an die Straße gestellt und gehofft, dass das okay ist.
Auf dieser Karte sieht man den Weg den man durch die Höhle läuft und was ich sehr ungewöhnlich und besonders fand, man läuft alleine. Ich kenne das nur, dass man geführte Touren durch Höhlen und Bergwerke macht, doch hier läuft man im eigenen Tempo durch Pfeile geführt alleine durch die Unterwelt.
Ja, wir waren fast die ganze Tour alleine und hörten von den wenigen anderen Besuchern, die wir dann am Schluss trafen gar nichts.
Erklärt wird an 17 Punkten, die auch oben auf der Übersicht zu sehen sind.
Wir bekamen ein laminiertes DIN A 4 Blatt, dass die Erklärungen verkürzt auf Deutsch übersetzt.
Wer jetzt sagt "Das kann man doch mit dem Handy selbst übersetzen" dem muss ich sagen, dass ich das in diesem Urlaub auch sehr oft genutzt habe, nur in dieser Höhle ist weder Internet, noch Telefonnetz, was nach ca. 1 Stunde Weg immer Tiefer in den Berg, ohne jemand zu begegnen doch ein klein wenig nervös macht.
Ob dieser gruselige Türsteher immer da ist, oder nur für Halloween kann ich nicht sagen. Jolina wollte auf keinen Fall in seine Nähe kommen.
In der Höhle ging es übrigens dann nicht mehr weiter mit Grusel.
Groß sind diese Stalagmiten jedoch schon, wenn man den Größenvergleich hat.
Hier steht in der Beschreibung wann der "Abgrund" zum ersten Mal überwunden wurde. Die Treppen führen tatsächlich in eine enorme Tiefe hinunter
Die Tropfsteingebilde werden immer größer und beeindruckend.
Man bewegt sich immer an vorgegebenen Wegen entlang und die Treppen haben Geländer.
Es gibt so viel zu entdecken, dass es gut ist, dass man sich so viel Zeit lassen kann wie man möchte und braucht.
An manchen Stellen entstehen gerade neu kleine Stalagmiten und es ist beeindruckend wie lange so ein kleiner Tropfstein schon gebraucht hat um zu wachsen. wenn er durchschnittlich schnell wächst, dann sind diese Ministalgatiten 100 Jahre alt.
Jetzt kommt ein Tropfstein der ein klein wenig größer und etwas älter ist.
Der Elefant, warum auch immer, ich kann keinen Elefanten darin erkennen.
Der große Vorhang ist 8 Meter hoch und 700.000 Jahre alt.
Schauen wir mal zurück in der Zeit. Als dieser Tropfstein zu wachsen begonnen hat, da kreuzten sich die Vorfahren der Neandertaler mit den ebenfalls ausgestorbenen Denisova-Menschen und doch findet man in unserem Erbgut Teile von beiden, sooo alt ist also dieser Tropfstein.
8 Meter sind wirklich gewaltig.
Hier ist es jetzt auch so richtig feucht, die Steine glänzen und wachsen.
Ab und zu bekommt man auch einen Tropfen ab.
Und dann kam die Wendeltreppe, uff.
Erbaut im Jahr 1912 und es geht 11,5 Meter nach unten, immer gedreht die alten Metallstufen hinunter.
Mit meiner Treppenangst, nach dem Sturz von einer Wendeltreppe mit 3fachem Beinbruch bin ich sehr stolz auf mich das geschafft zu haben, okay, gab auch keine Alternative.
Ganz nebenbei ist diese alte Treppe so wunderschön, aber eben auch alt und ich hoffe, dass man auch in Belgien wert darauf legt, dass einem die Besucher nicht mit der Treppe einfach abstürzen.
Auch Jolina hat die Treppe gemeistert, es ist ihr auch nicht leicht gefallen.
82 weitere Stufen hinauf und 72 Stufen wieder hinunter brachte uns in die "Kathedrale"
Wirklich bombastisch und die vielen Stufen wert.
40 Meter hoch, 20 Meter breit und 60 Meter lang.
Auf dem Bild sieht man die "Weihnachtskrippe" und ja, hier finde ich auch es sieht so aus und "Orgeln" gibt es auch in diesem Raum.
Auf dem Bild kommt es gar nicht so rüber wie tief man hier nach unten schaut, auf den Fluss.
Man hat extra auf uns gewartet und wir haben das Glück die letzten Plätze direkt hinter dem jungen Bootsführer nehmen zu dürfen.
Der erklärt in mehreren Sprachen einiges über den Fluss, zeigt uns kleine Krebstierchen die hier im Wasser leben und manövriert uns mit einer Stange durch die teilweise engen Gänge, da muss man sich wie bei einer grachtenfahrt immer wieder ducken um sich dem Kopf nicht anzuschlagen.
An einer Stelle wurde mit Sprengstoff nachgeholfen um den Fluss schiffbar zu machen.
Vor kurzem war der Besuch hier auch nicht möglich, denn Regenfälle lassen den Rubicon anschwellen und dann kommt man mit dem Boot nicht mehr durch.
Dieser Fluss hat auch diese Höhle geformt und an manchen Stellen ist erklärt, wie er über die Zeit die Höhle immer größer ausgewaschen hat.
Diese Höhle ist auch für Kinder spannend, allerdings nicht barrierefrei, man sollte gute Schuhe tragen und eine Jacke.
Irgendwann kurz vor Schluss hörten wir einen Hund bellen, was mich verwunderte, Hunde sind in der Grotte nicht erlaubt. Ich vermutete schon eine Übung, denn für einen echten Notfall war zu wenig Hektik im Berg.
Doch es war ein Begleithund, der mit uns im Boot war und dann auch ganz ruhig war.
Der Führer meinte noch, das war eine Premiere für ihn, die erste Bootsfahrt mit Hund.
Also ein Nachsatz zur Barrierefreiheit, wenn ein Hund das tatsächlich schafft über die treppen, dann wird die Mitnahme eines Begleithundes erlaubt.
Der Rückweg ab diesem Punkt ist dann der gleiche wie der Weg in den Berg hinein, wo wir das erste Mal die Boote im Fluss lagen sahen.
Unser Glück war, dass der junge Bootsführer ein Stück mit uns 3 den weg zurück lief und uns diese Fledermaus zeigte. Als Laie sieht man das gar nicht und man hat in Höhlen auch eher so die Vorstellung, dass ganz viele Tiere zusammen von der Decke hängen.
Noch ein kleiner Einblick in die Preisgestaltung, wobei wir aus Versehen zu wenig gezahlt haben für Jolina, da ich kurz weg war als Christian die Tickets bezahlte und er kein Französisch spricht. Jolina sieht jünger aus, eigentlich hätte sie den Preis für 12-17 Jahre zahlen müssen.
Vergünstigungen für Menschen mit Behinderung oder Begleitpersonen haben wir an den meisten stellen nicht gesehen, allerdings fast immer Preise für Senioren ab 60, also schon sehr früh ein Altersrabatt, den Christian nach Vorlage seinen Ausweises immer erhalten hat.
Ein wirklich spannender Ausflug ins Innere der erde, wobei ich dann auch immer froh bin ans Tageslicht zu kommen, als Urenkelin eines Bergmanns habe ich da nix geerbt.
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