Samstag, 3. Dezember 2016

Rezension: Happy living


Ich finde es spannend in andere Wohnungen zu schauen.
Keine Ahnung ob ich da besonders neugierig bin, oder geht es Euch auch so?
Wenn ich zB Abends an hell erleuchteten Fenstern vorbei komme muss ich einfach rein schauen, oder in Holland, wo man traditionell keine Gardinen hat, kann man von der Straße aus direkt ins Leben schauen. Gerade das finde ich besonders interessant, wie diese kleinen Puppenhäuser eingerichtet sind.

Mit dem Buch "Happy Living" von Maria Spassov konnte ich mal vom eigenen Sofa aus in fremde Wohnungen spitzen. Maria hat auch einen Blog, dessen letzter weihnachtlicher Post schon ein paar Ideen bei mir angeknipst hat.

Ich finde es natürlich spannend was andere über Einrichtungen sagen, die glücklich machen. Gerade wenn man gerne zu Hause ist und nicht ständig unterwegs, dann muss die Wohnung glücklich machen, da sage ich zu 100% ja.
Was natürlich nicht ganz praktikabel ist, wenn man Kinder hat und genug um die Ohren. So habe ich persönlich noch nie verstanden warum so viele keine Oberschränke mehr in der Küche haben, sondern höchstens noch Regale.
Meine Schrankfronten in der Nähe des Herdes sind immer dermaßen fettig, denn bei uns wird gekocht und nicht nur gut ausgesehen in der Küche. Ich wische lieber eine Schranktür ab, anstatt das was auf einem Regal steht oder an Leisten hängt ständig zu spülen. Zusätzlich finde ich kindersichere Oberschränke viel nervenschonender als Auszüge im unteren Bereich. Wenn ich daran denke wie oft ich da Töpfe und Plastikschüsseln neu einräumen musste.

Auch finde ich natürlich übersichtliche Wohnungen viel aufgeräumter als mein zugestelltes Haus. Aber ich brauche doch Stauraum, kaufen sich diese Menschen alles immer wieder neu und werfen altes sofort weg, oder haben sie große Storagerooms gemietet um den Christbaumschmuck und die dicken Wintermäntel auszulagern?

Manche Ideen in dem Buch fand ich cool, andere habe ich selbst schon umgesetzt (mein Computertisch ist eine alte Singer Nähmaschine), wieder andere finde ich einfach total unpraktisch um darin zu leben.

Aber zum Glück sind wir alle anders und man muss auch berücksichtigen wer da seine Wohnungen geöffnet hat. Eine Hochzeitsplanerin aus North Carolina, eine Aufräumexpertin aus Los Angeles, die Grafikdesignerin aus Kanada.....
Ich bin aber die Mama einer behinderten Tochter aus einem Dorf an der Nahe.

Ich finde die Aufteilung des Buches total schön, zuerst geht es um Zutaten, wie Pflanzen, oder Dinge die nachhaltig sind und später bekommt man eine private roomtour durch die Wohnungen mit Angabe der m² und Infos über die Bewohner. Jeder sagt was ihn an seinem Wohnkonzept happy macht.
Da merke ich schon wieder: "Ich habe gar kein Konzept". Eigentlich kann ich mir ein Konzept gar nicht leisten. Klar hätte ich gerne ein paar neue Schränke im Wohnzimmer, unsere Schrankelemente waren mal passend für unsere frühere Wohnung hier im Ort gekauft, das war 1995!!!! Als wir vor 9 Jahren hier ins Haus zogen, haben wir sie mit genommen, nicht weil sie schön waren, aber noch gut und weil meine Gläser auch wo stehen müssen. Jolina spielt oft Playmobil im unteren Fach und dann bin ich "happy" dass der Schrank schon viele Schrammen hat und einer mehr auch kein Weltuntergang ist.
Ich kann mit unserer Einrichtung leben, außer wenn wir Besuch bekommen, da hätte ich manches schon gerne anders, aber ich finde ein bisschen mehr Nachhaltigkeit könnte manchen auch nichts schaden und man muss nicht jedem Trend hinterher rennen, jedenfalls nicht zu 100%.
So ist unser Wohnkonzept, das es keinen Stil hat, nichts wirklich mehr zueinander passt (wie 1995 wo wir fast alles neu anschafften), aber happy sind wir trotzdem.

Mein liebstes Einrichtungsstück ist übrigens der Schrank oben im Hintergrund. Den hatte meine Urgroßmutter um die Jahrhundertwende bei meinem UrUrUrgroßonkel in Auftrag gegeben und dass es ihm beim schreinern nicht langweilig wurde musste sie dabei sitzen und mit ihm erzählen.
Was ein Glück, dass er, nachdem er nicht mehr modern war in den 50ern nur ein Stockwerk höher verbannt wurde als Vorratsschrank und nicht entsorgt wurde wie das so oft passiert.

Was sagt der Verlag über das Buch?

Maria Spassov

Happy living

Die besten Zutaten für mehr Wohnglück
Exklusive Hometours: Stilexperten zeigen, wie sie wohnen
Erscheinungstermin: 03. Oktober 2016

Perfekte Wohnungen sind nie happy, und Happy Wohnungen sind nicht perfekt. Um glücklich zu wohnen, brauchen Sie weder Trendiges zu kaufen noch auf dem Jakobsweg zu wandern oder im Himalaya nach Erleuchtung zu suchen. Es genügt, sich Zeit zum Genießen zu nehmen und sich mit Dingen zu verbinden, die Ihr Herz berühren – ob mit schönen Details, besonderen Möbelstücken oder dem ganz persönlichen Glücklich-Mach-Platz in der Wohnung. Happy Living regt an, darüber nachzudenken und liefert all die »Zutaten«, die das Happy Wohnen ausmachen. Außerdem geben exklusive Interviews mit prominenten Designern, Bloggern und Stilexperten spannende Einblicke in persönliche Einrichtungsträume. Ein Wohnbuch voller Inspiration und praxisnaher Tipps, das auf begeisternde Art und Weise deutlich macht, dass Wohnglück self-made ist!


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