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Freitag, 16. Mai 2025

Buch: Versteckter Autismus entmaskiert

 


Vor  Minuten habe ich dieses Buch entnervt zugeklappt.
Es geht nicht mehr, ich kann es nicht weiter lesen, würde es am liebsten an die wand werfen und den/die Autor:in schütteln und fragen wie man mit sowas schafft Auflagen zu generieren.

Aber alles von Anfang.

Es geht um das Buch

Versteckter Autismus - entmaskiert*

von Dr. Devon Price
*Anzeige. Als Amazon-Partner verdiene ich an qualifizierten Verkäufen, für dich ist es nicht teurer


Als ich das Buch zu Rezension angeboten bekam war ich total begeistert, ich bin Autistin, maskiere schon mein ganzes Leben und war total gespannt. Dr. Price hört sich ja auch nach Fachmann/frau an.

Ich war schon am Anfang irritiert, weil es keine Autorenvorstellung gab und ich konnte den Namen jetzt auch nicht einem Geschlecht zuordnen, was ja auch nicht wichtig ist, aber im Laufe der ersten Kapitel war ich zunehmen irritiert und suchte mal im Netz nach der Person hinter dem Buch.

Price wurde als Frau geboren, machte eine Transition zum Mann, machte dann eine Detransition zur Frau um dann wieder eine Retransition zum Mann zum machen und sich heute als Non-Binär zu bezeichnen.

Ja, da wird es einem schwindlig, zudem behauptet Price an einer Stelle Autismus und Transsexualität hängen zusammen.

Okay, alles noch fein für mich, befremdlich, aber warum nicht, ich kenne 2 Autist:innen die tatsächlich transgender sind, kann ja sein.
Was mich aber erst überfordert hat sind die im Buch benutzten Pronomen: "Sier" ist ein Pronomen, das im Deutschen als geschlechtsneutrale Alternative zu "er" und "sie" verwendet wird, besonders von nicht-binären MenschenEs ist eine Neuschöpfung, die "sier" als Subjekt, "sies" als Genitiv, "siem" als Dativ und "sien" als Akkusativ hat. 

Wie bereits erwähnt, auch ich bin Autistin, und Veränderungen sind für mich erst mal schwierig und wenn das mit Sprache geschieht noch schwieriger, ich lerne, aber ich mag es erst mal gar nicht.

Was für mich aber gar nicht geht in dem Buch ist, dass Price nicht neutral ist.
Der eigene Autismus scheint das Maß aller Dinge zu sein und dann kam heute der Satz, nachdem ich 
noch 2 Seiten schaffte und dann zuklappte.
"Neurotypische Menschen sind von Funktionslevels besessen."

Das Buch ist voll von solchen Verallgemeinerungen.
Mag sein, dass es in den USA weiblichen Autismus gibt und Bevölkerungsgruppen denen man Autismus
abspricht, hier empfinde ich das nicht so.

Auch findet Price die Bezeichnung Mensch mit Autismus falsch, oder Mensch mit Behinderung.
Es würde ja auch nicht Mensch mit Asiatentum oder Person mit Homosexualität heißen.

Ich finde es unheimlich schwer Menschen mit und ohne Behinderung noch zu verbinden,
wenn jeder immer denkt, jetzt sage ich etwas falsch und andere sich ständig auf den Schlips getreten fühlen.

Auch in Deutschland gibt es solche Aktivisten und es ist extrem nervig, weil sie auch wie Price der
Meinung sind die alleinige Wahrheit zu besitzen.

Natürlich hat das Buch auch ab und zu etwas sehr wertvolles.
So weiß ich jetzt, dass es ganz typisches Stimming ist was ich ständig mit meinen Fingern mache.
War mir gar nicht bewusst und hat auch wieder mit maskieren zu tun.

Price findet maskieren nicht gut, weil es anstrengend sei.
Allerdings ist nicht maskieren doch genau so anstrengend.

Anstrengend ist die Vielzahl von Eindrücken die auf Autisten einprasselt, auch das ist sehr gut beschrieben,
da ist man irgendwann fix und alle, egal ob man maskiert hat, oder nicht.

Ich finde maskieren ist nur sich der Gesellschaft so weit anzupassen, dass man gut in ihr zurecht kommt, 
nicht um sich und seinen Autismus zu verstecken.

Maskieren ist auch eine Art zu lernen, nur dass es eben anders ist als das Lernen von Umgangsformen von 
Menschen mit neurotypischem Gehirn.

Ich reibe doch lieber meine Fingerspitzen am Nagelbett entlang und beruhige mich damit selbst, als wenn 
ich jetzt anfange etwas anderes, viel auffälligeres zu tun, nur um nicht zu maskieren, mir tut es doch gut,
dann ist es doch nicht falsch.

