Sonntag, 31. Januar 2016

Sonntagskino: Heute sehr traurig und nachdenklich "Wenn Kinder sterben"

Innerhalb weniger Wochen sind 2 Kinder die man aus einer facebook-Elterngruppe kannte unerwartet gestorben.

Früher, so denkt man als Eltern, da starben Menschen mit Down Syndrom noch recht jung, doch heute haben sie die gleichen Chancen alt zu werden wie jeder andere auch. Die Medizin ist so weit, da gibt es doch immer eine Therapie, eine OP, irgendwelche Medikamente, da kann doch gar nicht sein, dass ein Kind sterben muss.

Wie unfassbar schrecklich muss es sein, wenn man heute noch denkt "Ach nee, jetzt hat das Kind schon wieder so einen blöden Infekt" und morgen liegt es im Krankenhaus und übermorgen ist es plötzlich tot?

Mit der Trauer und dem Mitgefühl kommt auch die Angst. "Kann dies meinem Kind auch passieren?"
Natürlich, es kommt immer wieder vor, Krankheiten, Unfälle oder eben ein blöder Infekt, nur es ist weiter weg, man hat diesen Schutzmechanismus "Das passiert anderen, uns aber nicht!" Das funktioniert in dem Fall nicht so gut, dafür ist Down Syndrom, dann doch zu selten, man fühlt sich verbundener, versucht Vergleiche zu ziehen, auch wenn dies sicher nicht richtig ist.

"Wenn das diesem Kind passiert, dann könnte das doch bei uns genau so sein."
Diese Angst kommt kurz hoch und natürlich geht sie wieder, aber man ist dann doch anders drauf als Eltern  deren Kinder kein Down Syndrom haben und eben gewisse Beeinträchtigungen nicht da sind.

Was sagt man den Eltern?
Was möchten sie hören?
Wollen sie überhaupt was hören oder nur ihre Ruhe?
Was wollte ich in der Situation?

Der Tod ist ein Tabuthema in unserer Gesellschaft, dabei ist er immer da, auch der Tod von Kindern, so schrecklich das auch ist.

Vielleicht sind dies die Momente die einen etwas auf den Boden holen, wenn dein Kind jetzt mit dir spielen will, dann mach es doch einfach und lass den Berg Wäsche noch ein bisschen höher wachsen.
Wenn dein Kind Nachts zu dir ins Bett kriecht, dann ärgere dich nicht über das Knie im Rücken und den Ellbogen in der Nase, sondern nimm die Wärme, die zarte Haut und den einzigartigen Geruch deines Kindes wahr.
Wenn dein Kind mal wieder einen Wutanfall hat, lächle und sage "Es geht vorbei"

Wenn das mal immer so einfach wäre, doch was wäre wenn heute unser letzter Tag wäre?

Wir sollten nicht in Angst vor dem Tod leben, nein, nur in der Gewissheit, dass es eben irgendwann vorbei ist und bis dahin, sollte es gut sein, dann hat "Hätte ich doch nur..." keine Chance und wir wissen, wir haben unser bestes gegeben, so gut wir das eben können als Mensch mit Schwächen und Fehlern.

Ich wünsche vor allem den verwaisten Familien aus der facebook-Gruppe, aber auch allen anderen die ihr Kind verloren haben Menschen die sie halten und tragen durch diese schwere Zeit und die Kraft nach vorne zu blicken.

Zu diesen Thema eine Folge aus der Reportagereihe "Menschen hautnah"



3 Kommentare:

  1. Ein sehr ans Herz gehendes Thema. Wie Du siehst traut sich fast keiner etwas dazu zu schreiben hier.
    Ich hab es leider schon oft erlebt, dass Kinder sterben. Niemals vergess ich den letzten Blick von mir auf den kleinen Kindersarg. Das erste Mal war es die Tochter einer Freundin, ohne Behinderung, ein Unfall. Sie war damals vier, die Mama, so wie ich auch gerade 20 Jahre alt.
    Vor zwei Jahren ein Mädchen mit einer Behinderung, heute, nach zwei Jahren sagt die Mama "Ich weiss, dass sie nun friedlich leben kann. Sie wird es auch spüren, dass ich langsam loslasse!" Das Mädchen war durch eine Komplikation während der Geburt sehr in allem behindert.
    Es tut weh. "Kinder sollten nicht vor den Eltern sterben."
    Mein Bruder starb mit 45 Jahren, mein Vater hat diesen Satz ab diesem Tag ständig gesagt. Und sich nie mehr erholt von dem Weggehen seines Kindes.
    In Zeiten in denen Robert noch viele epileptische Anfälle hatte, war meine Angst sehr gross ihn irgendwann zu verlieren. Diese Gedanken gehen nie mehr aus meinem Kopf.
    Doch auch bei meinen gesunden Kindern ist ein Rest Angst da jemals erleben zu müssen, dass ein Kind geht ...
    liebe Grüsse
    Elisabeth

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  2. Ich habe damit gerechnet, dass vielen die Worte fehlen, das ist bei diesem Thema so. Aber die Leserzahlen für diesen post sagen mir, es war richtig und wichtig dies zu schreiben.
    Ja, die angst ist wohl immer ein bisschen da, zum Glück nur ein bisschen, denn sonst würde es uns lähmen
    LG
    Martina

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  3. Schreckliches Thema und mir geht es immer genauso "was sagt man" Aber ist es nicht immer so das man sich erst mit einem Thema beschäftigt und gerade mit solchen Themen die eben nicht schön sind wenn es einen selber betrifft! Ich habe z.b. auch immer gedacht ein behindertes Kind das trifft mich nicht warum auch!! Warum nicht mich gab es nicht.

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