Ich stecke viel zu tief in dem Thema Neurodivergenz drin, durch das Down-Syndrom von Jolina und 
kennst du einen Menschen mit Neurodivergenz, dann kennst du genau einen und obwohl die Vielfalt im
Buch immer wieder betont wird, ist Price an anderer Stelle extrem verallgemeinernd, besonders wenn es
um Menschen ohne Autismus geht, um Psychologen, Ärzte und Therapeuten.

Ich wollte ein bisschen Fachwissen und nicht ständig mit Trauma Bewältigung des Autors konfrontiert
werden.

Ich glaube Price fehlt der nötige Abstand, ist zwar Spezialist für den eigenen Autismus, aber eben etwas
festgefahren in der Sicht auf andere Autisten und die Diagnose.

Wenn ich Rezensionen auf Amazon lese, geht es anderen auch so:

"Wortwahl und Schreibstil ist nicht unbedingt meins. Komme mir vor als Lese ich ein Buch von Laura Melina Seilner.
(Finde dein warum, ...)

Der Begriff neurodivers wird nicht richtig genutzt. Evtl ein Übersetzungsfehler.

Es wirkt als wäre die Autorin in einer Opferrolle. Als wäre es ein Kampf zwischen Autisten und nicht Autisten.

Das Buch wurde mehrmals auf Insta empfohlen. Nachdem es jetzt auf Deutsch erhältlich war, habe es ich mir gekauft. Mir wird jetzt klar, woher Aussage mancher Influencer kommen. Man darf halt nicht vergessen, dass sie auch nur eine Sichtweise von Autismus vertreten. Es gibt aber nicht nur kommunikationsstarke Autisten, die sich gerne im Internet zeigen. Sondern auch jene nonverbalen, die ihre Sichtweise nicht vertreten und sichtbar machen können."

oder

"Der Autor hat auch eine utopische Vorstellung wie eine Behindertengerechte Welt funktionieren soll. Es liest sich teils als wenn er in einer Opferrolle hängt. Für konservative wie mich ist es nur bedingt zu empfehlen, man kann aber durchaus einiges für sich mitnehmen."

Amazon selbst sagt:

"Auf jede erkennbar autistische Person, die uns begegnet, kommen unzählige verborgene Autist:innen, die als neurotypisch durchgehen, weil sie ihre autistischen Züge bewusst überspielen. Diese sogenannte Maskierung ist eine gängige Bewältigungsstrategie, um sich den gesellschaftlichen Normen anzupassen. Dazu gehört, dass eigentlich harmlose stereotype Bewegungen unterdrückt und Kommunikationsprobleme ignoriert werden, Betroffene sich als angepasst und sanftmütig präsentieren und sich in Situationen zwingen, die starke Ängste auslösen, damit sie nicht als hilflos oder seltsam angesehen werden.
Maskierung führt dazu, dass Autismus oft erst spät erkannt wird, nicht selten im Erwachsenenalter wie bei Dr. Devon Price – und sie geht auf Kosten der psychischen Gesundheit mit Folgen bis hin zum Burnout.
Dr. Devon Price berichtet von seinen persönlichen Erfahrungen mit der Maskierung und verbindet sozialwissenschaftliche Forschung, konkrete Handlungsempfehlungen und echte Fallbeispiele, um die Geschichte der Neurodivergenz aus einer Insiderperspektive neu zu erzählen. Für Dr. Price und viele andere ist Autismus eine Quelle der Einzigartigkeit und Schönheit. Leider bedeutet das Leben in einer neurotypischen Welt, dass er auch eine Quelle der Entfremdung und des Schmerzes sein kann. Die meisten verborgenen Autist:innen leiden still jahrzehntelang, bevor sie entdecken, wer sie wirklich sind. Viele werden aufgrund ihrer Ethnie, ihres Geschlechts, ihrer sexuellen Orientierung, ihrer Klasse und anderer Faktoren zusätzlich an den Rand gedrängt, was ihr Leiden und ihre Unsichtbarkeit noch erhöht. Dr. Price legt mit diesem bahnbrechenden Buch den Grundstein für die Entmaskierung und bietet Übungen an, die zur authentischen Selbstentfaltung ermutigen, darunter:

- Spezialinteressen zelebrieren,
- autistische Beziehungen pflegen,
- Autismusklischees hinterfragen
- und die eigenen Werte wiederentdecken.

Es ist an der Zeit, die Bedürfnisse, Vielfalt und einzigartigen Stärken autistischer Menschen zu würdigen, damit sie sich nicht länger hinter ihrer Maske verstecken müssen – und es ist an der Zeit für eine größere öffentliche Akzeptanz unserer Unterschiedlichkeit. Wenn wir Neurodiversität wertschätzen, können wir alle von den Vorteilen der Nonkonformität profitieren und lernen, authentisch zu leben, Autist:innen und Neurotypische gleichermaßen."




Weiter kam ich nicht und vorher war es meisten Qual

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